Hornetsecurity-CEO wird für Crowdstrike-Post auf Linkedin kritisiert
Schnelle Hilfe gegen ausgefallene Windows-Rechner infolge der Crowdstrike-Panne? Oder wirft hier der CEO eines Wettbewerbers mit Steinen, "obwohl der im Glashaus sitzt", so ein Kommentar auf den Linkedin-Beitrag des Chefs von Hornetsecurity. Daniel Hofmann müsste eigentlich wissen, was das BSI in einem solchen Fall rät.
War es die Absicht, schnelle Hilfe zur Selbsthilfe geschädigter Nutzer zu geben, die in der Folge eines fehlerhaften Updates von Crowdstrike vor eingefrorenen Windows-Rechnern sitzen? " Hallo an alle, die vom neuesten Crowdstrike betroffen sein könnten. Wer von dem Bluescreen betroffen ist, kann ihn mit diesem Tipp schnell beheben. Hoffentlich wird das Problem bald gelöst!", postete Hornetsecurity-CEO Daniel Hofmann am Samstag auf Linkedin. Ein Link leitet weiter auf die Webseite seines Unternehmens, wo Nutzer in fünf Schritten angeleitet werden, den Windows-Rechner wieder in Gang zu bringen. Gut gemeint, muss nicht gut sein, so der Tenor einiger Kommentare auf Hofmanns Beitrag.
"Ich weiss nicht ob es clever ist, das Hornet hier applaudiert, nach der Katastrophe vor kurzer Zeit. Ich weiss, es waren die Anderen. Das spielt keine Rolle", so ein Kommentar. "Tut mir leid, dass Beiträge wie ihrer wirklich unseriös sind. Sie sind CEO eines Unternehmens, das auch Opfer von schlechtem QM [Qualitätsmanagement] werden kann. Meiner Meinung nach ist es eine schlechte Idee, mit Steinen zu werfen und in einem Haus aus Glas zu sitzen", postet ein anderen und verweist auf einen Artikel vom 7. Juni 2024, der vom Ausfall bei Hornetsecurity berichtet.
Wer den Schaden hat, in diesem Fall Crowdstrike, braucht auch in einem Business-Netzwerk wie Linkedin nicht für den Spott zu sorgen. Der kommt postwendend: "Sie sollten in Cloud Strike umfirmieren", so ein anderer Kommentar.
Nun ist es in der IT-Branche nicht ungewöhnlich, dass führende Manager gegen Wettbewerber kräftig austeilen. Dell gegen HPE, HPE gegen Cisco und neuerdings alle gegen VMware. Meist werden solche Scharmützel aber auf Bühnen vor versammelten Partnern ausgetragen, nicht unbedingt in aller Öffentlichkeit eines Sozialen Netzwerkes.
Vielleicht hat Hornetsecurity-Chef Daniel Hofmann seinen Linkedin-Post ja wirklich als Hilfestellung verzweifelter User verstanden. Falls das so ist, wäre sein Tipp zwar lobenswert, aber leider doch an falscher Stelle verkündet.
BSI warnt vor Trittbrettfahrern
Das BSI warnt nämlich explizit mit Verweis auf den Crowdstrike-Vorfall vor den Gefahren von Trittbrettfahrern. "Derweil nutzen Cyberkriminelle die Vorfälle für unterschiedliche Formen von Phishing, Scam oder Fake-Webseiten aus. Auch inoffizieller Code wurde in Umlauf gebracht. Das BSI empfiehlt ausdrücklich, technische Informationen ausschließlich von offiziellen Crowdstrike-Quellen zu beziehen", rät die Behörde.