ADN geht mit Rekordumsatz ins Jubiläumsjahr
"Phänomenal", zieht ADN-Chef Hermann Ramacher Bilanz für das vergangene Jahr. Bleibt das Wachstum die nächsten drei Jahre so hoch wie 2023, ist die Milliarden-Euro-Grenze geknackt. Dann könnte eine neue Ära beim Value Added Distributor aus Bochum beginnen. Doch nichts genaues weiß man nicht
780 Millionen Euro und damit ein Umsatzplus um 10 Prozent hat die ADN-Gruppe im vergangenen Jahr erzielt. Dazu haben alle Gesellschaften des VAD beigetragen, ADN in Deutschland sowie in Österreich und - erstmals unter dem ADN-Brand, auch die Landesgesellschaft in der Schweiz, die die Eidgenossen aus dem dortigen Channel als BCD-Sintrag AG kennen. Seit 1994 steht Hermann Ramacher an der Spitze. Hätte man dem Gründer damals vorausgesagt, dass er mit seinem VAD einmal die Umsatz-Euro-Milliarde knacken würde, wäre man als Verrückter tituliert worden. Wobei vor drei Dekaden wahrscheinlich nur eine Handvoll Reseller das Akronym und das Geschäftsmodell dahinter kannten, geschweige denn sich eine Zukunft fernab von Hardware-Reselling vorstellen konnten.
Ramacher wird auf der diesjährigen Jubiläumsfeier sicher die Mühen und Tiefen des Start-up ADN streifen, bevor er sich viel mehr der nahen Zukunft zuwendet. Rechnen wir mal durch: Weiter 10 Prozent Wachstum jedes Jahr, dann wäre die Umsatzmilliarde im Schlussquartal 2026 geknackt. Ramacher könnte sich dann mit 74 Jahren als Gründer eines - zugegeben etwas späten Einhorns in den Ruhestand verabschieden. Wenn er mit seinem Sohn aus dem Squash-Center kommt, deutet aktuell nichts auf Abschied aus der Distribution hin. "Ach, ich bin fit und es macht mir immer noch viel Spaß", bekommt man seit Jahren zu hören, wenn man ihn auf das Thema Nachfolge anspricht. Jeder Distributionsvertrag landet immer noch auf seinem Schreibtisch und wird vom Chef persönlich verhandelt.
Neue BU-Leiter
Und jeder Neue an wichtigen Schaltstellen muss Ramachers Eignungsprüfung zum "VAD-Überzeugungstäter" bestehen: Michael Boese, seit 2023 Head of Unified Communications & Collaboration, Sebastian Mauso, ebenfalls 2023 als Head of Professional Services DACH zu ADN gestoßen, und Michael Groß, der als Head of Marketing die Spezialdisziplin des Chefs seit zwei Wochen neu verantwortet.
Die Mitarbeitenden seien »Fels in der Brandung«, betont Ramacher. Sie führten die IT-Neuheiten in den Markt ein, enablen Partner und würden bei Installation, Implementation und Einrichtung sowie bei Problemen jedweder Art helfen.
Wachstumstreiber
Treiber des Wachstums sind Cloud Services, Cyber-Security, Infrastrukturen für Rechenzentren, UCC und Modern Workplace. Über 50 Hersteller liefern die Lösungen, die ADN teils für den MSP-Einsatz bündelt. Weil der Trend zu Managed Services geht, versteht sich ADN auch als Service Provider für mittlerweile über 7.000 Partner in DACH.
Bonität ausgezeichnet
Auch finanziell sieht ADNs Finanzchef Peter Laufmöller das Unternehmen in einer komfortablen Lage. Der Hinweis, dass ADN zum sechsten Mal in Folge das "Testat Notenbankfähig" von der Deutschen Bundesbank erhalten habe, ist angesichts der weiterhin schwierigen ökonomischen Großwetterlage nicht gering zu bewerten. "Die ADN Group ist damit für die zukünftige Entwicklung im Hinblick auf die Liquidität und Bonitätsbewertung bestens aufgestellt".