Wasabi-Führungskräfte: 'Wir wachsen doppelt so schnell wie als der Markt'
Der Cloud-Speicher-Anbieter Wasabi verzeichnete 2023 ein starkes Wachstum, angetrieben durch strategische europäische Partnerschaften wie mit Cancom sowie neue Anwendungsfälle. Anders als bei Hyperscalern wie AWS und Microsoft Azure wolle Wasabi Kunden nicht knebeln.
Das Cloud-Storage-Scale-up-Unternehmen Wasabi Technologies behauptet, dass es dank des Ausbaus seines Channel-Partner-Netzwerks im Jahr 2023 doppelt so schnell wie der Markt wachsen wird. Mit großen Partner-Deals in Europa, wie Cancom in Deutschland, und neuen Plattform-Funktionen, die sich an Partner richten, sieht das Unternehmen nun aufkommende Anwendungsfälle in den Bereichen KI, Sicherheit und Nachhaltigkeit als zusätzlichen Rückenwind.
Im Gespräch mit CRN erläutern der EMEA VP und GM von Wasabi, Jon Howes, und der Global VP of Cloud Strategy, David Boland, außerdem das Wertversprechen von Einfachheit, Transparenz und Effizienz.
Howes sagt zum Beispiel, dass die größte Herausforderung für Wasabi die "Schuld durch Assoziation" ist, wie er es nennt, da Hyperscaler wie AWS und Microsoft in Europa wegen wettbewerbsrechtlich fraglicher Ein- und Ausstiegsgebühren in der Kritik stehen, worüber CRN in UK berichtet hatte.
"Dies hat keine direkten Auswirkungen auf uns, unterstreicht aber unser Wertversprechen. Wir bieten keine Ausstiegsgebühren, so dass die Kunden problemlos den Anbieter wechseln können", sagt der Manager. "Wir erläutern unsere Unterschiede in Bezug auf Bindung und Transparenz. Es ist ein Aufklärungsprozess", fügt Boland hinzu und erklärt, dass Wasabi viel Zeit und Mühe investiere, um seine Partner darüber aufzuklären, wie sich seine Methode von Hyperscalern unterscheidet.
Eroberung Europas
Howes berichtet, dass Wasabi ein "wirklich starkes Jahr" hatte, insbesondere in der EMEA-Region. "Wir sind im Bereich Cloud Object Storage etwa doppelt so schnell gewachsen als der Markt. In Großbritannien haben wir Partnerschaften gezielt auf die Abdeckung und vertikale Expertise ausgerichtet. So haben wir breit gefächerte Partner wie Softcat und spezialisierte Partner wie Coolspirit und Phoenix in Bereichen wie dem öffentlichen Sektor und dem akademischen Bereich gewonnen", sagt er gegenüber CRN. "Aber wir geben der Qualität immer noch den Vorrang vor der Quantität."
Manager David Boland argumentiert, dass Partner Wasabi für seine Einfachheit schätzten - sein Partnerprogramm sei "in der Tat eine einzige Preisstufe ohne versteckte Gebühren", versichert er. "Und wir sparen Unternehmen typischerweise 80 Prozent gegenüber Hyperscalern."
Boland fügt hinzu: "Unser Channel-Wachstum in Europa war fantastisch. Wir haben neue Plattformfunktionen wie Kontoverwaltung und White-Labeling eingeführt, die es Partnern ermöglichen, Kunden zu verwalten und unseren Service als ihren eigenen auszugeben. Das hebt uns von anderen Anbietern ab."
Er erklärt auch, wie das Unternehmen anfänglich versuchte, Channel-Partner anzusprechen, sich dann aber gezwungen sah, den Direktvertrieb aufzunehmen. "In Nordamerika haben wir von 2017 bis 2019 zunächst direkt verkauft, bis wir genug Kunden und Nachfrage für einen Channel-Ansatz hatten. "Aber in Europa und Asien waren wir aufgrund dieser Erfahrung immer auf den Vertrieb ausgerichtet."
KI, Sicherheit und Nachhaltigkeit
Howes blickt voraus auf einige interessante Trends, die sich aus Anwendungsfällen ergeben - zum Beispiel Sicherheitskameras, die Cloud-Speicher benötigen "Wir sehen Potenzial bei Sicherheitskameras und Überwachung. Traditionell wurden die Aufnahmen von Kameras vor Ort gespeichert, aber wir sehen immer mehr Projekte, die stattdessen Cloud-Speicher verwenden. Die Wirtschaftlichkeit ist bei CCTV-Systemen ebenso überzeugend wie bei der Datensicherung in Unternehmen", sagt er.
"Wir betrachten die Überwachung als einen Anwendungsfall für Wasabi, der sich in einem frühen Stadium befindet und noch viel Raum für Wachstum bietet", erläutert Howes.
Und Boland fügt hinzu: "Da immer mehr Sicherheits- und Perimetergeräte eingesetzt werden, kann die Speicherung der von ihnen erzeugten Daten vor Ort komplex und kostspielig sein". Das steigere das Interesse an der Auslagerung der Speicherung in die Cloud. "Es gibt eine wachsende Nachfrage nach Cloud-Speicherlösungen bei Sicherheitsteams, die neue Kamerasysteme und Sensoren einführen."
Und natürlich geht Boland auch darauf ein, wie sich die Cloud-Speicherlösungen von Wasabi in die KI-Pipeline einfügen. Er erklärt, dass es verschiedene Stufen der KI-Datennutzung gibt:
• Ingesting von Rohdaten vor der Transformation, ideal für Cloud-Speicher
• Verarbeitung und Training von Daten auf leistungsoptimierter Infrastruktur
• Checkpointing von Trainingsdaten-Snapshots für die Wiederherstellung mit Cloud Object Storage
• Archivierung von trainierten Modellen und Ergebnissen für die Einhaltung von Vorschriften, ebenfalls geeignet für Objektspeicher
Aber wenn Modelle von v1 zu v2 weiterentwickelt werden, müssen frühere Versionen weiterhin archiviert werden. Der Objektspeicher eignet sich also für die Aufnahme- und Archivierungsphasen, während spezialisierter Speicher/Rechner die intensive mittlere Trainingsphase abdeckt.
"Die KI-Anwendungsfälle haben unterschiedliche Anforderungen - prädiktive Analytik, generative KI, Automotive, Drohnen usw.". Mit der zunehmenden Verbreitung von KI müssten seiner Meinung nach Unternehmen für jede Phase den passenden Speicher auswählen. "Wir sind gut positioniert, da wir niedrige Kosten und keine versteckten Ausstiegsgebühren haben, die ein effizientes Datenlebenszyklusmanagement ermöglichen", erklärt Boland.
Abschließend hebt er hervor, dass eine der größten Herausforderungen, mit denen Unternehmen bis 2024 rechnen müssen, darin besteht, den erhöhten Rechen- und Energiebedarf durch fortschrittliche KI zu rechtfertigen und gleichzeitig Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Das unterstreicht auch Pure Storage in seinen Ergebnissen aus einer internationale Befragung, an der auch deutsche Firmen über ihre Sorgen berichten, dass der Einsatz von KI-Technologien auf Kosten ihrer ESG-Ziele gehen könnte.