Malware: Infostealer wachsen um 643 Prozent
Infostealer infizieren PC und andere Geräte, um sensible Anmeldeinformationen zu stehlen und im Darknet zu verbreiten. Die Zahl der Infektionen hat laut einer aktuellen Studie zwischen 2020 und 2023 um mehr als das sechsfache (643 Prozent) zugenommen.
Allein im vergangenen Jahr waren rund zehn Millionen Geräte betroffen. Laut der aktuellen Kaspersky-Studie war dabei die Malware "Redline" für die Hälfte (51 Prozent) der im Untersuchungszeitraum entdeckten Infektionen verantwortlich. Zugleich nimmt aber die Malware-Vielfalt zu: Im vergangenen Jahr waren neue Malware-Familien für mehr als ein Fünftel (28 Prozent) aller Infostealer-Infektionen verantwortlich.
Die beliebteste Domain für Infostealer-Aktivitäten im vergangenen Jahr war „.com" mit fast 326 Millionen Accountdaten, gefolgt von Brasilien mit 28 Millionen und Indien mit acht Millionen. Die deutsche Domain belegte mit rund 2,7 Millionen Account-Kompromittierungen den 19. Platz.
In den vergangenen fünf Jahren wurden so Zugangsdaten von 443.000 Webseiten kompromittiert.
Darknet-Markt wächst
Während der "Marktanteil" für die Malware Redline, die für über die Hälfte der Infostealer-Angriffe (55 Prozent) verantwortlich ist, weiterwächst, legte auch der Anteil an Infektionen durch neue Infostealer von vier auf 28 Prozent zu. Zu den verbreitetsten der insgesamt rund 100 verschiedenen entdeckten Infostealer-Arten im Untersuchungszeitraum zählten Vidar (17 Prozent) und Raccoon (fast 12 Prozent). Bei rund sechs Prozent aller datenstehlenden Infektionen im vergangenen Jahr handelte es sich um die neue Lumma-Malware. Lumma zählt dabei als Malware-as-a-Service (MaaS).
Das bedeutet, dass jeder Kriminelle auch ohne große technische Fähigkeiten ein Abo für eine vorgefertigte schädliche Lösung kaufen und diesen Stealer für Cyberangriffe benutzen kann. Lumma wurde gezielt entwickelt, um Zugangsdaten und andere Informationen aus Krypto-Wallets zu stehlen und sich meist über E-Mail, Youtube und Spam-Kampagnen zu verbreiten, warnt das Unternehmen Kaspersky.