Cancom-Aufsichtsrat sieht Systemhäuser mittelfristig als Gewinner des KI-Trends

Auch wenn die Cancom-Papiere heute einen kleinen Sprung gegen die schwache Börse verzeichnen, können Investoren mit dem Kursverlauf der Cancom-Aktie nicht zufrieden sein. Ex-CEO Klaus Weinmann, nun Chefkontrolleur bei Cancom, ist fest überzeugt, dass der KI-Boom Cancom und andere Systemhäuser beflügeln wird. Nur schnell wird es vermutlich nicht gehen.

Performance der Aktien im Jahresvergleich: Cancom (gelb), Bechtle (blaue Linie), Computacenter (grüne Linie).

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Performance der Aktien im Jahresvergleich: Cancom (gelb), Bechtle (blaue Linie), Computacenter (grüne Linie).

Die Unsicherheit an den europäischen Börsen ist mit dem Rechtsruck der Europawahl zurück auf dem Parkett. Wie lange sie anhalten wird? Eine der vielen Börsenweisheiten besagt, dass politische Krisen kurze Beine haben. Klaus Weinmann, nie verlegen auch um politische Äußerungen, macht aus seine Sympathie für Neuwahlen auch in Deutschland keinen Hehl. Das aber ist nicht der Grund, warum sich die Cancom-Aktie heute gegen den allgemeinen Abwärtstrend an der Börse stemmt. Schützenhilfe kommt von Deutsche Bank Research.

Die Analysten hoben die Umsatz- und Ergebnisprognosen für den IT-Dienstleister bis 2026 an. Kursziel: 42 Euro. Am Montagnachmittag notierten die Papiere im Xetra-Handel bei 31, 50 – Plus 5 Prozent.

Weinmann kommentierte das aktuelle Kursplus in einem Linkedin-Post. Er sieht seine Cancom ohnehin unterbewertet, vor allem im Vergleich zu anderen Systemhäusern. Die Gründe hierfür seien "uns im Aufsichtsrat bewusst", schreibt der Vorsitzende des Kontrollgremiums. Man werde sie "konsequent ändern". Ohne näher darauf einzugehen, kann man von hausgemachten Gründen sprechen. Die zu beseitigen, ist auch dem Investor Kalus Weinmann ein Anliegen. Seine VC-Gesellschaft Primepulse habe schließlich mehr als 3.000.000 Cancom-Aktien gekauft.

Weinmann geht davor aus, dass das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz bei Systemhauspartnern der Industrie ankommen werde. "Michael Dell ist der große Gewinner er Nvidia KI-Fabriken. Accenture profitiert vom Beratungstrend in Sachen künstlicher Intelligenz. Und wenn man dann konsequent durchdenkt wer mittelfristig vom AI-Trend in Deutschland profitieren wird, dann sind das - wie schon im Cloud-Zyklus - die großen Systemhäuser", sagt er und nennt neben Cancom auch Bechtle, Computacenter und den US-amerikanischen Systemausriesen CDW.