Juniper Networks vereint alle Netzwerk-Assets in KI-nativer Plattform

Am Montag sorgte Juniper für eine Branchen-Premiere: Ein KI-Framework für alle Netzwerkbestandteile über alle Niederlassungen und Rechenzentren hinweg.

Rami Rahin, CEO Juniper Networks.

Image:
Rami Rahin, CEO Juniper Networks.

Am Montag stellte Juniper neben seiner neuen KI-nativen Plattform auch Verbesserungen seines virtuellen Netzwerkassistenten und signifikante Weiterentwicklungen in seinem Rechenzentrumsportfolio vor. Dabei betonte Juniper, dass seine KI-native Netzwerkplattform eine Premiere für die ganze Branche sei. "Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten vereinheitlicht die Plattform alle Netzwerkoperationen auf dem Campus, in Zweigstellen und Rechenzentren über eine gemeinsame KI-Engine sowie den Mist Marvis Virtual Network Assistant (VNA)", so der Anbieter.

"Die neue Netzwerkplattform ist auf der Grundlage von sieben Jahren Erfahrung und datenwissenschaftlicher Entwicklung entstanden. Sie nutzt KI, um sicherzustellen, dass jede Verbindung für jedes Gerät, jeden Benutzer, jede Anwendung und jedes Asset zuverlässig, messbar und sicher ist."

Was Partner sagen

"Dies ist das erste Mal, dass sie all ihre Netzwerkressourcen in einem zugrunde liegenden KI-Framework vereint sind. Der Vorteil dabei ist, dass man ein End-to-End-Abdeckung hat und die Möglichkeit, seine Umgebung zu verwalten, zu automatisieren und selbst zu reparieren", berichtet Munu Gandhi, CEO des Juniper-Partners ITsavvy.

ITsavvy ist ein in den USA (Addison/Illinois) ansässiger Lösungsanbieter, der "Juniper Mist" neben seinen eigenen Angeboten unter anderem in seinem Network Operations Center (NOC) einsetzt. Dieses hatte ITsavy zugekauft und bietet seither auch 24×7 ausgelagerten NOC (Network Operations Center) -Support und NOC-Betriebsberatung an.

"Die Kombination aus dem, was Juniper mit Mist und Mist AI gemacht hat, und der Plattform, die wir aufgebaut haben, ist etwas, das wir effektiv nutzen konnten, um bessere Kundenergebnisse zu erzielen, wie etwa höhere Leistung, geringere Ausfallzeiten, schnellere Lösungszeiten oder die Eliminierung von Tickets, die nicht auftauchen sollen", berichtet Gandhi.

Seiner Einschätzung zufolge läute die neue KI-native Netzwerkplattform "die nächste Generation" für Juniper Networks ein. "Was uns begeistert, ist die Möglichkeit, NOC zusammen mit dieser nativen KI-Plattform zu nutzen, um für unsere Kunden einen zusätzlichen Hebel und Power-Multiplikator zu schaffen. Es beginnt schon damit, den Campus, die Zweigstelle und das Rechenzentrum in einem ganzheitlichen Gefüge zusammenzubringen", so Gandi.

In einer Pressemitteilung bezeichnete der Juniper-CEO Rami Rahim die neue Plattform als Auftakt für eine "kühne neue Richtung für Juniper" und für die gesamte Netzwerkbranche. "Indem wir AIOps vom Endbenutzer bis hin zur Anwendung und über jede Netzwerkdomäne dazwischen ausdehnen, machen wir einen großen Schritt in die Richtung, in der Netzwerkausfälle, Trouble Tickets und Anwendungsausfallzeiten der Vergangenheit angehören", so Rahim.

Mist AI und Updates für Rechenzentren

Neben der neuen Netzwerkplattform stellt Juniper auch zwei neue Erweiterungen für seinen Mist Marvis VNA vor. Das Unternehmen stellte Marvis Minis vor, einen KI-nativen Zwilling für die digitale Netzwerkerfahrung, der Mist AI nutzt, um Benutzerverbindungen zu simulieren, Netzwerkkonfigurationen zu überprüfen und Probleme zu erkennen, bevor Anwender sie bemerken. "Die Daten von Minis werden kontinuierlich in die Mist AI-Engine zurückgeführt, um MSPs und IT-Teams die aktuellsten Daten zur Verfügung zu stellen", so Juniper.

"Im Grunde genommen sind diese Mist-Minis überall in Ihrem Netzwerk und verhalten sich so, als wären sie Menschen, die das Netzwerk nutzen. Wenn die Erfahrung suboptimal ist, ist es eine Art Frühwarnsystem, um ein Problem zu erkennen, bevor ein Mitarbeiter anruft und sagt, dass die Leistung schlecht ist", erläutert Gandhi.

Juniper stellte Marvis VNA für das Rechenzentrum vor, das KI-Einsichten in den Lebenszyklus des Rechenzentrums - über die Hardware jedes einzelnen Anbieters hinweg - ermöglichen soll.

Für Rechenzentren hat Juniper auch seine KI-Angebote noch einmal erweitert: Juniper Apstra, die Netzwerksoftware des Unternehmens, die den Entwurf, die Bereitstellung und den Betrieb von Rechenzentrumsnetzwerken automatisiert und validiert, wurde nach Angaben des Unternehmens verbessert, um eine schnellere und effizientere Verarbeitung von AI/ML-Datenverkehr über Ethernet zu ermöglichen. Juniper hat neue Express 5-basierte PTX-Router und Linecards sowie einen neuen QFX-Switch vorgestellt, der nach Angaben des Unternehmens die doppelte Kapazität der vorherigen Generation bietet und dafür den Broadcom Tomahawk 5-Silizium Chip für 800GE verwendet.

2021 hatte das Unternehmen das auf Intent-basierte Netzwerke spezialisierte Startup Apstra übernommen. Die Technologie von Apstra hilft Juniper bei der Umsetzung seiner Pläne, KI in das gesamte Netzwerk zu integrieren, um eine stärkere Automatisierung zu erreichen, vor allem im Rechenzentrum.

Für Hewlett Packard Enterprise (HPE) sind das gute Nachrichten. Anfang des Monats hat HPE bekannt gegeben, Juniper Networks für den Preis von 14 Mrd. Dollar zu übernehmen, um sich so als "neue HPE" für den Kampf um die Vorherrschaft im Zeitalter KI-gestützten Netzwerke zu rüsten. Der Abschluss der Übernahme soll nach Angaben beider Unternehmen Ende des Kalenderjahres 2024 oder Anfang 2025 erfolgen.