E-Mail-Authentifizierung: "Sehr gute Geschäftschance für MSPs"

Google, Yahoo und andere E-Mail-Versender wollen mit DMARC illegalen Massenversendern das Handwerk legen. Das Problem: Wer den Standard für legitime E-Mails nicht beherrscht, dessen elektronische Post landen im Spam oder werden erst gar nicht zugestellt. Warum sich DMARC-Dienste für MSPs lohnen, erklärt Experte Mike Anderson.

"Das Anbieten von DMARC-Diensten eröffnet MSPs neue Einnahmequellen mit minimalem Mehraufwand". Autor Mike Anderson ist Global MSP Channel Manager bei EasysDMARC.

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"Das Anbieten von DMARC-Diensten eröffnet MSPs neue Einnahmequellen mit minimalem Mehraufwand". Autor Mike Anderson ist Global MSP Channel Manager bei EasysDMARC.

Die Cybersicherheitslandschaft verändert sich im Moment rasant. Eine dieser Veränderungen trat am 1. Februar ein, als Gmail und Yahoo ihre neuen E-Mail-Authentifizierungsprotokolle einführten. Diese erfordern von den Unternehmen eine neue Strategie und eine Anpassung ihrer bisherigen E-Mail-Marketingtechniken. Dazu gehört die Einführung von E-Mail-Authentifizierungsmethoden wie DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance), um die Legitimität und Zustellbarkeit ihrer E-Mails zu gewährleisten. Damit steigt nicht nur die Nachfrage nach DMARC selbst, sondern auch nach Unterstützung bei der Implementierung dieser Methoden. Dies eröffnet Managed Service Provider (MSPs) neue Geschäftsfelder.

Kontaktverlust zu Kunden droht

Die Protokolle von Google und Yahoo machen DMARC zur Pflicht für Organisationen, die täglich mehr als 5.000 E-Mails versenden. Um die Zustellbarkeit aufrechtzuerhalten, müssen diese Massenversender gültige E-Mail-Authentifizierungsrichtlinien wie DMARC, SPF und DKIM implementieren, um ihren Absenderruf zu festigen und die Standards einzuhalten. Diese Mechanismen für die E-Mail-Authentifizierung tragen dazu bei, die Legitimität des Absenders durch die Überprüfung der Domäneneigentümerschaft zu bestätigen und die Wahrscheinlichkeit von Spoofing und gefälschten E-Mail-Adressen – Schlüsselfaktoren für Phishing-Angriffe – zu verringern.

Die neuen Vorschriften von Google und Yahoo wirken sich auf viele Unternehmen aus, insbesondere auf solche, für die Massen-E-Mail-Newsletter und E-Mail-Werbeaktionen wichtige Tools im Vertrieb sind. Ohne eine ordnungsgemäße Authentifizierung riskieren diese Unternehmen den Verlust von Posteingangsplätzen und Kundenkontakten.

Für viele kleinere Unternehmen ist diese allerdings ein Problem, da sie nur über geringe Ressourcen für umfangreiche Cyberschutzmaßnahmen verfügen oder es an Personal fehlt, E-Mail-Authentifizierungslösungen und -strategien auf eigene Faust zu implementieren. Hier bietet sich eine Chance für MSPs. Sie sind perfekt positioniert, um ihre Kunden nicht nur über die Bedeutung von DMARC als Cybersicherheitsmaßnahme zu beraten, sondern auch darüber, wie man die Technologie erfolgreich so implementiert, dass sie maximalen Schutz vor potenziellen Phishing- und Spoofing-E-Mails bietet.

Das wichtigste Element der DMARC-Technologie für MSPs und ihre Kunden ist jedoch nicht ihre Schutzfunktion, sondern ihre Auswirkungen auf die Zustellbarkeit. Einfach ausgedrückt: Bei Unternehmen, die die E-Mail-Authentifizierungsprotokolle bestehen, landen mehr E-Mails in den Posteingängen als bei Unternehmen, die dies nicht tun. Ganz gleich, ob es sich um Vertriebs-E-Mails, Marketing-Kommunikation oder um die tägliche E-Mail-Korrespondenz handelt: DMARC bietet MSPs die Möglichkeit, die Kommunikation ihrer Kunden zu verbessern, indem sie sicherstellen, dass E-Mails nicht im Spam landen oder, schlimmer noch, abgewiesen werden.

Was ist DMARC und warum ist es wichtig?

DMARC ist ein E-Mail-Validierungssystem, das Absenderadressen authentifiziert, um Phishing und Impersonation zu verhindern. Es vergleicht die Adresse eines Absenders mit den Domäneneinträgen. Wenn sie nicht übereinstimmen, ist die E-Mail wahrscheinlich gefälscht. DMARC kann dann verhindern, dass die E-Mail jemals in den Posteingang des Empfängers gelangt, indem sie in Quarantäne gestellt oder die Kommunikation ganz abgelehnt wird.

DMARC ist wichtig, da es der E-Mail-Kommunikation eine entscheidende Schutzebene hinzufügt, insbesondere gegen immer raffiniertere Phishing-Angriffe. Da KI immer einflussreicher und zugänglicher wird, sinkt die Fähigkeit der Menschen, bösartige E-Mails zu erkennen. Eine der wirksamsten Methoden zur Unterbindung von Sicherheitsverletzungen besteht darin zu verhindern, dass bösartige E-Mails überhaupt in den Posteingang gelangen.

DMARC arbeitet mit Sender Policy Framework (SPF) und DomainKeys Identified Mail (DKIM) zusammen, um Cyberrisiken zu minimieren. SPF ist ein E-Mail-Authentifizierungsprotokoll, das E-Mail-Domänen schützt, indem es kontrolliert, wer E-Mails unter diesem eindeutigen Domänennamen senden darf. Dieses Protokoll bekämpft Domain-Spoofing durch die Authentifizierung der Quell-IP-Adresse der E-Mail, die dann mit der Liste der zugelassenen Sendequellen im SPF-Eintrag eines Absenders verglichen wird. DKIM ist eine Lösung, mit der die Eigentümerschaft an einer Nachricht nachgewiesen werden kann. Dabei wird die Nachricht auf eine Weise signiert, die von den E-Mail-Empfängern überprüft werden kann. Hierfür kommt eine kryptografische Authentifizierung zum Einsatz, um die Empfänger vor böswilligen Absendern zu schützen.

Wie MSPs und Reseller profitieren können

Das Anbieten von DMARC-Diensten eröffnet MSPs neue Einnahmequellen mit minimalem Mehraufwand. Als vertrauenswürdige Berater ihrer Kunden können sie Einrichtungsgebühren und laufende Verwaltungskosten für die Regulierung und Überwachung von E-Mail-Authentifizierungsprotokollen in Rechnung stellen und so ihre Einnahmen steigern. Gleichzeitig können sie ihre Kunden entlasten, die in vielen Fällen nicht die Zeit oder die Ressourcen haben, sich mit dem mitunter anspruchsvollen Einrichtungsprozess auseinanderzusetzen. DMARC bietet auch ein überzeugendes Argument für potenzielle Kunden und hilft MSPs, sich von der Konkurrenz abzuheben, indem sie robusten E-Mail-Schutz und Konformität als Verkaufsargument anbieten.

Vor der Implementierung von E-Mail-Authentifizierungslösungen müssen MSPs jedoch einen entscheidenden Faktor berücksichtigen: Diese Technologie kann recht technisch sein. Ein Mangel an Ressourcen und Wissen kann die schnelle und effiziente Einführung von E-Mail-Authentifizierungslösungen verlangsamen oder sogar verhindern. Durch die Erweiterung ihres Netzwerks und die Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen Anbieter von E-Mail-Authentifizierungslösungen können MSPs über neue Vorschriften und technische Aktualisierungen auf dem Laufenden bleiben und haben Zugang zu fachkundigem Support, um einen reibungslosen Betrieb für sich und ihre Kunden zu gewährleisten.

Die Umsetzung der Vorschriften zur E-Mail-Authentifizierung durch die wichtigsten E-Mail-Anbieter ist ein Indikator dafür, dass womöglich auch andere Anbieter nachziehen werden. Indem MSPs und Wiederverkäufer informiert und vorbereitet sind, können sie nicht nur diesen Übergang erfolgreich bewältigen, sondern auch neue Chancen nutzen und ihr Serviceangebot für Kunden verbessern.