Telekom-Datacenter feiert Geburtstag

Vor genau zehn Jahren eröffnete die Deutsche Telekom in Biere bei Magdeburg ein Rechenzentrum für ihre globale Cloud-Infrastruktur. Die Investition in eines der energieeffizientesten Rechenzentren Europas hat sich bezahlt gemacht.

Telekom-Rechenzentrum in Biere.

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Telekom-Rechenzentrum in Biere.

Nach der Grundsteinlegung im Jahr 2012 wurde das Telekom-Rechenzentrum anderthalb Jahre später - am 3. Juli 2014 - in Biere in der Gemeinde Bördeland eröffnet. Heute bietet das Rechenzentrum auf rund 100.000 Servern und einer Gesamtfläche von rund 11.000 Quadratmetern rund 970 Petabyte Daten ein zu Hause. Die Telekom und das Tochterunternehmen T-Systems bieten in Biere Services für Geschäftskunden und Privatkunden. Neben regionalen Kunden haben auch internationale Geschäftspartner sowie die öffentliche Hand Daten in Biere gespeichert. Auch die "Open Telekom Cloud" hat unter anderem hier ihre Heimat.

Während die Kapazitäten 2018 noch einmal erhöht wurden und mit "Biere II" ein weiteres Gebäude dazukam, blieb die Energieeffizienz des Rechenzentrums mit einem PUE (Power-usage-effectiveness-Wert) von unter 1,3 kontinuierlich stabil. Grund dafür ist das bereits in der Konstruktionsphase berücksichtigte Konzept für ein besonders nachhaltiges und energieeffizientes Rechenzentrum. Gemeinsam mit seinem Zwilling in Magdeburg bildet das Rechenzentrum ein Twin-Core.

Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff (CDU) ist stolz auf das Investment des Telekommunikations-Konzerns: "Die Investition von T-Systems hat sich ausgezahlt. Das Twin-Core Rechenzentrum in Biere und Magdeburg ist ein bedeutender Standort für unser Bundesland – nicht nur für regionale Unternehmen, sondern auch für die Wirtschaft weltweit." Für das Land Sachsen-Anhalt ist die Telekom mit rund 1.340 Mitarbeitenden ein wichtiger Arbeitgeber.

Bei der Standortwahl konnte die Region punkten: Kriterien waren beispielsweise die Einordnung von Risikofaktoren wie Hochwasser oder Erdbeben und eine stabile und ausbaubare Stromanbindung. Nachhaltigkeit spielte von Anfang an eine Rolle: So wird ein Teil der Abwärme bereits seit Einweihung 2014 zum Heizen von Bürogebäuden und Lagerflächen genutzt.

Große Konkurrenz

Die Telekom verweist stets stolz auf ihr Datacenter in Sachsen-Anhalt. Zu den allergrößten Datacenter-Betreibern in Deutschland gehört der Carrier damit allerdings nicht. Eines der größten wohl größten Data-Center Deutschlands steht im sächsischen Vogtland in der Gemeinde Falkenstein und gehört dem Großprovider Hetzner. Auch Equinix in Frankfurt am Main und Interxion – ebenfalls in Frankfurt – betreiben größere Rechenzentren.

Vergleicht man die deutschen Data-Center mit den US-amerikanischen, stellt man schnell fest, dass Deutschland für die Landesgröße vergleichsweise gigantische Rechenzentren betreibt. Das fünftgrößte Rechenzentrum der Welt steht in Frankfurt am Main. Selbst Apples großes Data Center in den USA kommt von der Fläche her nicht an das e-shelter Rechenzentrum in Frankfurt heran.

Drehkreuz Frankfurt

Auch der größte Internetknoten der Welt (DE-CIX) ist in Frankfurt am Main zu Hause. Die Stadt beherbergt insgesamt so viele Flächen in nicht zu einem Telekommunikations- oder Computerkonzern gehörenden Rechenzentren, wie das wesentlich größere London. Die Rechenzentren und die darin befindlichen Hochleistungsrechner bilden ein zentrales Rückgrat des Datenverkehrs weltweit.