Fujitsu Deutschland-Chef verlässt den Konzern - in schwierigen Zeiten

Nach über 10 Jahren in europäischer Topfunktion bei Fujitsu hört Rupert Lehner auf und wird durch Konzernmanager Vivek Mahajan ersetzt. Weniger Hardware, mehr Lösungen für die digitale Transformation: Für den Umbau bei Fujitsu hierzulande wurde ein neuer Geschäftsführer ernannt.

Als Ruppert Lehner im April 2013 als Managing Direktor zu Fujitsu kam, produzierte der japanische Technologiekonzern als einziger globaler Hersteller noch PCs- und Server in Augsburg. Einige Jahre später die Entscheidung, Augsburg dicht zu machen, vergangenes Jahr folgte aus Japan die Entscheidung, sich endgültig aus dem Client-Geschäft zurückzuziehen und sich als "DX Company" aufzustellen. Services, Consulting, Datacenter und HPC, Plattformen und KI-Chips und dabei den Channel mitzunehmen und als Partner bei digitaler Transformationsberatung zu gewinnen, so die Devise.

Lehner hatte die eigene Transformation des japanischen Konzerns hierzulande verantwortet, im April endet sein Engagement. Er legt die Ämter des Vorsitzes der Geschäftsführung und Leiter des globalen Plattformgeschäfts nieder, gibt Fujitsu bekannt. Letztere Aufgabe übernimmt Christian Leutner, der das europäische Plattformgeschäft leitet. Er wurde zudem in die Geschäftsführung berufen. Jürgen Egger bleibt weiterhin als Finanzleiter und Geschäftsführer im Unternehmen.

"Entscheidender Schritt in der laufenden Transformation"

Leutner ist ein erfahrener Manager, kam Anfang 2006 zu Fujitsu - von Toshiba, wo er 10 Jahre den enormen Aufschwung den Notebook-Business erlebt hatte. Bis 2018 war er bei Fujitsu als "Head of Products" in Europa für Hardware zuständig. 2019 dann die neue Rolle, das Plattformgeschäft in Europa voranzutreiben. Leutner ist, wenn man si will, die personifizierte Transformation, in der sich Fujitsu Technology Solutions befindet. "Die Ernennung von Leutner wird als entscheidender Schritt in der laufenden Transformation der FTS betrachtet", kommentiert der Konzern.

Polyglotter Manager wird Deutschland-Chef

Den Vorsitz in Deutschland besetzt die Konzernspitze erstmals seit langem nicht mit einem lokalen Manager, sondern mit Vivek Mahajan, CTO, CPO (Chief Procurement Manager, also Einkaufsvorstand). Er ist zudem Co-Chef der globalen BU für das Plattformbusiness. Mahajan kam Mitte 2021 zu Fujitsu nach Tokyo. Er wechselte von IBM, wo er 5 Jahre arbeitete. Weitere Stationen waren Tandem Computers, General Electric, Siebel Systems und Oracle. Seine Karriere startete er im Silicon Valley. Mahajan spricht neben englisch auch fließend indisch und japanisch.