SentinelOne-CEO: "Risiken einer Konzentration auf einen einzigen Anbieter sind überdeutlich"
Nach dem durch Security-Anbieter Crowdstrike verursachten weltweiten Windows-Ausfall im letzten Monat findet SentinelOne-CEO Tomer Weingarten klare und bildhafte Worte. Kunden sollten bei der IT-Sicherheit "nicht alle Eier in einen Korb legen". Zugleich legte SentinelOne Quartalszahlen vor.
Tomer Weingarten, CEO von SentinelOne, sagte am Dienstag, dass der massive Ausfall von Microsoft Windows-Rechnern, verursacht durch ein fehlerhaftes Update von Sicherheitsanbieter Crowdstrike, die Gefahren einer zu starken Konsolidierung auf bestimmte Technologieanbieter aufzeigt.
"Die wiederholten, öffentlichkeitswirksamen Sicherheitsverletzungen und der jüngste weltweite Ausfall haben einmal mehr gezeigt, dass der Markt für Cybersicherheit kein Markt ist, auf dem alle gewinnen können", sagte Weingarten während der vierteljährlichen Telefonkonferenz des Unternehmens mit Analysten. „Die systemischen Risiken einer Konzentration auf einen einzigen Anbieter sind überdeutlich.
Der von Crowdstrike - einem Top-Konkurrenten von SentinelOne - verursachte Ausfall am 19. Juli führte zu weithin spürbaren, mehrtägigen Störungen im Flugverkehr, im Gesundheitswesen und in anderen Branchen und verursachte geschätzte Verluste in Milliardenhöhe.
Weingarten erwähnte den Vorfall mehrmals während der Telefonkonferenz am Dienstag und wiederholte an einigen Stellen frühere Kommentare, die er in einem Interview mit CRN im Anschluss an den Vorfall abgegeben hatte.
Über seine früheren Äußerungen hinaus betonte er jedoch vor allem die Rolle der Anbieterkonsolidierung bei dem Vorfall, der weltweit 8,5 Millionen Windows-Geräte beeinträchtigt hat.
"Das Ausmaß und die Unterbrechung, die durch diesen Vorfall verursacht wurden, sind eine deutliche Erinnerung an die Risiken, die von der Anbieterkonzentration ausgehen", sagte Weingarten. "Wie ich bereits im letzten Quartal gesagt habe, ist es nicht ratsam, bei der Sicherheit alle Eier in einen Korb zu legen."
Umsatzplus Q2 bei fast einem Drittel
Zugleich legte das Unternehmen die Ergebnisse für sein zweites Fiskalquartal vor, das am 31. Juli endete. Sie lagen knapp über den Schätzungen der Analysten. Der Quartalsumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 33 Prozent und erreichte 198,9 Mio. US-Dollar. Der jährlich wiederkehrende Umsatz des Anbieters stieg im Jahresvergleich um 32 Prozent auf 806 Mio. US-Dollar, so SentinelOne.
Zu den Höhepunkten des Quartals gehörte ein starkes Wachstum in "aufstrebenden" Segmenten wie Cloud-Sicherheit und GenKI-gestützte Sicherheitsoperationen, die "weiterhin die Wachstumsrate des Gesamtunternehmens im zweiten Quartal übertrafen", sagte Weingarten. Insbesondere das GenKI-basierte Sicherheitsangebot des Unternehmens, Purple AI, hat in den Monaten, in denen es verfügbar war, "mit zweistelligen Wachstumsraten alle unsere Erwartungen übertroffen".