Boll nimmt Sicherheitslösung für "Internet of Medical Things" von Asimily ins Portfolio
US-Sicherheitsspezialist Asimily expandiert nach DACH, und zwar über Security-Distributor Boll. Die Lösung für die Absicherung medizinischer Geräte spart eigenen Aussagen zufolge 90 Prozent des bisherigen Aufwands für die Clientverwaltung.
IT-Sicherheit im Krankenhaus oder in Laboren ist komplex, weil auch die Medizintechnik abgesichert werden muss. "Kann ein Angreifer auf ein vernetztes Medizingerät zugreifen, reicht dies bereits aus, um Schadsoftware im Netzwerk zu verbreiten", sagt Frank Becker, Geschäftsführer der auf IT-Projektmanagement im Gesundheitswesen spezialisierten Becker Project Consulting. IoT-Sicherheit ist also ein großes Thema für Security-Dienstleister, die sich auf die Healthcare-Branche spezialisiert haben. Zumal die im Oktober kommende NIS2-Richtlinie für Betreiber kritischer Infrastrukturen gilt, zu denen auch Krankenhäuser zählen. Für Sicherheits-Dienstleister hat der VAD Boll nun eine spezielle Branchenlösung von Hersteller Asimily im Programm.
Das Unternehmen mit Hauptsitz im kalifornischen Sunnyvale hat sich mit seiner Cybersecurity-Plattform auf medizinische und IoT-Umgebungen spezialisiert. 2017 von Shankar Somasundaram, vormals Leiter des IoT-Security-Geschäfts bei Symantec, gegründet, sichert die IoT/IoMT-Lösung eigenen Angaben zufolge eine Million medizinische sowie mehr als fünf Millionen vernetzte IoT-Geräte weltweit an über 2.500 Standorten ab. 100 Mitarbeiter beschäftigt Asimily und soll eines der am schnellsten wachsenden IoT-Sicherheitsunternehmen sein, so der Schweizer VAD Boll, der nun die Distributionsrechte in DACH hält.
Die Plattform von Asimily liefere in Echtzeit Erkenntnisse und sofort umsetzbare Empfehlungen zum Schutz von Assets und zur Reaktion auf Schwachstellen und Anomalien – über Geräte, Abteilungen und Anbieter hinweg, so der VAD. Dabei kämen auf Healthcare-spezifische Datenquellen wie MDS2-Angaben sowie SBOMs der IoT-Hersteller (Software Bill of Materials) zum Einsatz, konkrete Gerätekonfiguration würden berücksichtigt.
Asimily unterstütze so die Risikominderung und die Reaktion auf Vorfälle. Asimily geht laut Boll weiter als vergleichbare Lösungen, liefere nicht nur Informationen zu Bedrohungen und Risiken, sondern priorisiere die relevantesten Probleme. "Damit lässt sich der manuelle Aufwand für Vulnerability-Management-Analysten um bis zu 90 Prozent reduzieren", verspricht Boll.
Viele Schwachstellen könnten auf Knopfdruck beseitigt werden, da die Plattform im Hintergrund mit NAC- und anderen Systemen zusammenarbeitet und so zum Beispiel risikobehaftete Ports schliessen, Patches aufspielen oder für eine (Mikro-)Segmentierung des fraglichen Geräts sorgen könne.
"Asimily überzeugt durch seine IoT/IoMT-Cybersicherheitsplattform für das Gesundheitswesen, die weit über ähnliche Lösungen hinausgeht und sich auch für industrielle Umgebungen eignet. Wir freuen uns sehr, Asimily für den gesamten DACH-Raum in unser Portfolio aufnehmen zu können", sagt Joachim Walter, Geschäftsführer der Boll Europe GmbH.