Fachkräftesuche in Unternehmen: Bewerben wie vor 20 Jahren

Trotz aller Digitalisierungsbestrebungen in deutschen Unternehmen bleiben sie in einem Bereich weiterhin konservativ: 73 Prozent der in einer Bitkom-Studie befragten Unternehmen verlangen Bewerbungen auf Papier.

Fachkräftesuche in Unternehmen: Bewerben wie vor 20 Jahren

Die Studie zeigt darüber hinaus, dass Firmen bei Stellenausschreibungen bzw. der Mitarbeitersuche neuen Medien gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen sind. So suchen 28 Prozent aktiv im Netz nach Bewerbern, nutzen bei Ausschreibungen gerne Karriere-Plattformen und nehmen die Dienste von Headhuntern in Anspruch. Karrieremessen stehen mit 47 Prozent Anteil ebenfalls hoch im Kurs. Mit 80 Prozent wird dieses Feld allerdings noch immer von den klassischen Stellenangeboten dominiert.

Zwar sagen 99 Prozent der Unternehmen, dass sie bei ihren freien Stellen auf die Bewerbung per E-Mail setzen. Der konservative Ansatz über eine physische Bewerbermappe ist immer jedoch nach wie vor sehr in den Unternehmen verankert. Das führt laut der Bitkom-Studie zu einer Hürde, die fachlich geeignete Bewerber durchaus abschrecken könne.

„Zu viele Unternehmen setzen noch auf Bewerbungsverfahren wie vor 20 Jahren. Der Wettbewerb um die besten Fachkräfte beginnt bereits mit einem niedrigschwelligen Bewerbungsprozess", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

In einem Bewerber-getrieben Markt müssen sich Unternehmen also flexibler aufstellen, um im Kampf um den recht kleine Fachkräftepool erfolgreich bestehen zu können. Für die Studie hat der Verband 853 Unternehmen aus verschiedenen Geschäftsbereichen befragt.