KI-gestützte Cybersecurity überfordert Unternehmen
Eine Untersuchung zeigt: Die Gefahren KI-gestützter Cyberangriffe werden gefürchtet, doch die Möglichkeiten von KI hinsichtlich der eigenen Cybersecurity-Strategie sieht kaum jemand. In den Security-Strategien vieler deutscher Unternehmen ist KI noch nicht angekommen.
Wie der "AI-Security-Report 2024" des deutschen Security-Anbieters Hornetsecurity zeigt, setzt aktuell mehr als die Hälfte der Unternehmen (53 %) für die eigene Cybersicherheit noch nicht auf KI. Weitere 19 Prozent der befragten Entscheider sind sich nicht im Klaren darüber, ob und inwiefern ihr Unternehmen bereits auf die Technologie nutzt. Insgesamt kommt Hornetsecurity zu dem Schluss, dass deutsche Unternehmen sich mit dem Aufstieg Künstlicher Intelligenz im Hinblick auf ihre eigene Cybersecurity-Strategie bisher nur wenig auseinandergesetzt haben. Für die im Auftrag von Hornetsecurity erstellte repräsentative Umfrage hatte das Marktforschungsinstitut 514 deutsche Entscheidungsträger befragt.
Furcht vor KI-gestützten Angriffen
Immerhin ist man sich der potenziellen Gefahren von KI-gestützten Cyberangriffen bereits bewusst: Für besonders besorgniserregende Angriffsmethoden halten deutsche Entscheidungsträger vor allem KI-gestütztes Phishing (54 %), Deepfakes (39 %) und Angriffe, die sich durch KI leichter skalieren lassen (37%). Folgerichtig denkt über die Hälfte der Befragten, dass KI die Sicherheitsbedrohung verschärft: Jeder Vierte (24 %) gibt an, dass Künstliche Intelligenz die Angriffssituation verschärft hat. Gleichzeitig sind 29 Prozent der Befragten der Meinung, dass KI sowohl das Potenzial zur Verschlechterung als auch zur Verbesserung der Bedrohungslage hat.
KI verändert die Cybersecurity-Landschaft
Es ist offensichtlich, dass Künstliche Intelligenz gekommen ist, um zu bleiben. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (75 %) glaubt, dass KI auch im Bereich der Cybersicherheit in den nächsten fünf Jahren an Bedeutung gewinnen wird. Dabei geht jeder dritte Befragte (34 %) davon aus, dass dadurch die eigene Security-Strategie verbessert wird. Weitere 34 Prozent sind der Ansicht, dass KI sowohl Angreifern als auch Verteidigern dient, und lediglich sieben Prozent glauben, dass KI nur den Aggressoren nützt.
60 Prozent der deutschen Entscheidungsträger planen, Investitionen in KI zur Stärkung der eigenen Cybersicherheit in den kommenden zwei Jahren zu priorisieren. Dabei sind die drei wichtigsten Ziele eine erweiterte Gefahrenerkennung (42 %), eine Verbesserung der Reaktionsmöglichkeiten (30 %) und verbesserte Möglichkeiten zur Untersuchung von Störfällen (25 %).
Dazu Daniel Hofmann, CEO bei Hornetsecurity: "Der AI-Security-Report zeigt, dass die Gefahr, die von KI ausgehen kann, mittlerweile verstanden wird." Man könne positiv in die Zukunft blicken, denn die KI-Technologie eröffne auch Möglichkeiten, Angriffe effizienter zu erkennen und abzuwehren.