CRN XChange EMEA: Vermessung der KI-Chancen für Anbieter und Partner
Am ersten Tag der europaweiten Konferenz XChange stellte CRN Zahlen aus einer Befragung vor, die ein differenziertes Bild auf den KI-Markt werfen. Die Chancen für den Channel sind definitiv da, aber vieles ist noch in der Erprobungsphase.
Der Channel sieht enorme Chancen in der Einführung von KI, ist aber noch etwa ein Jahr davon entfernt, die Technologie sinnvoll zu nutzen. Dies war die wichtigste Erkenntnis aus der ersten Sitzung der XChange EMEA 2024, die am 20. und 21. Juni in Den Haag stattfand.
Laut der jüngsten KI-Studie von IPED Consulting, dem Forschungs- und Beratungszweig von The Channel Company (zu der CRN gehört), investieren 72 Prozent der Lösungsanbieter weltweit derzeit in die Erforschung von KI, wobei 22 Prozent angeben, dass sie "aggressiv" investieren, und 50 Prozent einen vorsichtigen Ansatz verfolgen (siehe Grafik unten).
Wie die Teilnehmer der Konferenz erfuhren, konzentriert sich ein großer Teil dieser frühen Erkundungen auf die Marketing-Automatisierung. "Das Interesse an der Marketing-Automatisierung ist groß und kommt aus dem MSP-Bereich. Aber es ist wichtig, die Risiken zu beherrschen. Ähnlich wie bei anderen Technologien früher, die sich noch in der Anfangsphase befundet hatten - Cloud und Blockchain zum Beispiel -, stehen die Risiken ganz oben auf der Agenda", erklärte Stuart Sumner, Chief Content Officer bei The Channel Company, dem Publikum.
"Ein Teilnehmer unserer Umfrage war ein Unternehmen aus dem Gesundheitswesen, das den Einsatz von KI in Erwägung zieht, aber mit kritischen Daten arbeitet", sagte er. "Das ist natürlich enorm wertvoll, enorm wichtig, aber in der Regel auch riskant, wenn es um persönlich identifizierbare Informationen geht, deren Nutzung der Gesetzgeber stark reguliert."
Die Teilnehmer der XChange erfuhren, dass eine Mehrheit der Vertriebspartner (33 Prozent) die größten positiven Auswirkungen von generativer KI bei Software und Analysediensten erwartet, zumindest über einen Zeitraum von 12 Monaten.
An zweiter Stelle steht die Cybersicherheit mit 32 Prozent, gefolgt von Plattform- und Datenmanagement (22 Prozent), branchenbezogenen Lösungen (17 Prozent) sowie Infrastruktur und Optimierung (16 Prozent).
"Hier sehen wir einige große Partner, die eine Vielzahl von Dienstleistungen an große Kunden verkaufen", so Sumner. "Aber das ist im Moment noch ein ziemlich kleiner Teil des Gesamtmarktes. Dann kommen Bereiche wie KI-PCs, die gerade erst auf den Markt gekommen sind. Wir haben alle schon Geschichten über KI-PCs gelesen, aber das ist noch sehr zukunftsorientiert."
Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Marktchancen für Anbieter in vier Schlüsselbereiche aufteilen lassen:
- Die zentrale KI-Chance: allgemeine Partnerschulungen, Definition des Angebots, Lernen von Partnern.
- Partnersegmentierung, z. B. Differenzierung der Partner nach Reifegrad, Partnerschaften mit dem Vertrieb und Positionierung als "strategische" KI-Anbieter.
- Entwicklung der KI-Praxis, einschließlich der Entwicklung von KI-Praxisleitfäden, Konzentration auf Ergebnisse und Anwendungsfälle und Antizipation der M&A-Landschaft.
- Engagement des Vertriebskanals, d. h. Nutzung von KI als Katalysator für Veränderungen und Anwendung auf die Partnererfahrung.
"Die Möglichkeiten sind heute schon da. Die Zukunft in ein paar Jahren wird sicher anders aussehen, als wir sie uns heute vorstellen. Denn bei KI ist vieles im Channel in der Erprobungsphase. Aber alle Lösungspartner, mit denen wir gesprochen haben, sind extrem optimistisch", so Stuart Sumner.