So wird man ins Top-Management Cisco Deutschland befördert

Zum Auftakt seines neuen Geschäftsjahres besetzt Cisco hierzulande drei wichtige Schlüsselpositionen neu. Großkunden- und SMB-Geschäft sowie das Investitionsprogramm "Deutschland Digital" erhalten neue Leiter. Auch im EMEA-Channel-Team gibt es eine Veränderung. CRN gibt 2 Tipps für Karriere im Cisco-Konzern.

Frank Nebgen, Sven Terwedow und Marcus Gerstmann (v.l.n.r.) in neuen Rollen im Top-Management von Cisco Deutschland.

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Frank Nebgen, Sven Terwedow und Marcus Gerstmann (v.l.n.r.) in neuen Rollen im Top-Management von Cisco Deutschland.

Neues Fiskaljahr bei Cisco ist auch immer eine Gelegenheit zu Personalrochaden. Dieses Mal besonders in Deutschland, aber es werden nicht "alte" Manager gegen neue Gesichter von außen getauscht. Das kann zwar auch mal bei Cisco passieren - US-Riese und (noch) Marktführer im Netzwerkbusiness mit Riesenambitionen im Softwaremarkt, speziell im Segment Cybersicherheit mit dem Megadeal mit Splunk. Dieses Mal werden hierzulande drei Manager befördert, die insgesamt über 40 Jahre Cisco-Erfahrung vereinen. Der Hersteller setzt in seinem Top-Management auf Führungskräfte, die den Konzern lange und sehr gut kennen. Keine Experimente also, sondern personelle Kontinuität.

Frank Nebgen gehört mit seiner vergleichsweise jungen 10-jährigen Cisco-Erfahrung noch nicht zum Inventar des Herstellers. Er darf daher die recht jungen, aber nicht minder wichtigen Konzernthemen "Deutschland Digital" und alles rund um Nachhaltigkeit leiten. Bereits vor zwei Jahren übernahm er die Führung des Nachhaltigkeitsteams und habe maßgeblich die Umsetzung der lokalen Nachhaltigkeitsstrategie vorangetrieben, so Cisco. Nebgen hat auch ein gutes Gespür für Marketing und Inszenierungen: Mit dem vor 30 Jahren schon nach New York ausgewanderten Börsenguru Markus Koch hat er die Holobox-Serie von der Wall Street aufgebaut, ebenso die Initiative des Cisco Financebus. Wachstum vorantreiben, gleichzeitig das Ziel nicht aus den Augen verlieren, Ciscos CO2-Emissionen bis 2040 um 90 Prozent zu senken (Scope 1, 2 und 3): Nebgen sieht darin keinen Widerspruch, "positive Umweltauswirkungen, sozialen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum miteinander zu verbinden". Mit "Deutschland Digital" und "vielen Nachhaltigkeits-Lösungen" habe Cisco "die richtigen Instrumente dafür", so Nebgen.

Der Manager übernimmt die Aufgaben von Jutta Gräfenstein, die - man ahnt es schon – sehr, sehr lange dabei ist. Ein Vierteljahrhundert, um genau zu sein.

Da fehlen Sven Terwedow noch 8 Jahre, die Kollegin Gräfenstein mehr auf dem Cisco-Buckel hat. Terwedow ist neuer Leiter des Großkundengeschäfts in Deutschland, das er von Virpi Matikainen übernimmt. Terwedow, der bislang für den Cisco-Bereich "Full-Stack Observability" in Deutschland verantwortlich war, wird sich vor allem um die Weiterentwicklung der Kundschaft sorgen, viele DAX-Konzerne und global Player. Großes Thema wird freilich Security sein, auf das Cisco sehr große Hoffnungen setzt. "Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir die Digitalisierung der deutschen Industrie auf ein neues Level heben. Dafür braucht es modernste IT-Infrastrukturen und Cybersicherheit. Der Datenschatz ist vorhanden. Jetzt wollen wir ihn heben, beschützen und nutzen", sagt Terwedow.

Seine Vorgängerin Matikainen wechselt übrigens ins europäische Cisco-Channelteam und wird dort MD und Ansprechpartner für IT-Service-Provider, Technologie- und Industrie-Partner und sonstige strategische sowie Beratungspartner. Sie berichtet direkt an Managerin José Van Dijk.

Marcus Gerstmann wird Chef der für Cisco wichtigen Kundengruppe SMB. Bislang war der vor 20 Jahren mit seiner IT-Karriere bei Cisco gestartete Manager für ThousandEyes in der Region DACH und Central zuständig. Er ist Leiter des Standorts München mit seinen zahlreichen Collaboration-Showcases.

SMB-Kunden würden "seit fünf Jahren hohen strategischen Vorrang bei der Geschäftsentwicklung von Cisco weltweit" genießen, so der Konzern. Gerstmann und alle anderen SMB-Leader in EMEA berichten an Kunal Kaul und damit ebenfalls in die EMEA Partner Sales & Routes to Market Organisation von José Van Dijk.

"Ich freue mich sehr darauf, die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland bei ihrer Digitalisierungsreise zu unterstützen. Egal, ob Cybersecurity, Netzwerke oder Videokonferenzen – die Wirksamkeit von Technologie auf die Geschäfte von SMB sind enorm und zusammen mit meinem Team werden wir die richtigen Lösungen dafür entwickeln", so Cisco-Veteran Gerstmann.

Zwei Tipps für Karriere bei Cisco

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"Die Macht ist mit unseren Cisco-Partnern", so Jedi-Ritter, alias Ciscos Europa-Chef, Oliver Tuszik.

Apropos Cisco-Veteranen und Beförderungen. Es ist natürlich nicht so, dass man automatisch die Karriereleiter bei Cisco höher klettert, wenn man lange genug auf einer Stufe gestanden ist. Staatsdiener mögen nur ausharren müssen und trotzdem vorankommen. Bei Weltmarktführen aus dem USA, also Cisco, gilt immer noch das meritokratische Prinzip. Und seine Fähigkeiten und überragenden Leistungen stellt man alle paar Jahre in einer neuen Position unter Beweis. Genauer: alle fünf Jahre. So hat es Ciscos Europa-Chef Oliver Tuszik gemacht und in diesem Turnus immer wieder andere Herausforderungen im Konzern gesucht.

Zur Nachahmung empfohlen sei auch noh ein anderer Tipp für Karrieren bei Cisco, die man sich von Tuszik abschauen kann: als Jedi-Ritter verkleidet vor Partnern auftreten und sich als deren Anwalt ausgeben.