AMD stellt Ryzen 7040 CPUs vor - Absatz soll besser sein als der von Intel
Die Kombination aus Zen 4-Kernen und den kleineren, effizienteren Zen 4c-Kernen soll dabei helfen, leistungsfähigere Einstiegs-CPUs zu niedrigeren Preisen herzustellen, sagt AMD.
Wenn alles nach Plan läuft, wird AMD für Laptops zwei Prozessoren der Ryzen 7040-Serie mit zwei Arten von Hochleistungskernen kombinieren: Zen 4-Kerne, die in den bestehenden 7040-CPUs zu finden sind, und die Zen 4c-Kerne, die ursprünglich für AMDs Cloud-optimierte EPYC 97X4-Serverprozessoren zum Einsatz kamen. Mit dem Einsatz von zwei Kerntypen werde AMD in Zukunft größere Design-Flexibilität für Premium- und Einstiegs-CPUs ermöglichen, so ein Marketing-Manager von AMD.
Wer die Laptop-Hersteller sind, die ab 2024 mit dem neuen AMD-Ansatz arbeiten werden, war bisher noch nicht in Erfahrung zu bringen.
Architektur und Auswahl
Zen 4 ist die vierte Generation der CPU-Architektur von AMD, die auf maximale Leistung pro Kern optimiert ist und mit der AMD seit 2017 Wettbewerbern Marktanteile abjagt. Zen 4c hingegen ist ein Ableger von Zen 4, der auf Energieeffizienz, Leistung pro Watt und Dichte optimiert ist. Damit kann eine größere Anzahl von Zen 4c-Kernen auf einem Prozessor Platz finden, erläuterte Don Woligroski, Senior Marketing Manager für Consumer-Prozessoren bei AMD.
Durch die Kombination von zwei Zen 4-Kernen und vier Zen 4c-Kernen im Ryzen 5 7545U werde der Prozessor in der Lage sein, über den typischen TDP-Bereich (Thermal Design Power) für Laptops, der zwischen 15 und 28 Watt liegt, ungefähr die gleiche Leistung zu bieten wie eine ähnliche CPU mit sechs Zen 4-Kernen, berichtete Woligroski.
In einer Grafik, die die Leistung der beiden Prozessoren vergleicht, zeigte Woligroski, dass die Leistung zwischen 17,5 und 22,5 Watt ungefähr gleich ist. Allerdings gibt es eine größere Konvergenz an beiden Enden des TDP-Bereichs. Der Ryzen 5 7645U bietet eine etwas bessere Leistung bei geringerer Wattzahl. Bei einer ähnlichen CPU allein mit Zen 4 Kernen liegt die Wattzahl höher und die Leistung etwas niedriger.
"In der realen Welt jedoch wird ein Anwender keinen Leistungsunterschied feststellen", so Woligroski. Der Vorteil bei der Verwendung von zwei Kerntypen liege vor allem darin, dass AMD seine Einstiegsprozessoren mit mehr Kernen zu niedrigeren Preisen herstellen könne. "Ich halte das für eine großartige Möglichkeit, das Einstiegsniveau zu stärken, denn ich glaube nicht, dass wir jemals einen reinen Ryzen-5-Einstiegsprozessor haben werden", so der Manager.
"Ob es sinnvoll gewesen wäre, gleich alles aus Zen-4 Kernen zu machen, weiß ich nicht. Aber die Möglichkeit, Zen 4c zu kombinieren, hat uns dazu gebracht, mehr Kerne zu einem niedrigeren Preispunkt zu skalieren", ergänzt Woligroski.
Laut Woligroski könnte AMD den Zen-4c nutzen, um höhere Kernzahlen in Premium-Laptop-CPUs und höhere Multi-Thread-Performance zu erzielen, aber in diesem Bereich gäbe es augenblicklich noch nichts anzukündigen.
Verschiedene Ansätze bei AMD und Intel
Trotz ihrer Unterschiede in Größe und Optimierungszielen basieren Zen 4 und Zen 4c auf der gleichen Architektur. So haben sie unter anderem die gleichen Befehlssätze, Latenzen und L1-Cache pro Kern. Das bedeutet, dass die neuen Ryzen 7040-CPUs mit Zen 4- und Zen 4c-Kernen keinen hardwarebasierten Scheduler benötigen und sich auf den Scheduler des Betriebssystems verlassen, um die Aufgaben zwischen den beiden Kerntypen richtig zuzuordnen, erläutert Woligroski.
"Der einzige echte Unterschied ist die Größe der Kerne auf dem [Prozessor-]Chip. Diese sind transparent für das Betriebssystem. Wie die Kerne genutzt werden, ändert erst einmal nichts." Dieser Ansatz unterscheidet sich von Intels hybrider Architektur, die einen hardwarebasierten Scheduler namens Intel Thread Director erfordert, der anspruchsvolle Anwendungen den leistungsstarken Kernen und Hintergrundaufgaben den effizienten Kernen in den neuesten Core-CPUs des Unternehmens zuweist.
Um Verwirrung zu vermeiden, merkte der AMD-Mann zum Zen4c-Kern an: "Das ist nicht unser [effizienter] Kern. Wenn wir einen Kern herstellen, der für stromsparende Hintergrundaufgaben optimiert ist, dann ist er nicht wirklich das, wonach er sich anhört."
Obwohl AMD den Zen 4c-Kern in Zukunft in anderen Client-Prozessoren einsetzen könnte, ist dies laut Wolgroski längst nicht die einzige Technologie, mit der sich das Unternehmen differenzieren könne. "Wir gehen viele verschiedene Wege, um unser Portfolio dort einzusetzen, wo es für die Kunden sinnvoll ist."