Gartner: 2024 wird Spitzenjahr für IT-Dienstleister - auch für deutsche IT-Häuser
Laut der jüngsten Prognose von Gartner werden die weltweiten IT-Ausgaben in diesem Jahr um 6,8 Prozent auf 5 Mrd. US-Dollar steigen. Der größte Teil der Budgets soll auf IT-Services entfallen. Ein gutes Signal auch für deutsche Systemhäuser.
Mit einem erwarteten Wachstum von 8,7 Prozent auf 1,5 Mrd. Billiarden US-Dollar werden IT-Services in diesem Jahr erstmals den größten Anteil an den weltweiten IT-Aufwendungen haben. Als IT-Services sieht Gartner die Beratung, Implementierung von Software und Infrastruktur, Dienstleistungen rund um Software und Infrastruktur, Business Process Outsourcing- Services und IaaS.
Für Großbritannien etwa rechnet das Analystenhaus mit einem währungsbereinigten Wachstum von 6,8 Prozent, wobei die wichtigsten Märkte Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Infrastruktursoftware und Unternehmenssoftware sein sollen.

Was das Wachstum im Bereich IT-Services antreibt, erklärte John-David Lovelock, VP-Analyst bei Gartner, gegenüber der britischen CRN so: "Der Verbrauchermarkt ist inzwischen vollständig penetriert", weil die meisten Menschen ja bereits Smartphones, Laptops, Tablets und Drucker besitzen. In Unternehmen sei jedoch noch viel Luft nach oben. "Mit den Technologien, die mit der Cloud, der künstlichen Intelligenz, Distributed- und Edge-Computing weiter in dem Markt kommen, werden Unternehmen ihre IT immer weiter ausbauen", so Lovelock.
GenKI noch nicht im Ranking
Während generative künstliche Intelligenz (GenKI) seit 2023 einen riesigen Hype erlebt, würde dieser Bereich in nächster Zukunft das Wachstum der IT-Ausgaben insgesamt nicht wesentlich verändern , glaubt Gartner. "CIOs werden die gleiche Menge an Geld ausgeben können. Und wie üblich wird die Frage sein, wofür sie es ausgeben ", erklärte Lovelock.
"Wie immer werden sie bei A ein bisschen kürzen, um das Geld in B zu investieren. Aber es gibt Dinge, die CIOs einfach nicht tun werden, damit sie GenKI einsetzen können. Für die meisten Unternehmen ist es einfach noch zu früh, um hinter generativer KI zu stehen, zumal es auf dem Markt bisher nur wenige Produkte gibt."
2024 werde es bei GenKI um die Planung gehen, und 2025 das erste Jahr der Umsetzung sein, so die Gartner-Prognose. "In diesem Jahr lässt sich Geld verdienen, vor allem für IT-Dienstleistern, die Unternehmen dabei helfen können, besser mit GenKI umzugehen und ihren Plan zu formulieren", sagt Lovelock.
Wie deutsche Systemhäuser 2024 beurteilen

Eine deutliche Mehrheit der deutschen Systemhäuser geht für dieses Jahr von Wachstum aus, insbesondere bei IT-Dienstleistungen und Managed Services. Das wird der IT-Service-Preisspiegel der Systemhaus-Kooperation Synaxon zeigen, der in Kürze veröffentlicht wird. Im Oktober haben rund 750 Systemhäuser bei der jährlichen Umfrage für die Neuauflage 2024 mitgemacht. Der IT-Service-Preisspiegel von Synaxon ist repräsentativ und gilt als wichtiges Stimmungsbarometer für die Systemhausbranche.
Man hätte eigentlich erwarten können, dass die Dienstleister-Branche angesichts der schlechten Konjunktur in Deutschland und einem angespannten weltpolitischen Klima düster auf die kommenden Monate bis Jahresende blicken. Das Gegenteil ist der Fall. CRN wird in Kürze detaillierter aus dem neuen IT-Service-Preisspiegel berichten. Fakt ist, dass die von Gartner optimistisch gestimmte Entwicklung für IT-Services die Erwartungen der deutschen Systemhäuser widerspiegelt.