EU-Kommission prüft HPE-Juniper Networks-Fusion
Die Akquisition von Juniper Networks durch HPE könnte die Gewichte im Netzwerkmarkt erheblich verschieben. Noch hat die europäische Aufsichtsbehörde den Deal nicht abgesegnet. Hier der Zeitplan für das Genehmigungsverfahren der 14 Mrd. Dollar schweren Übernahme.
Hewlett Packard Enterprise hat bei der Europäischen Kommission die Genehmigung für die 14 Mrd. Dollar schwere Übernahme von Juniper Networks beantragt. Die europäischen Aufsichtsbehörden haben nun bis August Zeit, entweder die Übernahme von HPE zu genehmigen oder eine eingehendere Untersuchung zu erzwingen, die die Fusion möglicherweise zum Stillstand bringen könnte.
Auch die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) hat vor kurzem eine Voruntersuchung zu den potenziellen Auswirkungen der massiven Tech-Fusion eingeleitet. Die CMA hat eine Frist bis zum 14. August gesetzt, um zu entscheiden, ob sie das Geschäft genehmigt oder die Untersuchung in eine formelle "Phase 2" überführt, die eine tiefergehende Untersuchung nach sich ziehen würde.
"Die CMA prüft, ob es der Fall ist oder sein könnte, dass diese Transaktion, wenn sie durchgeführt wird, zur Schaffung einer relevanten Fusionssituation gemäß den Fusionsbestimmungen des Enterprise Act 2002 führt", so die britische Behörde in einer Erklärung. "Wenn ja, ist zu erwarten, dass die Entstehung dieser Situation zu einer wesentlichen Verringerung des Wettbewerbs auf einem oder mehreren Märkten für Waren oder Dienstleistungen im Vereinigten Königreich führen wird."
Dies alles bedeutet, dass HPEs 14-Mrd.-Dollar-Deal für Juniper Networks möglicherweise Mitte August grünes Licht in Europa erhalten könnte.
Wann wird die HPE-Juniper-Übernahme offiziell abgeschlossen?
Die Fusion wurde sowohl von den Vorständen von HPE und Juniper als auch von den Aktionären genehmigt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Übernahme von China genehmigt werden muss, da sie unter der chinesischen Fusionsschwelle liegt. Die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission wird den Zusammenschluss jedoch wahrscheinlich noch prüfen.
Ungeachtet aller regulatorischen Hürden rechnet HPE mit der Übernahme von Juniper Networks Ende 2024 oder Anfang 2025. "Wir können bestätigen, dass die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde unseren Antrag als Teil des Standardprozesses zur Prüfung der geplanten Übernahme von Juniper Networks in mehreren Rechtsordnungen akzeptiert hat", so HPE in einer Erklärung gegenüber CRN. "Wir arbeiten daran, alle notwendigen Prüfungen abzuschließen und die Genehmigung schnell und effizient zu erhalten, damit wir unseren Kunden so bald wie möglich einen Mehrwert bieten können. Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir die Transaktion bis zum Ende des Kalenderjahres 2024 oder Anfang 2025 abschließen werden."
Dies passt immer noch in den ursprünglichen Zeitrahmen von HPE, den Deal erst Anfang 2025 abzuschließen, also etwa ein Jahr nach der Ankündigung des Deals.
Der 14-Milliarden-Dollar-Plan von HPE für Juniper
Im Januar stellte HPE seinen Plan vor, den Netzwerk-Superstar Juniper Networks für 14 Mrd. Dollar zu kaufen. Es wird erwartet, dass der Zusammenschluss gemeinsame betriebliche Effizienzsteigerungen und Kostensynergien in Höhe von 450 Millionen Dollar pro Jahr ermöglicht.
CEO von Juniper Networks, Rami Rahim, wird nach Abschluss der Transaktion das kombinierte Netzwerkgeschäft von HPE leiten, zu dem auch das Aruba-Geschäft von HPE gehört. Rahim wird direkt an HPE-CEO Antonio Neri berichten. In einem kürzlichen Interview mit CRN sagte Rahim, dass KI "so groß, wenn nicht sogar größer" sein wird als jeder andere Technologietrend in der Geschichte. "Die Art von Schritten, die notwendig sind, um diese KI-Chance zu nutzen, sind die großen, mutigen Schritte", sagte er.
"Diese Kombination mit HPE ist genau das. Sie gibt uns die Möglichkeit, unsere Innovationen über den gesamten Netzwerk-Stack hinweg zu beschleunigen. Tatsächlich ist es nicht einmal der Networking-Stack, sondern der gesamte IT-Stack, Compute, Storage, Networking, Silizium-Systeme und Software, in allen relevanten Networking-Domänen für unsere Kunden: Campus, Zweigstellen, Rechenzentren, Wide Area Networks, und für alle verschiedenen Kundenvertikalen, sicherlich Unternehmen, aber auch Cloud- und Service-Provider", so Rahim gegenüber CRN. "Gemeinsam mit HPE können wir wirklich umfassende, wettbewerbsfähige End-to-End-Netzwerklösungen entwickeln, die für unsere Kunden und unsere Partner einen großen Unterschied machen werden", erkläre der CEO von Juniper Networks.