Cisco schließt Übernahme von Splunk ab & fünf Dinge, die man dazu wissen sollte

Der große Plan des Cisco-CEO Chuck Robbins: Die KI-Revolution vorantreiben und Netzwerksicherheit auf ein neues Niveau heben.

Cisco schließt Übernahme von Splunk ab & fünf Dinge, die man dazu wissen sollte

Gestern ging eine der bisher größten Tech-Akquisitionen des Jahres über die Bühne: Cisco hat Splunk ganz offiziell für 28 Milliarden Dollar gekauft und hat nun große Pläne rund um KI, Cybersicherheit und die Schaffung neuer Lösungen für Kunden und Partner.

Die Integration von Talos Threat Intelligence und die Vereinheitlichung der Cybersicherheits-KI-Assistenten sind nur ein zwei der Entwicklungen, die für Cisco-Splunk nun auf dem Programm stehen.

"Wir werden die KI-Revolution vorantreiben", verkündete Ciscos CEO Chuck Robbins anlässlich der vollzogenen Übernahme in einem Blogpost. "Und als eines der größten Softwareunternehmen der Welt werden wir revolutionieren, wie Kunden ihre Daten nutzen, um jeden Aspekt ihrer Organisation zu verbinden und zu schützen."

Der in Kalifornien ansässige Weltmarktführer im Bereich Netzwerke verbindet sein Technologiepaket mit Splunks durchdachtem Portfolio an Cybersecurity- und Observability-Lösungen. "Ab sofort werden unsere Kunden die Vorteile der Zusammenführung unserer Technologien erleben können, die nicht nur viele ihrer komplexesten Herausforderungen lösen, sondern ihnen auch enorme Möglichkeiten erschließen", so Robbins.

Der Deal, den kürzlich sowohl die Aktionäre als auch die Aufsichtsbehörden durchgewunken hatten, könnte verschiedene IT-Märkte durcheinander würfeln, vor allem die Segmente Netzwerke, Sicherheit, Software und künstliche Intelligenz.

"Unsere kombinierten Lösungen werden zu besserer Wirtschaftlichkeit und außergewöhnlichem Wert beitragen. Wir glauben, dass der Markttrend zur Tool-Konsolidierung - und die Konvergenz von Netzwerken, Sicherheit und Beobachtbarkeit - eine große Chance für Cisco und unsere Kunden ist", schrieb der Cisco-CEO.

Und hier nun die die fünf Fakten zur Übernahme von Splunk, die Kunden, Investoren und Channel-Partner kennen sollten.

Cisco-Splunk wird KI-Assistenten vereinheitlichen

"Um wirklich von den Vorteilen der KI zu profitieren, brauchen Unternehmen die Infrastruktur, um sie zu betreiben, die Daten, um sie zu entwickeln, eine Sicherheitsplattform, um sie zu schützen, und eine Beobachtungsplattform, um sie in Echtzeit zu überwachen und zu verwalten."

Das Ziel ist es, die unterschiedlichen Fähigkeiten zu kombinieren, um die nächste Generation von KI-gestützter Sicherheit und Beobachtbarkeit voranzutreiben. Cisco-Splunk will Kunden dabei helfen, KI mit Infrastruktur-Transparenz und Datenschutz sinnvoll zu nutzen.

So werden Cisco und Splunk ihre KI-Assistenten für Security vereinheitlichen, damit Sicherheitsexperten eine "gemeinsame Erfahrung" bei der Nutzung von KI zur Analyse von Problemen und zur Durchführung von Aufgaben im gesamten kombinierten Portfolio haben.

"Mit unseren kombinierten Lösungen und Services können wir sicherstellen, dass unsere Kunden gut positioniert sind, um im Zeitalter der KI zu gewinnen", sagte Robbins.

Finanzielles zum größten Cisco-Kauf aller Zeiten

Die Übernahmevereinbarung sieht vor, dass Cisco Splunk für 157 Dollar pro Aktie (in bar,) übernimmt. Dies entspricht einem Eigenkapitalwert von rund 28 Milliarden Dollar.

Die Stammaktien von Splunk sind bereits seit dem 18. März nicht mehr am Nasdaq.

Cisco erwartet, dass sich die Transaktion im Geschäftsjahr 2025 positiv auf den Cashflow und die Non-GAAP-Bruttomarge auswirken wird.

Betrachtet man die Übernahmenhistorie von Cisco, so ist der 28-Milliarden-Dollar-Übernahme von Splunk die größte Akquisition, die Cisco seit seiner Gründung vor 40 Jahren (1984) gemacht hat.

Zu den teuersten Akquisitionen von Cisco im Laufe der Jahre gehören, in aphabetischer Reihenfolger: AppDynamics für 3,7 Mrd. Dollar im Jahr 2017, NDS Group für 5 Mrd. Dollar im Jahr 2012, WebEx für 3,2 Mrd. Dollar im Jahr 2007 und Scientific Atlanta für 6,9 Mrd. Dollar im Jahr 2005.

Keine Änderungen für Cisco-Partner

Mit Blick auf mögliche Auswirkungen auf Ciscos massives Channelpartner-Ökosystem erklärte das Unternehmen gestern, dass es derzeit keine Änderungen für Cisco-Partner gibt.

"Wir gehen die Integration so an, dass wir den Partnern die Vorteile von Splunk schnell zugänglich machen und gleichzeitig sicherstellen können, dass sie die bestmögliche Erfahrung damit machen", so Cisco.

Zweck des Kaufs von Splunk sei es, Unternehmen dabei zu helfen, die Art, wie sie sich vernetzen und schützen, zu revolutionieren – wobei Splunk den Kunden ermöglicht, ihre Daten neuartig zu nutzen, um ihren digitalen Fußabdruck zu optimieren und die Macht der KI besser zu handhaben.

"Wir freuen uns über die Möglichkeiten, die die Übernahme von Splunk für Cisco und unsere Partner mit sich bringt", erklärten die beiden Unternehmen gestern in einer gemeinsamen MItteilung.

Cisco-Splunks Planung für Security und die Zukunft von Talos

Die Unternehmen werden umfassende Sicherheitslösungen für die Vorbeugung, Erkennung, Untersuchung und Reaktion auf Bedrohungen für Unternehmen jeder Größenordnung schaffen - und dabei den Datenverkehr in der Cloud, im Netzwerk und an den Endpunkten für höhere Transparenz nutzen.

Dazu wird das fusionierte Unternehmen in den nächsten Monaten die Talos-Bedrohungsdaten von Cisco in Splunk integrieren.

Den Kunden Zugang zu den Bedrohungsdaten zu bieten, soll die um die Erkennung von Threats verbessern und Unternehmen ermöglichen, schneller auf Zwischenfälle zu reagieren und eine proaktivere Sicherheitsstrategie zu entwickeln.

Zusätzlich wird das Unternehmen die SIEM- und SOAR-Plattform von Splunk in die Lage versetzen, Cloud-, Netzwerk- und Endpunkt-Analysen aus dem Sicherheitsportfolio von Cisco zu nutzen, um Kunden neue Möglichkeiten zu bieten, auch die Bedrohungen zu erkennen, zu untersuchen und auf sie zu reagieren, die nur durch laterale Bewegungen im Netzwerk identifiziert werden können.

"Wir werden unseren Kunden geschäftskritische Sicherheitsergebnisse liefern, um der sich schnell entwickelnden Bedrohungslandschaft einen Schritt voraus zu sein", versprach Robbins.

Er erklärte, dass Cisco nun eine einheitliche Echtzeit-Ansicht der gesamten digitalen Landschaft liefern kann, die Teams dabei hilft, kritische Infrastrukturen proaktiv zu verteidigen, Ausfälle zu verhindern und das Netzwerkerlebnis zu verbessern.

Reaktionen der Cisco-Partner

Die Cisco-Partner, mit denen CRN US sprach, erklärten einmütig, dass der Kauf von Splunk Netzwerke in die Lage versetzen könnte, Bedrohungen durch Cyber-Kriminelle automatisch und in Echtzeit zu stoppen.

"Die Erwartung ist, dass Cisco-Splunk, sobald es ein potenzielles Sicherheits- und Leistungsproblem identifiziert, dieses heilt und absichert", sagte Manak Ahluwalia, CEO von Aqueduct Technologies, einem Cisco-Partner aus Massachusetts.

"Das Aufregende für uns ist, so etwas auf den Markt zu bringen. Denn mit der Zunahme der KI-Fähigkeiten kann man ein potenzielles Sicherheitsereignis oder ein Leistungsproblem beim Endbenutzer dann in Echtzeit beheben."

Der CEO von Future Tech Enterprise, Bob Venero, sagte, dass die Kombination von Cisco und Splunk das Potenzial hat, Bedrohungen durch Hacker mithilfe von KI und Angebotsdaten zu stoppen.

"Ciscos Wurzeln sind die eines Hardware-Unternehmens. Die "geheime Saucenzutat" liegt in der Software, und die wird offensichtlich die KI-Fähigkeiten auf Chipsatz-Ebene nutzen", sagte Venero, dessen Unternehmen mit Cisco zusammenarbeitet. "Cisco muss sich zunutze machen, was die Software für sie tun kann. Nvidia ist der Großvater der KI, und jetzt kommen alle anderen Ökosystempartner, um sich mit ihnen zusammenzuschließen und ihre KI-Fähigkeiten und ihr Geschäft zu verbessern."

Cisco-CEO Robbins sieht in der Fusion massive neue Möglichkeiten für Cisco und seine Partner: "Wenn wir zusammen mit Splunk das nächste Kapitel aufschlagen, teilen wir auch die Begeisterung für die Lösung der schwierigsten Probleme bei unseren Kunden. Wir wissen, dass wir Herausforderung gemeinsam gewachsen sind und freuen uns auf die Möglichkeit, Organisationen auf der ganzen Welt dabei zu helfen, vernetzter und geschützter zu werden als je zuvor."