Disruption in eigener Sache: CEO Frank Roebers verlässt Synaxon

Er hat nicht nur die IT-Servicewelle vorhergesagt, Frank Roebers hat mit Synaxon Systemhäusern der Verbundgruppe auch die Blaupause für Managed Services gegeben – bis hin zu fertigen Betriebskonzepten. Nun steigt der CEO aus und steigt ein in das, was er vor vielen Jahren schon als "Jahrhundert-Chance" bezeichnete.

Frank Roebers, CEO Synaxon.

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Frank Roebers, CEO Synaxon.

Faustdicke Überraschung bei Synaxon: CEO Frank Roebers verlässt nach mehr als 30 Jahren die Systemhauskooperation. "Mich zieht es wieder zurück in die Selbständigkeit. Ich habe meinen Weg im IT-Markt als Unternehmer begonnen und gehe nun wieder zu meinen Wurzeln zurück und werde ein neues Unternehmen gründen". Disruption hatte er gepredigt und empfohlen, früh davor gewarnt, dass die kommende Welle der cloudbasierten und auf managed fußenden IT-Dienstleistungen IT-Häuser hinwegfegen würde, wenn sie nach wie vor am Hardware-Geschäft festhalten würden. Nun die Disruption in eigener Sache: Roebers, ehemaliger PC-Spezialist-Fachhändler, steigt ins Managed Service-Geschäft ein und gründet ein eigenes Unternehmen.

Hände hochkrempeln, es noch einmal anzupacken wie in guten alten PC-Zeiten, riet er den 40- bis 50-jährigen Systemhaus-Chefs, die Managed-Service-Welle als "Jahrhundert-Chance" zu begreifen. Nur will es Roebers noch einmal wissen. "In mir ist in den letzten Monaten der Wunsch immer stärker geworden, es noch einmal als IT-Unternehmer zu versuchen", sagt er.

Zum Jahresende ist Schluss als CEO, aber nicht Schluss mit Synaxon. Zeit genug also, den Staffelstab zu übergeben, den oder die Nachfolgerin einzuarbeiten, sollte nicht Co-Vorstand Mark Schröder übernehmen. "Es wird deswegen keine Lücke geben, welche das starke Führungsteam um Mark Schröder und die 300 Mitarbeitenden vor unlösbare Aufgaben stellen wird. Deswegen ist nun ein guter Zeitpunkt gekommen, etwas Neues zu beginnen", sagt Roebers.

Roebers wird Franchise-Nehmer von Einsnulleins in Detmold und Dortmund

"Es stand dann auch sehr schnell fest, dass ich Synaxon-Partner mit allen Leistungen werden möchte, die das Unternehmen zur Verfügung stellt. Und wenn man das konsequent zu Ende denkt, landet man als Gründer im Bereich IT-Dienstleistungen/Managed Services fast zwangsläufig bei einsnulleins. Man braucht hier viele Dinge nicht selber zu erbringen, die für Gründer eine enorme Hürde darstellen. Und es dürfte wenig überraschen, dass ich die Vision von Einsnulleins zu 100 Prozent teile", sagt Roebers. Er eröffnet gleich zwei Filialen des zu Synaxon gehörenden MSP-Verbunds Einsnulleins, als Franchisepartner in Detmold und Dortmund.

Der Markt für IT-Dienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen ist laut Roebers "hoch attraktiv". Dieses Segment wachsen und beinhalte mittlerweile mehr als 420.000 Unternehmen in Deutschland. "Gleichzeitig verändert sich die Anbieterstruktur; seit 2018 befindet sie sich in einer Konsolidierungsphase, von der die meisten unserer SYNAXON-Partner bereits jetzt profitieren".

Roebers bleibt also Synaxon und der IT-Branche treu. Er hätte vor einigen Jahren die europäische Spitzenposition beim Pionier für Elektroautos besetzen können. Er hätte allein wegen der in Aussicht gestellten Aktienoptionen ausgesorgt. Hat sich dagegen entschieden, nicht zuletzt, weil er mit den Werten des exzentrischen CEOs nicht übereinstimmte.