Lünendonk: Weiterhin gute Zeiten für IT-Dienstleister
Mit steigendem Bedarf nach Infrastruktur-Modernisierung, Cloud-Transformation und der Steuerung von IT-Operations wachsen die Budgets für externe Services - sogar sehr deutlich. Eine gute Nachricht für den Channel.
Auch das kommende Jahr dürfte im Zeichen dynamischen Wachstums in der IT-Branche stehen. Das prognostiziert die Lünendonk -Langzeitstudie "IT-Strategien und Cloud-Sourcing im Zuge der digitalen Transformation: Der Markt für IT-Sourcing-Beratung in Deutschland", die unter Mitwirkung von IT-Dienstleister und -Beratungsfirmen entstanden ist. Die aktuelle, achte Ausgabe widmet sich dem Thema Cloud-Transformation und den Cloud-Sourcing-Strategien, die Unternehmen dabei verfolgen.
So haben inzwischen 38 Prozent der befragten Unternehmen eine Cloud-first-Strategie. Jedes zehnte Unternehmen setzt sogar auf Cloud-only, während 48 Prozent einen Mix aus Cloud und On-Premises bevorzugen.
"Der Reifegrad der Cloud in Unternehmen steigt. Immer mehr Unternehmen erkennen die Notwendigkeit und die Vorteile Cloud-nativer Anwendungen, obwohl nach wie vor viele Unternehmen auf eine reine Cloud-Migration von Anwendungen via Lift & Shift, also ohne Anwendungsmodernisierung, setzen," kommentiert Tobias Ganowski, Consultant bei Lünendonk und Autor der Studie.
Dafür spräche auch, dass sich immer mehr Unternehmen vorstellen können, auch ihre Kernanwendungen in die Cloud zu verlagern und dort mit geschäftskritischen Anwendungen und Daten zu arbeiten.
Laut Granowskis Untersuchung haben 37 Prozent der Unternehmen erste Kernanwendungen bereits ausgelagert und 27 Prozent wollen dies in Zukunft tun. Dabei setzt mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) auf hybride und/oder Multi-Cloud-Umgebungen.
Hybrid- und Multi-Cloud als neuer Standard
Das Management der neuen IT-Landschaften ist jedoch nicht ohne Probleme. Für 85 Prozent der befragten Unternehmen ist die Orchestrierung ihrer verteilten IT-Service-Prozesse eine echte Herausforderung. Der Grund: Durch die Verteilung von Workloads auf mehrere Rechenzentren, unterschiedliche Cloud-Anbieter und Managed-Service-Provider wächst die Komplexität im IT-Service-Management. Zumal auch die Übersichtlichkeit und Einheitlichkeit der verschiedenen IT-Service-Prozesse in hybriden und multiplen Modellen abnimmt, was die Steuerung von Cloud-Umgebungen und das IT-Service-Management komplexer und aufwendiger macht.
Herausfordernd sei für 76 Prozent der Befragten auch die Einführung integrierter Cloud-Management-Tools im IT-Service-Management. "Eine zentrale Anforderung ist dabei die Interoperabilität der Tools der verschiedenen Cloud-Provider, um diese in einem End-to-End-Prozess steuern zu können", erläutert Studienautor Ganowski.
Stark gefragt: IT- und Cloud-Sourcing-Beratung
Für Unternehmen und Behörden ist es enorm wichtig, die richtige Sourcing-Strategie und den passenden Provider zu finden, schließlich geht es auch darum, die Kosten, das (Cloud-)Controlling und das Risikomanagement der Outsourcing-Verträge zu optimieren. "Im Zuge von immer mehr Ausschreibungen im Cloud-Kontext komplexerer Sourcing-Prozesse und aufgrund begrenzter Kapazitäten der internen Fachkräfte werden 77 Prozent der befragten Unternehmen in Zukunft deutlich stärker mit Sourcing-Beratern zusammenarbeiten", heißt es in der Studie.
Zudem sei die Zusammenarbeit mit IT-Sourcing-Beratungsfirmen für 43 Prozent wichtig, weil sie sich davon eine bessere Verhandlungsposition mit Cloud-Providern und ihre Interessen so besser abgebildet werden. Diese hohe Relevanz von Beratung durch Experten schlägt sich offenbar in der Budgetplanung für das kommende Jahr nieder. Laut Lünendonk wollen 77 Prozent ihre Aufwendungen für externe Unterstützung erhöhen.