Umsatzerholung bei Also lässt auf sich warten

Die Schwäche beim Umsatz 2023 setzt sich bei Also auch im ersten Halbjahr 2024 fort: Die Erlöse gingen um 7 Prozent zurück. Der Distributor sieht sich finanziell in einer "exzellenten Ausgangslage" und will weitere Übernahmen tätigen. Die Also-Aktie reagiert mit einem moderaten Minus, war indes schon vor eine Woche unter großen Druck geraten.

Also-CEO Wolfgang Krainz stellt sich hier in Düsseldorf auf der Messe CTV (25. Mai 2024) erstmals öffentlich den Partnern vor.

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Also-CEO Wolfgang Krainz stellt sich hier in Düsseldorf auf der Messe CTV (25. Mai 2024) erstmals öffentlich den Partnern vor.

Also meldet für das erste Halbjahr 2024 einen Umsatz von 5,1 Mrd. Euro, ein Minus von 7 Prozent, was "in Übereinstimmung mit der Marktentwicklung" stehe, so der Distributor. Die schwache Konjunktur sowie Investitions- und Kaufzurückhaltung bekommt Also zu spüren - vor allem in Deutschland, Polen und den Niederlanden, schreibt der Distributor. Höhepunkt in der Bilanz: Das Cloud-Geschäft ist um 25 Prozent auf 662 Mio. Euro gewachsen.

Das operative Ergebnis (Ebitda) sank auf 94 Mio. Euro (hinzukommen 12 Mio. Euro Rückstellungen für "zukünftiges Wachstum"), gegenüber 116 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2023. Also will die zurückgestellten 12 Mio. Euro in drei Bereichen investieren: IT-Infrastruktur, weiterer Ausbau digitaler Plattformen und KI-gestützter Anwendungen sowie in weitere Zukäufe.

Der Cash-Bestand legte im ersten Halbjahr 2024 um 31 Mio. auf 643 Mio. Euro zu - bei einem freien Cashflow von 173 Mio. Euro. Man befinde sich in einer "exzellenten Ausgangslage, um weitere Opportunitäten am Markt wahrzunehmen", so Also.

Wolfgang Krainz, seit Mai dieses Jahres neuer CEO von Also, erwartet ein besseres zweite Halbjahr 2024 als im Vorjahr, zudem soll sich das Wachstum der digitalen Plattformen "durch organisatorische Maßnahmen" beschleunigen, und die Länder Italien, Österreich, Skandinavien und Tschechien würden nun "Akquisitionseffekte" zeigen.

"Die IT-Industrie ist dank ihrer Innovationszyklen ein großartiges Wachstumsfeld. Investitionen sind früher oder später unvermeidlich. Aufgrund unserer finanziellen Stärke und der Vertriebsschwerpunkte unserer Konzernleitung werden wir unsere kurz- und mittelfristigen Ziele erreichen", so Krainz in der Vorlage seines ersten Halbjahresberichts. Der Top-Manager hatte sich als neuer CEO erstmals den deutschen Partnern auf der Also-Messe CTV im Mai dieses Jahres vorgestellt.

Die Börse reagiert auf den Umsatzrückgang von Also am Mittwochvormittag vergleichsweise moderat mit einem Kursabschlag von knapp 1,7 Prozent auf 236 Schweizer Franken. Einen signifikanten Kursrutsch erlebten die Also-Papiere allerdings vor genau einer Woche: Nachrichtenlos sank der Kurs am 17. Juli 2024 um über 10 Prozent auf 243,50 Franken.