Kursrutsch der Also-Aktie nach Umsatzeinbruch
Distributor Also verzeichnet für 2023 einen zweistelligen Umsatzrückgang und auch der Gewinn bröckelt. Vor allem das zweite Halbjahr zeigt, wie stark die Nachfrage im Produktgeschäft zurückging.
Die Börse in Zürich reagierte am Diensttag Morgen mit mehr als 9 Prozent Abschlag auf die Geschäftszahlen, die Also für 2023 vorlegt. Der IT-Distributor bekommt die Nachfragezurückhaltung vor allem in Deutschland und Polen deutlich zu spüren: Der Umsatz ging um 11,5 Prozent auf 11,2 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr zurück. Der operative Gewinn (Ebitda) sank auf 247 Mio. Euro (Vorjahr 280 Mio.).
Am stärksten betroffen war das Produktgeschäft, die größte Sparte bei Also. Hier büßte Also 16,7 Prozent auf 6,75 Mrd. Euro ein. Betroffen war vor allem das Consumer-Geschäft mit Etail- und-Retail-Kunden, das im ersten Halbjahr um satte 19 Prozent Umsatz verlor, im zweiten Halbjahr ging der Erlös hier um 16 Prozent zurück. Im B2B-Kanal ("Commercial") brachen die Erlöse vor allem im zweiten Halbjahr ein (minus 13 Prozent), während in den ersten sechs Monaten 2023 noch ein leichtes Umsatzplus in der Bilanz stand.
Auch das Lösungsgeschäft, das mit knapp 3,3 Mrd. Euro einen Umsatzanteil von 29 Prozent ausmacht, ging 2023 um 16,6 Prozent zurück. Während die kleineren Geschäftsbereiche Services (1,07 Mrd. Euro) um 17 Prozent und Cloud (866 Mio. Euro) um 21 Prozent zulegten.
Aufgrund der guten Liquiditätslage - Also weist einen Cashflow von 347 Mio. Euro aus - und "ausgezeichneter Zukunftschancen" schlägt der Verwaltungsrat den Aktionären eine um rund 4 Prozent höhere Dividende als 2023 vor.
Zudem kündigte Also-CEO Gustavo Möller-Hergt an, weiter in Übernahmen investieren zu wollen. Kürzlich meldete der Distributor, in Vorverhandlungen über einen Einstieg beim italienischen Distributor Datamatic zu stehen.
"Organisationen und Individuen werden die Vorteile neuer Technologien nur nutzen können, wenn sie in neue IT-Infrastrukturen investieren. Diese Tatsache verspricht den aktuellen und zukünftigen Erfolg von Unternehmen, die in diesem Umfeld tätig sind. Daher werden wir auch künftig die Expansion in neue Märkte und Technologien mit Hilfe unserer gut gefüllten Akquisitions-Pipeline vorantreiben", sagte Möller-Hergt.