Industriereife von Quantencomputer bestätigt
Der Quantencomputer des Leipziger Startups Saxon Q, eines Spin-offs der Universität Leipzig, hat eine entscheidende Hürde auf dem Weg in die Praxis genommen. Der Rechner hat alle Tests der Quantencomputing-Initiative des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erfolgreich durchlaufen.
Herkömmliche Quantencomputer sind bis dato riesig, weil sie eine aufwendige Kühlung für die Quantenchips benötigen. Die Kühltechnik und Steuerungstechnik nehmen den größten Teil des Bauvolumens dieser Quantencomputer ein. Der Leipziger Saxon Q ist hier gewissenmaßen ein Quantensprung gelungen: Der Saxon Q-Quantencomputer ist nicht nur klein genug, um erstmals in einem Automobil verbaut zu werden, sondern er arbeitet vollständig kühlungsfrei, auch bei Zimmertemperatur. Die Recheneinheiten des Quantencomputers, die Qubits, werden in einem wenige Millimeter kleinen Diamantchip erzeugt.
Als erster Hersteller hat das sächsische Startup mit seinem 4-Qubit-Demonstrator alle Tests der DLR Quantencomputing-Initiative erfolgreich durchlaufen. Diese Tests sind für ihre hohen Standards bekannt. Während der Abnahme wurde das System unter realen Bedingungen umfassend geprüft. Dabei war es entscheidend, dass nicht nur die Hardware einwandfrei funktioniert, sondern auch die gesamte Plattform bei Raumtemperatur leistungsfähig ist.
Skalierung auf acht Qubits kommt
Die Partner des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt können damit nun mit echter Quantenhardware neuartige Anwendungen entwickeln und die praktische Nutzung von Quantencomputern vorantreiben. CEO Marius Grundmann sieht das Unternehmen damit auf einem guten Weg: "Das DLR als kompetente Prüfstelle und wichtiger Kunde gibt uns und unseren Partnern die Sicherheit, dass unser System unter realen Industriebedingungen besteht. Ein wichtiges Signal Richtung Marktfähigkeit und ein toller Meilenstein für unser Team." Nachdem das System mit vier Qubits läuft, arbeitet das Unternehmen bereits am nächsten großen Schritt: die Skalierung auf acht Qubits, was eine exponentielle Leistungssteigerung bedeutet.