CRN bringt Partner international zusammen – XChange EMEA 2024

Rund 80 Gäste aus dem Channel waren bei der 2. XChange EMEA-Konferenz vergangene Woche in Den Haag dabei, darunter viele deutsche Partner. Heiß diskutiert: KI und der Channel, Übernahmestrategien der Investoren, Security, Cloud und Netzwerk. Ein sehr gutes Zeichen: Näher kam sich auch Systemhaus-Kooperationen.

Rund ein Dutzend Partner aus Deutschland besuchten die XChange EMEA 2024: Sven Meyer (Sprecher von Also ANW) war in seiner Funktion als GF EDV-Partner da, Andreas Schober (li.) und Jan Bindig (re.) für die Kooperation Kiwiko.

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Rund ein Dutzend Partner aus Deutschland besuchten die XChange EMEA 2024: Sven Meyer (Sprecher von Also ANW) war in seiner Funktion als GF EDV-Partner da, Andreas Schober (li.) und Jan Bindig (re.) für die Kooperation Kiwiko.

Viele Partner kamen aus Großbritannien, wo die XChange-Events bereits seit Jahren bekannt und gesetzt sind. Technologien, Trend und viele oft als "nebensächlich" betrachtete Themen kommen auf der eineinhalbtägigen Konferenz zur Sprache. "Nebensächlich", weil immer noch viele Unternehmen keinen richtigen Zugang zu Themen wie Nachhaltigkeit und Diversität der Belegschaft haben. Diejenigen, die in Den Haag letzte Woche dabei waren, darunter ein Dutzend Gäste aus Deutschland, hat Bechtle-Manager Arthur Schneider, Leiter Nachhaltigkeit, einen Einblick über Ziele, Vorteile und Maßnahmen gegeben, die Bechtle verfolgt, um die Dekarbonisierung in der gesamten Lieferkette dieses Riesen-Systemhauses voranzutreiben.

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Arthur Schneider treibt bei Bechtle das Thema Nachhaltigkeit voran.

ESG ist für Bechtle nicht nur lästige Pflicht, sondern die Kür eines sehr erfolgreichen handeltreibenden Systemhauses mit über 6 Mrd. Euro und europaweiter Aufstellung. Schneider machte freilich auch deutlich, wie schwer eine datenbasierte Erfassung des CO2-Fußabdrucks über die gesamte Lieferkette ist. Bechtle hat Hunderte von nationalen und internationalen Herstellern im Portfolio und damit 100 verschiedene Reifegrade, was eine automatisierte Datenerfassung für das Berichtswesen betrifft.

Bei der Paneldiskussionen zum Thema Diversität gaben Susanne Kirndorfer von ThoughtWorks Europe und Adaora Dagogo von Stechad Einblicke, wie ihre Unternehmen gezielt Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit ihren vielfältigen Hintergründen zu einer Unternehmenskultur integrieren. Zuvor muss man Talente freilich so ansprechen, vor allem auch Frauen ermuntern, Mut zu fassen für eine Karriere in der IT-Branche, dass sie auf ein Unternehmen aufmerksam werden. Webseite, Jobbeschreibung, E-Mail-Kommunikation, sonstige Außendarstellungen sollten immer in Richtung Diversität mitgedacht werden, um aller Interessierten anzusprechen. Vorbilder bitte hervorheben: Genau deswegen diskutierte CRN-Redakteurin Victoria Pavlova mit Susanne Kirndorfer und Adaora Dagogo.

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Wie blicken Investoren auf IT-Dienstleister: Julian Riedlbauer von Drake Star Partners weiß es.

Mehr "Women" braucht es nicht nur "in Tech", Frauenpower würde auch der noch sehr Männer dominierten Investorenszene nicht schaden. Sind Männer wirklich risikobereiter, wenn es um Geld und Geldvermehrung geht? Klares nein, muss man nach dem Vortrag von Julian Riedlbauer von Drake Star Partners sagen. Denn was Investoren davon abhält, in IT-Unternehmen zu investieren, hat der frühere IT-Unternehmer und seit vielen Jahren als Investmentberater tätige Riedlbauer in seinem kurzweiligen und informativen Vortrag sehr gut ausgeführt. Welche Spezialitäten eines Systemhauses oder MSPs die Preise beflügeln natürlich auch.

Zwischen den Panel-Vorträgen finden auf jeder XChange Diskussionsrunden in kleinerem Kreis mit Herstellern statt. In sogenannten Boardroom Meeting mit 10 bis 12 Teilnehmern haben die Partner Gelegenheit, ausgewählte Themen zu vertiefen. Netzwerk, Security, Infrastruktur für MSPs den Einsatz von RMM-Plattformen und diverse andere Tools kamen zur Sprache.

Kiwiko meets Sven Meyer – Networking, das Salz in der Suppe

Die XChange EMEA bietet immer wieder genügend Zeit zum Erfahrungsaustausch, zum wichtigen Networking und lockeren Gesprächen am Abend an der Bar oder am Strand von Den Haag dieses Jahr. CRN bringt Partner zusammen, ja schlägt sogar Brücken zwischen Netzwerken. Erstmals lernten sich Sven Meyer, Beiratssprecher des 250 Mitglieder starken Systemhausnetzwerks von Also (ANW) und Jan Binding sowie Andreas Schober (beider bei der Genossenschaftskooperation Kiwiko) in Den Haag bei der XChange 2024 kennen. Berührungsängste waren fehlen am Platz, erst recht irgendeine Art von Konkurrenz-Abgrenzung. Warum auch? Man agiert im selben Markt, hat dieselben Herausforderungen mit schwankenden Herstellerstrategien, kämpft an gegen den Fachkräftemangel oder die steigende technologische Komplexität, die mit KI nicht einfacher wird. Schober ist Aufsichtsratsvorsitzender bei der Kiwiko, ist mit seinem Systemhaus Aconitas auch Mitglied beim ANW. Und wer von den dreien wollte, konnte sich einer dritten Kooperation im Bunde austauschen: Mike Barron, Chef von Synaxon in Großbritannien war ebenfalls vor Ort in Den Haag auf der XChange EMEA.

Außerdem haben Kiwiko-Vorstand Bindig und Schober die Gelegenheit genutzt, einen niederländischen Security-Hersteller im schönen Den Haag zu besuchen und eine Kooperation auszuloten. Gleiches tat Meyer als Inhaber von EDV-Partner im Gespräch mit vielen internationalen Partnern. Mit Joseph Dey vom Microsoft-Spezialisten Performanta beispielsweise. Alle wissen mehr als einer: Daher ist das Networking auf jeder CRN XChange-Konferenz das Salz in der Suppe. Der Besuch nächstes Jahr lohnt sich auf jeden Fall.

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Martin Fryba, CRN, begrüßt von Distributor Boll Joachim Walter (li.) und Patrick Merz (re.) auf der XChange EMEA 2024 in Den Haag.