Bechtle steigt ins Geschäft mit Quantencomputern ein

Der finnische Hersteller IQM Quantum Computers und Bechtle Bonn haben eine Reseller-Vereinbarung getroffen. Das Systemhaus wird erster Reseller für IQM Spark und übernimmt auch den Support. Der 5-Qubit-Quantencomputer ist bereits bei Kunden im Einsatz.

IQM Spark, der erste Quantencomputer unter 1 Mio. Euro, gibt es bei Bechtle Systemhaus Bonn.

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IQM Spark, der erste Quantencomputer unter 1 Mio. Euro, gibt es bei Bechtle Systemhaus Bonn.

IQM aus dem finnischen Espoo sieht sich als führender Anbieter von Quantencomputern und hat nun das Systemhaus Bechtle Bonn als Partner für den Vertrieb und technischen Support ausgewählt. Deutschlands größtes IT-Systemhaus wolle damit sein Kompetenzteam für Quantentechnologie am Standort Bonn weiter verstärken, teilt IQM mit.

Bechtle ist hierzulande der erste Partner für IQM Spark, einem supraleitenden 5-Qubit-Quantencomputer. Er wird von Universitäten und Forschungslaboren eingesetzt und auch schon in der Industrie nachgefragt. Kunden sind bereits das Technische Forschungszentrum VTT in Finnland und das Leibniz-Rechenzentrum in Deutschland.

Mit dieser Partnerschaft positioniert sich Bechtle sehr früh in einem weiteren Zukunftsmarkt. Nach KI will das Systemhaus nun auch bei Quantencomputern die Nase vorne haben, sollten tatsächlich auch Industriekunden auf diese Technologie setzen und der Markt in Bewegung kommen. Davon sind die Schwaben überzeugt. Bechtle sehe im Quantencomputing eine vielversprechende Technologie, etwa zur Beschleunigung von High-Performance-Computing (HPC)-Algorithmen, die ihren Kunden einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, so IQM.

"Die Partnerschaft mit Bechtle stärkt unser Vertriebsnetz und unterstreicht unser Engagement auf dem europäischen Markt", sagt Mikko Välimäki, Co-CEO von IQM Quantum Computers. "Wir freuen uns, dass Bechtle IQM als Partner für seine Quantenprojekte gewählt hat, und seine Kunden, unter anderem aus dem industriellen, akademischen und öffentlichen Sektor, werden Zugang zu unseren Systemen erhalten, um ihre Quantenreise zu beginnen."

Christian Behma, Geschäftsführer des Bechtle IT-Systemhauses Bonn/Köln: "Wir freuen uns sehr auf eine vertrauensvolle und zukunftsorientierte Zusammenarbeit, um unseren gemeinsamen Kunden unternehmerisch und technologisch exzellente Lösungen im zukunftsträchtigen Bereich des Quantencomputings anzubieten".

IQM hatte vor wenigen Wochen sein erstes Quanten-Rechenzentrum mit zwei entsprechenden Rechnern in München eröffnet. Der Hersteller plant eine Kapazität von bis zu 12 Quantencomputern. Forschungseinrichtungen und die Industrie können aus dem Datacenter Rechenleistungen beziehen. Billig ist die Quantencompute-Power nicht: Die Stunde kostet knapp unter 2.000 Euro.

Vergangenes Jahr hatte das Startup IQM mit der Vorstellung seines IQM Spark für Aufsehen gesorgt. Quantencomputer kosten mehrere Millionen Euro, IQM Spark ist dagegen der erste Quantencomputer, der für unter einer Million Euro zu haben ist.