Wie Google-Tochter Mandiant die nähere Zukunft für sich und seine Partner sieht

Kevin Mandia, CEO von Mandiant, erläutert die größten Investitionen, die sein Unternehmen in den Bereichen KI und Cybersicherheit plant. Es sollen gute Aussichten für Channel-Partner sein.

Mandiant-CEO Kevin Mandia.

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Mandiant-CEO Kevin Mandia.

Für den Cybersicherheits-Anbieter Mandiant kann 2024 ein gutes Jahr werden. Nicht zuletzt, weil CEO Kevin Mandia und sein Team erheblich in die Sicherung von KI, die Migration der von Kunden auf eine moderne Sicherheitsarchitektur investieren und außerdem viel Geld in die gemeinsame Entwicklung von Partnerprogrammen mit Google Cloud fließen lassen.

"Die beiden wichtigsten Technologie-Investitionen, die wir im Jahr 2024 planen, betreffen den Sicherheitsbetrieb, einschließlich der Unterstützung von Kunden bei der Migration von Legacy-Plattformen auf ein modernes SOC (Security Operations Center), sowie KI", sagte Mandia im Kontext des jährlichen CEO Outlook-Projekts der amerikanischen CRN.

Mandiant mit Hauptsitz in Reston, Virginia, ist ein weltweit führender Anbieter von Dienstleistungen in den Bereichen Cyberdefense, Threat Intelligence und Incident Response. Der Cybersecurity-Spezialist steht seit Jahrzehnten an vorderster Front, um Unternehmen dabei zu helfen, sich gegen Bedrohungen zu wappnen und zu verteidigen. 2022 hatte Google Cloud den damals Fireeye genannten Anbieter für 5,4 Mrd. Dollar übernommen. Das Geschäft mit Firewalls hatte Google nicht übernommen, es wurde ausgelagert und firmiert unter Trellix.

"2024 wird die größte Marktchance sein, die Mandiant zusammen mit Google Cloud und unseren Channel-Partnern angeht: die Anwendung von KI auf Sicherheitsproblemstellungen", sagte Mandia.

KI wird bei der Skalierung von Phishing-, Informationsoperationen und anderen Security-Kampagnen zum Einsatz kommen, aber auch zur verbesserten Erkennung, Reaktion und Zuordnung von Angriffen. Darüber hinaus sagen Mandiant und Google Cloud voraus, dass Malware-Autoren mehr Software in Programmiersprachen wie Go, Rush und Swift entwickeln werden, um das Reverse Engineering zu erschweren. Zudem werden Cyberkriminelle in diesem Jahr verstärkt Zero-Days nutzen, um sich der Erkennung zu entziehen und ihren Zugriff länger aufrechtzuerhalten, Edge-Geräte und Virtualisierungssoftware werden zunehmend ins Visier von Hackern geraten.

Im Fragebogen für die CRN-Umfrage "2024 Outlook" erläuterte Mandia die wichtigsten Technologie-Iinvestitionen seines Unternehmens, die geschäftlichen Auswirkungen von KI auf Mandiant und die größten Marktchancen für Partner im Jahr 2024:

Was sind die wichtigsten technologischen Investitionen, die Sie 2024 tätigen, Herr Mandia?

"Die wichtigsten Investitionen betreffen den Sicherheitsbetrieb, einschließlich der Unterstützung von Kunden bei der Migration von Legacy-Plattformen auf ein modernes SOC, und KI. Bei KI sehen wir drei Möglichkeiten für Partner. Erstens: KI auf sichere Weise implementieren. Zweitens: neue Anwendungsfälle rund um KI, um Kundenprobleme zu lösen. Und drittens, die Bereitstellung unserer KI-Funktionen für andere ISVs."

Welche Auswirkungen wird KI Ihrer Meinung nach 2024 auf das Geschäft haben, das Sie und Ihre Partner gemeinsam betreiben?

"Im Jahr 2024 wollen wir eng mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um KI-Anwendungsfälle für die Sicherheit zu entwickeln und echte, greifbare Lösungen sicher auf den Markt zu bringen."

Welches ist die größte Marktchance, die Sie und Ihre Vertriebspartner 2024 gemeinsam angehen werden?

"Die Anwendung von KI auf Sicherheitsherausforderungen. Wir arbeiten mit unseren Partnern und Google Cloud zusammen, um die beste Plattform für Sicherheitsoperationen auf den Markt zu bringen, die mit KI und der Bedrohungsintelligenz und dem Fachwissen von Mandiant angereichert ist. Für Partner sehen wir hier drei Möglichkeiten:

Co-Innovation, um gemeinsame Angebote für verschiedene Segmente und Branchen bereitzustellen.

Dienstleistungen, die unsere Kunden bei der Implementierung, dem Einsatz und der Verwaltung von Angeboten unterstützen, einschließlich Weiterbildungsmaßnahmen.

Die Entwicklung von Programmen, um gemeinsam auf den Markt zu gehen."

Was ist der Schlüssel zum Erfolg für Ihre Vertriebspartner im Jahr 2024?

"Im Bereich der Cybersicherheit kommt es alle fünf bis sieben Jahre zu bemerkenswerten Umwälzungen. Wir befinden uns gerade mitten in einer solchen. Damit unsere Vertriebspartner erfolgreich sein können, müssen sie den Wandel annehmen und eine aktivere, beratende Rolle spielen, um den Kunden bei diesem Übergang zu helfen.

Außerdem verlangt der Markt nach mehr Managed Services. Daher wird es von entscheidender Bedeutung sein, die vom Kunden benötigten Fähigkeiten und Fachkenntnisse durch Automatisierung zu vermitteln und nicht einfach nur Mitarbeiter für das Problem abzustellen."

Welches sind die größten Herausforderungen für die Kunden im Jahr 2024?

"Wir sehen, dass die Kunden 2024 vor denselben Herausforderungen stehen wie 2023, allerdings in größerem Umfang, tiefer und weitreichender. Die Anzahl der Sicherheitswarnungen, Bedrohungen und der Bedarf an Ressourcen nehmen exponentiell zu. Unternehmen müssen lernen, wie sie mit weniger Ressourcen ein Maximum an Schutz erreichen können. KI in Kombination mit Echtzeit-Bedrohungsdaten kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen effektiver zu bewältigen."

Was ist Ihre oberste Priorität für dieses Jahr?

"Partner durch Schulung und Entwicklung zu befähigen, um sicherzustellen, dass sie das haben, was sie brauchen, um erfolgreich zu sein und mit uns auf den Markt zu gehen. Gemeinsam können wir neue Technologien wie KI nutzen, um die Sicherheitslücke für unsere Kunden zu schließen."