Midwich expandiert nach Deutschland und übernimmt AV-Distributors ProdyTel

Der britische Distributor Midwich kauft die Mehrheit an ProdyTel und sichert sich eine Option auf vollständige Übernahme.

Stephen Fenby von Midwich Group schlägt erneut in Deutschland zu und kauft die Mehrheit an ProdyTel aus Stein.

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Stephen Fenby von Midwich Group schlägt erneut in Deutschland zu und kauft die Mehrheit an ProdyTel aus Stein.

Die Midwich Group hat am Dienstag bekannt gegeben, dass sie den Distributor für professionelle Audio- und technische Lösungen ProdyTel Distribution übernimmt. Midwich wird über seine deutsche Tochtergesellschaft Kern & Stelly Medientechnik 51 Prozent des Aktienkapitals von ProdyTel für eine anfängliche Barzahlung von 8,5 Mio. Euro erwerben.

Es bestehen Put-/Call-Optionen, die den Erwerb der verbleibenden 49 Prozent des Aktienkapitals im Juni 2024 zu einem festen Barbetrag von 8,1 Mio. Euro ermöglichen. Ein zusätzlicher erfolgsabhängiger Betrag von bis zu 5,5 Mio. Euro wird im Jahr 2026 in bar zahlbar, sollten die vereinbarten Ziele erreicht werden.

Stephen Fenby, Geschäftsführer der Midwich-Gruppe, kommentierte: "Wir freuen uns über die Vereinbarung zur Übernahme von ProdyTel, die unser Technologieangebot in der DACH-Region stärken wird." Ihm zufolge habe ProdyTel "einen guten Ruf auf dem Markt, der es dem Unternehmen ermöglicht hat, erstklassige Marken anzuziehen. Die Kunden schätzen das Fachwissen des Unternehmens sehr und werden nun von dem kombinierten Portfolio von ProdyTel und Kern & Stelly profitieren können." Man wolle "auf dem Erfolg des Unternehmens in den letzten Jahren aufzubauen."

Wer sind ProdyTel?

Das in Stein ansässige Unternehmen ProdyTel wurde 2003 gegründet, ursprünglich als Hersteller von Audiocodecs, bevor es 2014 seinen Schwerpunkt auf die Distribution verlegte. Von dort aus hat das Unternehmen ein Herstellerportfolio entwickelt, das Marken wie Biamp, Aver und Jabra umfasst, mit einem besonderen Fokus auf den Unternehmens- und Bildungsmarkt. Der Distributor ist deutschlandweit tätig und beschäftigt 30 Mitarbeiter.

Die neu erworbene Gruppe ergänzt ihre Kerndienstleistungen in der Distribution durch eine Reihe von Mehrwertdiensten für ihre Handelskunden im gesamten Bundesgebiet. Zu diesen Dienstleistungen gehört die ProdyTel Academy, die den Kunden Technologieseminare, Schulungen und Produktdemonstrationen anbietet.

In seinem letzten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 22 Mio. Euro und einen Gewinn vor Steuern von 4 Mio. Das Bruttovermögen betrug zum 31. Dezember 2022 6,3 Mio. Euro.

Christian Carrero, Geschäftsführer von ProdyTel, sagte: "Ich habe in den letzten 20 Jahren nicht nur viele persönliche Beziehungen zu vielen Menschen in der Midwich-Familie aufgebaut, sondern ProdyTel hat auch oft mit Kern & Stelly an gemeinsamen Projekten gearbeitet."

Aus diesen Interaktionen hatte Carreroich die Unternehmenskultur bei Kern & Stelly kennen und schätzen gelernt. "Ich hatte im Laufe der Jahre einige Angebote, mein Unternehmen zu verkaufen, aber als sich mir aufgrund dieser vergangenen Interaktionen die Gelegenheit bot, der Midwich-Familie beizutreten, erschien mir das nur logisch," so der geschäftsführende Gesellschafter des Distributors.

"Ich bin davon überzeugt, dass dieses Geschäft ProdyTel und seine Mitarbeiter auf die nächste Stufe des Vertriebs bringen kann und es uns gleichermaßen ermöglicht, unser Fachwissen im Audio- und AV-Projektmanagement zu teilen, um Kern & Stelly beim weiteren Ausbau seines Geschäfts in Deutschland zu unterstützen."

Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe durch das Bundeskartellamt.

Midwichs aktuelle Ergebnisse

In den Ergebnissen für das erste Halbjahr 2023 meldete Midwich ein Wachstum in der gesamten EMEA-Region und in Nordamerika, musste aber einen Rückgang auf dem britischen Markt hinnehmen. Die Umsätze für die sechs Monate bis zum 30. Juni 2023 stiegen um 7,4 Prozent auf 610,4 Mio. britische Pfund. Der Bruttogewinn stieg im ersten Halbjahr 2023 um 17,5 Prozent auf 99,6 Mio. Pfund.

Das in Norfolk ansässige Vertriebsunternehmen verzeichnete jedoch einen leichten Umsatzrückgang um 2,2 Prozent auf 234 Mio. Pfund in Großbritannien und Irland.