Gigaset auf dem Weg in den Bankrott

Das Regelinsolvenzverfahren über das Vermögen der Gigaset AG ist eröffnet. Eine entsprechende Meldung veröffentlichte der Kommunikationstechnologie-Anbieter jetzt auf seiner Internetseite. Damit droht der Wegfall von mehr als 800 Arbeitsplätzen.

Gigaset auf dem Weg in den Bankrott

Mit Beschluss des Amtsgerichts Münster - Abteilung für Insolvenzsachen - vom 1. Januar 2024 ist unter dem Aktenzeichen 88 IN 18/23 das Regelinsolvenzverfahren über das Vermögen der Gigaset AG eröffnet. Der bisherige vorläufige Insolvenzverwalter, Dr. Markus Wischemeyer von der Kanzlei White & Case, wurde nun mit der Abwicklung betraut.

Die Gigaset AG hatte im September 2023 einen Insolvenzantrag gestellt und ist nach eigenen Angaben zahlungsunfähig. Der Anbieter führt dies auf einen unerwarteten, erheblichen Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr 2023 und eine deutlich unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung zurück. Eine sich zuspitzende schwache Nachfrage nach Gigaset-Produkten sowie eine Kaufzurückhaltung in Deutschland und auf dem europäischen Markt nennt das Unternehmen als weitere Faktoren.

Für die Gigaset Communications GmbH war ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt worden. Die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebstätigkeiten für DECT-Schnurlostelefone wurden dem Unternehmen zufolge unverändert fortgeführt.

Laut Gigaset läuft seit Ende Oktober 2023 die Investorensuche. Ziel ist die nachhaltige Restrukturierung des operativen Geschäftsbetriebes.

Gigaset ist nach eigenen Angaben Europas Marktführer für DECT-Schnurlostelefone. Das Unternehmen produziert und vermarktet außerdem Smartphones auf Android-Basis, Cloud-basierte Smart Home-Produkte sowie Geschäftstelefonie-Lösungen. Die Gesellschaft war aus der Siemens Home and Office Communication Devices GmbH & Co. KG enstanden, einer ehemaligen 100-Prozent-Tochter von Siemens, die 2008 vom Mutterkonzern getrennt wurde.