IBM Think 2024: Die 10 wichtigsten Produktentwicklungen und -Allianzen
Vom neuen generativen KI-Tool IBM Concert bis hin zu gemeinsamen Angeboten mit AWS, Nvidia, Microsoft und anderen – CRN hat die wesentlichen Produktvorstellungen von der IBM Think 2024 zusammengestellt.
Auf seiner diesjährigen Think-Konferenz in Boston hat IBM Tausenden seiner Partner neue Produkte vorgestellt und Einblicke in seine Strategie und Innovationsplanung gegeben. Wie zu erwarten dominierten die Bereiche küsntliche Intelligenz und Open Source. "Wir glauben fest daran, offene Innovation in die KI zu bringen", sagte IBMs CEO Arvind Krishna auf der Konferenz. "Wir wollen die Kraft von Open Source nutzen, um mit KI das zu tun, was mit Linux und OpenShift erfolgreich getan wurde. Offen bedeutet Auswahl. Offen bedeutet mehr Augen auf den Code, mehr Köpfe für die Probleme und mehr Hände auf den Lösungen. Damit eine Technologie an Geschwindigkeit gewinnt und allgegenwärtig wird, muss man drei Dinge in Einklang bringen: Wettbewerb, Innovation und Sicherheit. Open Source ist ein großartiger Weg, um alle drei zu erreichen", so Krishna.
Zu den wichtigsten Neuerungen auf der IBM Think 2024 gehören die Veröffentlichung der Granite-Modelle als Open Source, der Start von InstructLab in Zusammenarbeit mit der IBM-Tochter Red Hat und die Erweiterung des Ökosystemzugangs zu Watsonx für AWS, Meta, SAP, Nvidia und weitere Technologiepartner.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die Produkte und Entwicklungen vor, die auf der IBM Think 2024 zur Sprache kamen.
Neues GenAI-Tool: IBM Concert
IBM baut sein Automatisierungsportfolio weiter aus und stellt dazu ein neues KI-gestütztes Tool namens IBM Concert vor. Dieses soll als "Nervenzentrum" des IT-Betriebs im Unternehmens dienen. Es basiert auf KI von Watsonx und bietet neue KI-gestützte Einblicke in die Anwendungsportfolios der Kunden, um Probleme zu beheben, Vorherzusagen zu erkennen oder Risiken und Compliance-Prozesse zu reduzieren helfen. Das neue Tool lässt sich in die bestehenden Systeme der Kunden integrieren und nutzt generative KI, um sich mit Daten aus ihrer Cloud-Infrastruktur, Quellcode-Repositories, CI/CD-Pipelines und anderen bestehenden Observability-Lösungen zu verbinden, um so eine 360-Grad-Sicht auf ihre verbundenen Anwendungen zu erstellen.
IBM Concert soll es laut IBM ermöglichen, unnötige Aufgaben zu eliminieren und andere zu beschleunigen. So sollen die Teams (potenzielle) Probleme schnell identifizieren und diese lösen können, bevor Schaden eintritt. Concert wird sich zunächst darauf konzentrieren, Anwendungseigentümern und IT-Führungskräften dabei zu helfen, Einblicke in Fragen des Cybersecurity-Risikomanagements, des Compliance-Managements und des Zertifikatsmanagements zu erhalten und diese schneller anzugehen. IBM Concert soll ab nächsten Monat allgemein verfügbar sein.
Neue Watsonx KI-Assistenten
Diese Assistenten sollen den Einsatz von KI-Lösungen beschleunigen: Watsonx Code Assistant for Enterprise Java Applications und Watsonx Assistant for Z helfen dabei, die Interaktion von Anwendern mit dem System zu verändern und Wissen und Expertise schnell zu vermitteln. Eine Erweiterung von Watsonx Code Assistant for Z mit Code-Erklärungen ermöglicht Kunden, Anwendungen mithilfe natürlichsprachlicher Erklärungen zu verstehen und zu dokumentieren.
Die allgemeine Verfügbarkeit von Watsonx Code Assistant for Enterprise Java Applications ist für Oktober dieses Jahres geplant, während Watsonx Assistant for Z schon im Juni auf den Markt kommen soll.
IBM Granite für Open Source
Seine fortschrittlichsten und leistungsfähigsten Sprach- und Code-Granite-Modelle stellt IBM jetzt für Open Source zur Verfügung. Mit der Freigabe dieser Modelle lädt IBM Kunden, Entwickler und globale Experten ein, auf bestehenden Stärken aufzubauen und die Grenzen dessen, was KI in Unternehmensumgebungen erreichen kann, zu erweitern. Sie sind seit wenigen Tagen unter Apache 2.0-Lizenzen auf HuggingFace und Github verfügbar.
Die Granite-Codemodelle umfassen 3 bis 34 Milliarden Parameter und sind sowohl als Basis- als auch als anweisungsgeleitete Modellvarianten erhältlich. Ausgerichtet sind sie auf Anwendungsfälle wie Modernisierung von Anwendungen, Codegenerierung, Behebung von Fehlern, Erläuterung und Dokumentation von Code und Pflege von Repositories.
InstructLab-Einführung mit Red Hat
IBM und Red Hat haben gemeinsam InstructLab ins Leben gerufen - ein scheinbar revolutionärer Ansatz, um echte Open-Source-Innovationen rund um LLMs voranzutreiben. Denn mit InstructLab können Entwickler Modelle speziell für ihre Geschäftsbereiche oder Branchen mit ihren eigenen Daten erstellen und können so den direkten Nutzen von KI für ihre Zwecke sehen.
IBMs Planung sieht vor, die Open-Source-Beiträge zu nutzen, um seinen Kunden durch die Integration mit Watsonx.ai und der neuen Red Hat Enterprise Linux AI-Lösung (RHEL AI) einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten. RHEL AI umfasst eine unternehmenstaugliche Version von InstructLab, IBMs Open-Source-Granite-Modelle, und die weltweit führende Enterprise-Linux-Plattform zur Vereinfachung der KI-Bereitstellung in hybriden Infrastruktur-Umgebungen.
Erweiterung des Nvidia-GPU-Angebots
Das IBM-Angebot mit Nvidia umfasst jetzt GPU L4- und L40s-Modelle sowie die Unterstützung für Red Hat Enterprise Linux AI (RHEL AI) und OpenShift AI, um Unternehmen und Entwicklern zu helfen, die Anforderungen von KI und anderen geschäftskritischen Workloads zu erfüllen.
Darüber hinaus setzt IBM auf einsatzfähige Architekturen für Watsonx, um eine schnelle KI-Bereitstellung zu ermöglichen. Ziel ist es, Kunden dabei zu helfen, die Zeit bis zur Wertschöpfung für KI zu verkürzen und sie gleichzeitig mit Sicherheits- und Compliance-Funktionen zu unterstützen, die ihnen helfen, ihre Daten zu schützen.
IBM stärkt AWS-Zusammenarbeit mit Amazon SageMaker
IBM gab bekannt, dass es Amazon SageMaker und Watsonx.governance in der AWS-Cloud zusammenzubringt. Die Lösung stattet Amazon SageMaker-Kunden mit erweiterten KI-Governance-Funktionen für ihre (prädiktiven) Modelle für Machine Learning und generative KI aus. Kunden können ihre Modelle nun plattformübergreifend steuern, überwachen und verwalten und so das Risikomanagement und die Compliance-Prozesse für ihren KI-Betrieb vereinfachen. Amazon SageMaker und Watsonx.governance sind ab sofort bei AWS verfügbar. Darüber hinaus ist jetzt die gesamte Watsonx-Plattform im AWS Marketplace erhältlich.
Neue Partnerschaft mit Meta Llama 3
Meta Llama 3 ist Metas neuestes offenes LLM (Large Language Model), mit dem IBM seine Kunden bei Innovationen unterstützen will. 2023 hatten die beiden Konzerne die AI Alliance ins Leben gerufen. Diese Gruppe führender Organisationen aus der Industrie, Startups, Wissenschaft, Forschung und Regierungsstellen ist inzwischen auf mehr als 100 Mitglieder und Kooperationspartner angewachsen. Meta Llama 3 auf Watsonx ist bereits verfügbar.
IBM mit speziellem MSP-Programm
IBM hat ein neues Programm angekündigt, das den IBM-Partnern eine Reihe von MSP-fähigen Angeboten zur Verfügung stellen soll. "Wir verdoppeln unser Engagement für die MSP-Community", sagte Kate Woolley, General Manager des IBM-Ökosystems, auf der IBM Think 2024. "Um ihnen die Zusammenarbeit mit uns zu erleichtern, werden wir in den kommenden Monaten ein MSP-Programm auflegen."
Das Programm werde derzeit noch speziell zugeschnitten und konzentriere sich "auf eine Reihe von MSP-fähigen Angeboten aus unserem Automatisierungsportfolio, um MSPs einen differenzierten Wert zu bieten", berichtete Wooley. Dazu gehören neben vereinfachtem Onboarding, der Zugriff auf IBM-Ressourcen und Zugang zu verschiedenen Vorteilen erwarten. Das soll darauf ausgerichtet sein, welche Transaktionsformen die Partner bevorzugen. Das neue MSP-Programm wird voraussichtlich im dritten Quartal 2024 offiziell starten.
IBM Rise mit SAP
IBM Consulting und SAP haben eine neue Kooperation aufgesetzt, die darauf abzielt, mehr Kunden dabei zu unterstützen, Cloud-Projekte mit Hilfe von RISE with SAP zu beschleunigen. Im Grunde ist das IBM-Angebot RISE with SAP ein verwalteter Cloud-Service, der Unternehmen, die ERP-Software vor Ort einsetzen, dabei hilft, sicher und reibungslos in die Cloud zu migrieren. Ziel des Managed Service sei es, dass Kunden die transformativen Vorteile der generativen KI für Unternehmen in der Cloud nutzen können, heißt es bei IBM.
Die erweiterte Partnerschaft soll die Zusammenarbeit von IBM und SAP bei der Einbettung der IBM Watson AI-Technologie in SAP-Lösungen weiter stärken. Hierzu wird die IBM Granite Model Series für das gesamte SAP-Portfolio an Cloud-Lösungen und -Anwendungen zugänglich sein – untermauert durch den generativen KI-Hub in SAP AI Core.
Zusammenarbeit mit Adobe, Mistral AI, Microsoft und Salesforce
IBMs neue Partnerschaft mit Mistral AI bringt deren neueste kommerzielle Modelle auf die Watsonx-Plattform, einschließlich des führenden Mistral Large-Modells, das IBM in Kürze allgemein verfügbar machen will. Der Grund, warum sich Big Blue auf die Zusammenarbeit mit Mistral AI im Bereich der offenen Innovation besonders freut, ist die Tatsache, dass diese auf der Arbeit beider Unternehmen in der Open-Source-Community aufbaut.
Die IBM Watsonx-Plattform jetzt auch für Microsoft Azure verfügbar und kann über IBM und den Azure Marketplace erworben werden.
IBM und Adobe arbeiten im Bereich Hybrid Cloud und KI zusammen und bringen Red Hat OpenShift und Watsonx in die Adobe Experience Platform ein. Zudem führt IBM einen neuen Beratungsdienst ein, um die Kundenakzeptanz von Adobe Express zu fördern.
Schließlich werden IBM und Salesforce im Laufe des Jahres die IBM Granite-Modellreihe für die Salesforce Einstein 1-Plattform zur Verfügung stellen. Damit bekommen Kunden den Zugang zu mehr Modellen, was die Entscheidungsfindung für KI-CRM-Anwendungsfälle verbessert.