HPE verkauft Anteil am chinesischen Server- und Storage-Reseller H3C

Für 2,1 Mrd. Dollar trennt sich HPE nun von 30 Prozent am Joint-Venture H3C, die Unisplendour übernimmt. H3C hält die exklusiven Vertriebsrechte für Server, Storage und Dienstleistungen von HPE, sollte dem Hersteller den Markt in China öffnen.

HPE verkauft Anteil am chinesischen Server- und Storage-Reseller H3C

Hewlett Packard Enterprise wird 30 Prozent seiner Anteile an H3C für rund 2,1 Mrd. Dollar an den chinesischen IT-Anbieter Unisplendour verkaufen, teilte HPE vergangene Woche in einem Zulassungsantrag mit. "Die HPE-Parteien und UNIS [Unisplendour Corp.] haben die überarbeiteten Vereinbarungen getroffen, um den Prozess des Anteilsverkaufs so umzustrukturieren, dass der Verkauf von 30 Prozent des gesamten ausgegebenen Aktienkapitals von H3C durch die HPE-Parteien an UNIS für etwa 2,1 Milliarden US-Dollar bis zum 31. August 2024 erleichtert wird", heißt es im Antrag von HPE an die US-Börsenaufsicht SEC.

Darüber hinaus hat HPE die Option, seinen verbleibenden 19-prozentigen Anteil an H3C ebenfalls zu verkaufen und somit komplett beim chinesischen Reseller auszusteigen. "HPE behält sich die Option vor, die verbleibenden 19 Prozent des gesamten ausgegebenen Aktienkapitals von H3C zu einem späteren Zeitpunkt für etwa 1,4 Mrd. US-Dollar an UNIS zu verkaufen", so HPE.

HPE besitzt derzeit einen Anteil von etwa 49 Prozent an H3C. Das in China ansässige Unternehmen H3C ist HPEs exklusiver Anbieter von HPE-Servern, Speicherlösungen und zugehörigen technischen Dienstleistungen in China.

HPEs Einreichung der Genehmigung bei der SEC ist keine Überraschung. Bereits vor einem Jahr hatte der US-Technologiekonzern verkündet, bei H3C aussteigen zu wollen.

Im Mai 2023 hatte HPE eine Vereinbarung über den Verkauf seines 49-prozentigen Anteils an seinem chinesischen IT-Joint-Venture H3C für 3,5 Mrd. US-Dollar beschlossen. HPE hält einen Anteil von 49 Prozent an H3C, während der chinesische IT-Anbieter Unisplendour die restlichen 51 Prozent hält.

Das ursprüngliche H3C-Joint-Venture ermöglichte es HPE, sich erfolgreich auf dem schwierigen chinesischen Markt für Unternehmens-IT zu behaupten. Das Unternehmen wurde 2010 gegründet, als Hewlett Packard 3Com übernahm, das H3C in Zusammenarbeit mit Huawei gegründet hatte.

Im Jahr 2015 erwarb die Tsinghua Holdings-Tochter Unisplendour Corp. einen 51-prozentigen Anteil an H3C von Hewlett Packard zu einem Preis von 2,3 Mrd. US-Dollar. Zu diesem Zeitpunkt hatte H3C 8.000 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 3,1 Mrd. US-Dollar, der sich aus einem kompletten Portfolio von IT-Lösungen für Unternehmen zusammensetzte, darunter Netzwerke, Server, Speicher und Dienstleistungen.

Was hat HPE vor?

Der Schritt von HPE ermöglicht es dem Unternehmen, bis Ende August schnell Barmittel in Milliardenhöhe zu generieren. Was HPE mit den Mitteln vorhat? Bis Redaktionsschluss reagierte der Konzern nicht auf eine Anfrage von CRN in den USA. Als HPE im vergangenen Jahr den Plan vorstellte, seinen 49-prozentigen Anteil an H3C zu verkaufen, spekulierte das Finanzberatungsunternehmen UBS damals, dass HPE "einen großen Teil des Erlöses für eine strategische Transaktion verwenden könnte".

In der SEC 8-K-Einreichung für 2023 erläuterte HPE damals, die Barmittel für eine Reihe von Aktivitäten zu verwenden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf "sowohl organische als auch strategische Investitionen, Kapitalrückgabe an die Aktionäre, Rückzahlung und/oder Tilgung ausstehender Schulden und allgemeine Unternehmenszwecke."

Der nun bevorstehende 30-prozentige Verkauf von HPEs H3C-Anteilen an Unisplendour muss noch alle erforderlichen Genehmigungen der chinesischen Aufsichtsbehörden erhalten, bevor die Transaktion abgeschlossen werden kann.