Exklusiv: Arcserve ohne CEO
Brannon Lacey ist nicht länger CEO des Datensicherungsanbieters Arcserve. Wie CRN erfuhr, hat er das Unternehmen still und leise verlassen.
Nach zweieinhalb Jahren als CEO des Entwicklers von Datenschutz und -Sicherungstechnologien, in denen er den großen Verlust von Backup-Daten zu verantworten hatte und die Entscheidung für Arcserves Rückzug aus dem Cloud-Service-Geschäft traf, hat Brannon Lacey das Unternehmen in diskreter Stille verlassen. Zum seinem Ausscheiden hat sich Lacey bisher ebenso wenig geäußert wie Arcserve. Auf der Unternehmenswebseite ist er im Bereich "Führungsteam" jedenfalls nicht mehr aufgeführt.
Ein Sprecher von Arcserve lehnte CRN s Anfrage vergangener Woche ab, nähere Angaben zum Ausscheiden von Lacey zu machen. "Arcserve äußert sich nicht zu Personalangelegenheiten. Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Betreuung unserer Partner und Kunden und die Umsetzung unserer Strategie. Erwarten Sie in den nächsten Tagen ein Update zu unserem Führungsteam", teilte der Unternehmenssprecher in einem Schreiben mit.
Lacey selbst war bis zum Redaktionsschluss nicht erreichbar.
Unter seiner Ägide, die im Oktober 2021 begann, gab es einige größere Veränderungen im Unternehmen. So beendete er im Februar diesen Jahres plötzlich den Verkauf der Arcserve Cloud Services und Arcserve OneXafe Solo-Angebote. Damit waren vor allem MSPs gezwungen, sich schnellstmöglich um Ersatz zu kümmern.
Damals erklärte das Unternehmen, das es eine strategische Entscheidung sei, diese Technologien auslaufen zu lassen. Diese stünde im Einklang mit der Support-Politik des Unternehmens und den Geschäftsbedingungen für Cloud Services und solle Arcserve ermöglichen, in innovative Lösungen zu investieren, um Partner und Kunden bestmöglich zu unterstützen.
Im Jahr 2022 hatte Arcserve einen durch menschliches Versagen verursachten riesigen Datenverlust zu beklagen, der dazu führte, dass eine größere Anzahl von Endkunden ihre Sicherungsdaten verloren hatten. Wie viele es genau waren, ist weiterhin unbekannt. Dieser Datenverlust betraf in erster Linie die Kunden von MSPs, die Lösungen von StorageCraft einsetzen. Mit StorageCraft hatte Arctec 2021 fusioniert.
Für Lacey wurde der Verlust von Backup-Daten zum größten Problem seiner damals fünfmonatigen Amtszeit als CEO von Arcserve. Seinerzeit sagte er gegenüber CRN: "Man kann wohl sagen, die Flitterwochen sind vorbei."