Broadcom-VMware: Übernahme kommt endlich zum Abschluss

An diesem Mittwoch soll der Krimi um den Kauf von VMware nun doch ein frohes Ende finden. Laut Broadcom haben dem Deal inzwischen auch die Beamten aus China zugestimmt und somit das letzte regulatorische Hindernis aus dem Weg geräumt.

Broadcom-VMware: Übernahme kommt endlich zum Abschluss

"Broadcom Inc. und VMware Inc. teilen mit, dass sie alle nötigen Zustimmungen der Wettbewerbsaufsichtsbehörden erhalten haben und den Vertrag über den Kauf von VMware durch Broadcom am 22. November 2023 unterzeichnen wollen." So hieß es in einer gemeinsamen Presseerklärung vom Dienstag. Damit kommen die beiden Unternehmen nun 546 Tage nach der Übernahmeankündigung endlich zusammen - und das pünktlich zum letzten vereinbarten Termin, an dem ein Ausstieg aus dem Geschäft noch möglich gewesen wäre.

Mit Blick auf frühere Aussagen des Broadcom-Chefs Hock Tan dürfte bei VMware also schon bald eine große Entlassungs- und Einsparungswelle rollen. Eine Umstrukturierung des Direktvertriebs steht ebenso auf dem Programm wie eine starke Ausdünnung der gesamten Verkaufsabteilung. Im VMware-Vertrieb sehe Tan Synergien und Einsparmöglichkeiten von 250 Millionen, berichtete ein Insider der CRN.

"Wir brauchen nicht für jeden Kunden einen Vertriebsmitarbeiter. A la carte-Angebote bekommt nicht jeder", so die kolportierte Aussage von Tan. Top-Kunden sollen selbstverständlich in der Direktbetreuung bleiben, so der Insider, der nicht namentlich zitiert werden möchte. Siehe dazu auch den Kommentar von CRN.

Die nun in die Zielgerade einlaufende Übernahme sei für Tan auch ein persönlicher Sieg. Wäre die Wettbewerbsaufsicht in China bei ihrer Blockadehaltung geblieben, hätte das direkte Auswirkungen auf Broadcoms Geschäfte im Reich der Mitte gehabt - die rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen sollen.

Goldener Handschlag - und was für einer

Ob der CEO und der President von VMware ihre mit 169,5 beziehungsweise 52,5 Mio. Dollar vergoldeten Ausstiegsangebote annehmen, dürfte sich sehr schnell zeigen.

Fest steht allerdings schon, dass mit der Vertragsunterzeichnung vor allem die Besitzer von VMware noch ein gutes Stück reicher werden. So beschert der Deal dem Mehrheitseigner Michael Dell, Gründer und CEO von Dell Technologies, einen Gewinn von satten 22 Mrd. Dollar. Derweil zittern VMware-Angestellte um ihre Job, vor allem die im Vertrieb.

Zur Unruhe, die derzeit im deutschen Channel des Virtualisierungsriesen wegen neuer Preisgestaltung und weiteren Änderungen herrscht, wird CRN in den nächsten Tagen weiter berichten.