T-Mobile US übernimmt US Cellular

Die Übernahmetour der amerikanischen Telekom-Tochter geht weiter: Für 4,4 Milliarden US-Dollar kauft T-Mobile US fast alle Mobilfunkaktivitäten, Kunden und Geschäfte von US Cellular. Ziel ist es, den Wettbewerb mit niedrigeren Preisen, höheren Geschwindigkeiten und besserer 5G-Leistung unter Druck zu setzen.

Mike Sievert, Chef von T-Mobile US

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Mike Sievert, Chef von T-Mobile US

Für amerikanische Kunden, die im ländlichen Raum leben, könnte es in Sachen digitaler Anbindung bald besser aussehen als im, nicht nur mit 5G unterversorgten good old Germany. Denn T-Mobile US kauft sich für teures Geld (4,4 Mrd. Dollar) fast das gesamte Mobilfunkgeschäft den Anbieters US Cellular.

"Mit diesem Deal kann T-Mobile den überragenden Un-Carrier-Wert und die Erfahrungen, für die wir berühmt sind, auf Millionen von US Cellular-Kunden ausdehnen und ihnen preisgünstigere, hochwertige Tarife und bessere Konnektivität in unserem erstklassigen landesweiten 5G-Netz bieten", liess der CEO Mike Sievert diese Woche verkünden.

Der Chef von T-Mobile gibt sich überzeugt, dass die Kunden beider Unternehmen "mehr Abdeckung und mehr Kapazität von unserem gemeinsamen Footprint erhalten werden, unsere Wettbewerber werden gezwungen sein, mitzuhalten - und noch mehr Verbraucher werden davon profitieren. Dieser Deal wird T-Mobile die Möglichkeit geben, Millionen von US Cellular-Kunden niedrigere Preise und den überragenden Wert des Un-Carriers auf unserem erstklassigen landesweiten 5G-Netz zu bieten, was eine dringend benötigte Auswahl und mehr echten ^Wettbewerb in der Mobilfunkbranche bedeutet."

Der Abschluss der Transaktion wird voraussichtlich spätestens Mitte 2025 stattfinden.

Wider die Versorgungslücke

Die Zusammenführung der Netzwerkressourcen von US Cellular mit T-Mobile werde "die Lücken in der Konnektivität schließen und ein besseres Erlebnis für alle unsere Kunden schaffen". Das versprach Mike Sievert in einer öffentlichen Erklärung. Hierin heißt es, auch, dass T-Mobile sein 5G-Netz durch das Frequenzspektrum und die Sendemasten von US Cellular verbessern werde.

Laut Sievert werden die größere geografische Abdeckung und erweitertem Kapazitäten „für die Verbraucher in den USA ein echter Gewinn sein".

T-Mobile wird etwa 30 Prozent der Mobilfunkfrequenzen von US Cellular kaufen, um die Abdeckung in ländlichen Gebieten zu verbessern und seinen amerikanischen Kunden bessere Konnektivität anbieten zu können. Und natürlich auch um dem Wettbewerb im amerikanischen Markt ein weiteres Schnippchen zu schlagen. Am 1. Mai hatte T-Mobile seine 1,35 Milliarden Dollar teure Übernahme von Ka'ena, der Muttergesellschaft von Mint Mobile, abgeschlossen.

Wie es mit US Cellular weitergeht

US Cellular behält etwa 70 Prozent seines Spektrumsportfolios in verschiedenen Frequenzbändern und wird versuchen, diese so lukrativ wie möglich zu vermarkten. Das Unternehmen plant außerdem, mindestens 2.100 zusätzliche Masten an T-Mobile zu vermieten.

Seinen Kunden will US Cellular die Möglichkeit geben, ihre derzeitigen Tarife beizubehalten oder zu einem Tarif von T-Mobile zu wechseln. Aktuell sollen Kunden im ländlichen Raum fast 40 Prozent der von US Cellular versorgten amerikanischen Bevölkerung aus. "Diese Transaktion wird sicherstellen, dass die Kunden Zugang zu dem Serviceniveau haben, das sie verdienen", sagte der Vorsitzende von US Cellular, LeRoy Carlson, Jr. in einer Presserklärung.

"Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs und der steigenden Kapitalintensität, die erforderlich ist, um mit den neuesten Technologien Schritt zu halten, sind wir zuversichtlich, dass die weitere Erfüllung unserer Mission ein Maß an Größe und Investitionen erfordert, das am besten durch die Integration unserer Mobilfunkaktivitäten mit denen von T-Mobile erreicht wird", so Carlson weiter. T-Mobile verfüge über die Ressourcen, um den Kunden von US Cellular ein "unvergleichliches Netzerlebnis, niedrigere Preise und hochwertigere Dienste zu bieten".

Finanziert wird der Kauf mit einer Kombination aus Barmitteln und der Übernahme von Schulden von bis zu zwei Milliarden US-Dollar.