Elektronikhändler Coolblue: Multichannel kommt gut an bei Kunden
Rekordumsatz 2,41 Mrd. Euro, 188 Mio. davon in Deutschland, und nun eröffnet der niederländische Retailer und Online-Händler Coolblue eine neue Filiale in Frankfurt/Main. Von wegen Ladensterben und Jammern über geizige Konsumenten.
Kaufhaus- und Ladensterben, verwaiste Innenstädte, Jammern über die schlechte Binnenkonjunktur und Kaufzurückhaltung: Das ist oft das Lagebild, wenn in Deutschland über den Einzelhandel gesprochen wird. Sicher, die Zeiten sind und waren auch nie einfach. Doch es gibt immer wieder auch Positives zu berichten. So beispielsweise über Coolblue.
1999 von Pieter Zwart (CEO) gegründet, expandiert der niederländische Elektronikhändler, der Multichannel geschickt verzahnt. Online-Shop, dann punktueller und konzentrierter Markteintritt mit Filialen in NRW, schließlich Herantasten an Metropolen in anderen Bundesländern - erst mit einem Lager für Next-Day-Delivery in Frankfurt/Main von im Shop bestellte Großgeräte und wenige Monate später die Eröffnung einer Filiale im Herzen der Frankfurter Innenstadt. So geht Zwart vor und zeigt, dass es im Handel neben den etablierten Filial- und Franchise-Ketten noch Platz für Newcomer gibt.
In der Kaiserstraße 9 eröffnet Coolblue seinen Store mit 1.400 Quadratmetern und zeigt dort acht Produktwelten, wo Kunden Geräte ausprobieren können und beraten werden. Die "Online Customer Journey" um ein Einkaufserlebnis vor Ort erweitern, nennt Bart van der Vis, Direktor Coolblue Deutschland, die Strategie der Niederländer.
2023 schloss der Händler mit einem Rekordumsatz von 2,41 Mrd. Euro ab, verdoppelte das Ebitda auf über 88 Mio. Euro und zeigte, dass deutsche Konsumenten nicht nur geizen und sparen. Wenn sie sich wohl und gut beraten fühlen – was Coolblue mit einem gemessenen Net Promoter Score von 82 geradezu vom Hocker reißt ("höchste Kundenzufriedenheit der Firmengeschichte"), geben sie sogar Geld aus! Hierzulande meldet Coolblue ein Umsatzplus um 8 Prozent auf 188 Mio. Euro.