CRN Channel Awards: "Die Frustration war groß, weil immer dieselben Unternehmen gewannen"

Transparenz, Bewertung durch eine hochkarätig besetzte Experten-Jury und aktive Bewerbung der IT-Unternehmen: Diese drei Kernelemente für die Auszeichnung der Besten im Channel, haben die CRN Channel-Award-Gala zum größten Event in Europa gemacht. Aus der Krise geboren.

Mit Awards hat CRN in seiner bald 30-jährigen Geschichte hierzulande reichlich Erfahrung gesammelt – positive wie auch, das sei vorweggesagt, negative. Ein kurzer Blick zurück.

Den CRN Distribution Awards lag eine umfangreiche Studie zugrunde: Die CRN Channeltracks. Distributoren mit einer signifikanten Reichweite und guten Bewertungen im Service erhielten den begehrten CRN Distribution Award.

Gemeinsam mit dem Broadliner Also – damals noch Actebis Peacock – entwickelte CRN die CRN Solution Awards. Eine Jury aus namhaften Branchenexperten zeichnete innovative Lösungen mit den CRN Solution Awards aus. Franz Obermayer, CEO Foxit Group erinnert sich noch heute an den Award für die beste Mobility-Lösung – einer Routen- und Dispositionslösung für den Lieferdienst einer Brauerei – mit Handhelds (die Älteren erinnern sich noch an Palm), lange bevor es Smartphones und Apps gab.

Eine Marktforschung lag den CRN Händlerprogrammen im Test zugrunde. In einer aufwändigen Befragung bewerteten Partner die Programme ihrer Hersteller jeweils in einer Kategorie. Die Ergebnisse waren unbestechlich, freilich nicht unumstritten bei jenen Herstellern, die durchgefallen waren oder schlecht abschnitten und eine Veröffentlichung zu verhindern versuchten.

Die ältesten, traditionsreichsten und renommiertesten Awards allerdings sind die CRN Channel Awards. Deren Geburtsstunde schlug bereits 1993 in London. Redaktion und Sales luden Kunden zum Lunch ein und verliehen Auszeichnungen. Weil sich immer mehr Unternehmen an den Awards beteiligten, wuchsen die CRN Channel Awards innerhalb von zwei Jahren zum glamourösen Abendevent. Die Branche sprach von den Channel Oscars. Vergangenes Jahr nahmen über 1.300 Gäste in London bei der feierlichen Abendgala teil. Unbescheiden dürften wir wohl davon sprechen, dass dieses Event in Europa einmalig im Channel und das größte seiner Art ist. Warum das bis heute so ist? Der Modus wurde gründlich umgekrempelt.

Krise der Awards

Über zehn Jahre liefen die CRN Channel Awards nach demselben Prozedere: Unternehmen konnten sich an den Awards beteiligen, eine Jury bestimmte die Shortlist. Die Leser stimmten über die Shortlist ab. Die Unternehmen mit den meisten Stimmen erhielten die Auszeichnung. Die Leserwahl erwies sich als echte Schwäche, wie sich später herausstellen sollte.

"Unternehmen konnten sprichwörtlich Stimmen kaufen, in dem sie Kunden und Partner - häufig eigene Mitarbeiter - dazu aufriefen, für sie abzustimmen. Manche mobilisierten hunderte von Teilnehmern", erinnert sich Sara Yirrell, die ehemalige CRN Chefredakteurin. "Die Frustration war groß, weil immer dieselben Unternehmen gewannen."

Die Wende: Objektivität und Qualität

Also krempelte Sara Yirrell das Verfahren um: Unternehmen reichen Beiträge in Kategorien mit transparenten Kriterien ein, in denen sie Initiativen, Programme oder Kampagnen beschreiben und deren Wirksamkeit mit harten Fakten belegen. Eine Jury aus namhaften Channel-Experten wertet die eingegangenen Beiträge aus und erstellt eine Shortlist. Anhand nachvollziehbarer Kriterien bewertet die Jury die Beiträge der Shortlist und vergibt Punkte.

Pro Kategorie gewinnt der Beitrag mit den meisten Punkten. Jury-Mitglieder dürfen nur solche Unternehmen bewerten, die nicht aus der Kategorie stammen, in der ihr Unternehmen tätig ist. Also für das sie arbeiten (Distributor, Hersteller, Systemhaus).

"Die Transparenz und Unabhängigkeit hat alles verändert", betont Sara Yirrell, die als Consulting Editor die CRN Channel Awards in Großbritannien bis heute leitet. Heute stehen die Menschen auf der Bühne, die hinter den Kulissen dafür sorgen, dass der Channel funktioniert. Die CRN in UK verleiht die CRN Channel Awards im Rahmen einer glamourösen Gala mit mehr als 1.500 Gästen. Am 26. September 2024 in Berlin verleiht CRN erstmals die CRN Channel Awards auch für den deutschen Channel. Hersteller, Distributoren sowie Systemhäuser/MSPs können bis zum 10. Mai 2024 Bewerbungen in diversen Kategorien einreichen. Mehr Infos hier.

Hochkarätige CRN-Jury

In einem transparenten Bewertungsprozess wird eine hochkarätige Jury alle Bewerbungen fair und unabhängig beurteilen, auf einer Skala von bis zu 10 Punkte vergeben, über die dann veröffentlichte Shortlis entscheiden und schließlich den Sieger auswählen, den CRN auf dem CRN Channel Awards Event in Berlin bekannt gibt und bei diesen Channel-Event gebührend feiert.

Mitglieder der CRN-Jury (siehe Bild oben) sind:

Alexander Maier, CEO Ingram Micro Deutschland & Österreich
Andrea Wörrlein, Member of the Board VNC AG
Andre Kiehne, Gründer & CEO digital.fwd
Andreas Raum, Gründer und Geschäfsführer freyraum marketing

Mathias von Bescherer, Managing Director Germany Arrow ECS
Dieter Weisshaar, CEO myneva
Franz Obermayer, Gründer und Geschäftsführer FoxiT Group
Hartmut Husemann, General Manager Channel HP Germany
Hendrik Flierman, VP Global Sales & Marketing G DATA CyberDefence

Hermann Ramacher, Gründer und Geschäftsführer ADN
Klaus Weinmann, Gründer und Geschäftsführer PRIMEPULSE
Martin Fryba, Chefredakteur CRN, The Channel Company
Christina Decker, Head of Channel & Alliances Trend Micro
Michael Hase, Manager EuroCloud
Oliver Kaiser, Chief Digital Officer & Member of the Management Board DACH TD SYNNEX

Rolf Braun, Senior Vice President netgo group
Sven Meyer, Gründer und Geschäftsführer EDV-Partner
Thomas Boll, Gründer und Geschäftsführer BOLL Engineering
Tim Kartali, Head of Channel Sales IONOS
Volkan Weissenberg, General Manager DACH BenQ Deutschland

(von links oben nach rechts unten)

Alle Jury-Mitglieder mit ihren Kurz-Biografien auf einen Blick.