IDC-Prognose: Europäische Ausgaben für Public Clouds werden bis Ende 2023 auf 142 Milliarden Dollar steigen
Trotz trister Wirtschaftlage erreichen Investitionen für Cloud-Dienste dieses Jahr Rekord-Niveau, so die Überzeugung der IDC-Marktauguren.
Aller Voraussicht nach werden die europäischen Ausgaben für Public Clouds 2023 auf 142 Mrd. Dollar klettern und bis 2027 auf 291 Mrd. steigen. Laut des Worldwide Software and Public Cloud Services Spending Guide von IDC wird der größte Teil der Aufwendungen weiterhin auf Software-as-a-Service (SaaS) entfallen, während Platform-as-a-Service (PaaS) der am schnellsten wachsende Bereich bleibt.
Die Marktforscher erwarten, dass europäische Unternehmen die Nutzung von Public Clouds trotz makroökonomischer Herausforderungen weiter voran treiben und Cloud-bezogene Investitionen von Kürzungen der IT-Budgets in diesem Jahr unberührt bleiben.
Die Prognosen im Einzelnen:
Rund 55 Prozent der europäischen Unternehmen werden bis Ende 2023 in die Cloud migrieren, um die Produktivität der IT-Mitarbeiter zu verbessern, die Datensicherheit zu erhöhen und KI-gestützte Automatisierung voranzutreiben. Letztere gewinnt aufgrund des Hypes um generative KI (GenAI) an Dynamik.
Banken, Einzelhandel und Telekommunikation werden im Jahr 2023 die ausgabenstärksten Branchen im Bereich Public Cloud sein. Sie kommen zusammen auf 26 Prozent des Marktvolumens.
Telekommunikationsunternehmen sind von den höheren Energiepreisen weniger betroffen als andere Branchen. Außerdem ist die Schuldentilgung im Telekommunikationssektor nach wie vor gering, die mit höheren Zinssätzen verbundenen Kosten halten sich also in Grenzen, was günstige Voraussetzungen für die Freigabe von IT-Budgets schafft.
IDC geht davon aus, dass die Public-Cloud-Investitionen im Telekommunikationssektor bis 2024 stark ansteigen werden und diese Branche damit weiter zu den Sekotren mit den höchsten Aufwendungen gehören wird, zusammen mit Biowissenschaften, Versorgungsunternehmen und Kostenträgern im Gesundheitswesen.
"Die Inflation ist nach wie vor hoch, die Lebenshaltungskosten wirken sich auf die Preissensibilität der Kunden aus, und die Unternehmen wollen ihre Kosten senken, um finanzielle Probleme zu vermeiden", erläutert Andrea Minonne, Research Manager bei IDC UK.
"Obwohl die IT-Perspektiven ungünstiger sind als erwartet und die Kunden mit Preiserhöhungen bei der Cloud-Nutzung konfrontiert sind, geht die Cloud-Migration weiter. Unternehmen sehen die Technologie als Möglichkeit zur Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung, auch um den Widrigkeiten eines schwachen Marktes etwas entgegen zu setzen." Investitionen in die Cloud treiben die Innovation voran und werden in den kommenden Jahren zusammen mit neuen Technologien wie GenAI die digitale Transformation der Unternehmen unterstützen, so IDC.
Der Aufstieg von GenAI werde ebenfalls ein wesentlicher Marktfaktor sein, da sich das Ganze auf umfangreiche Sprachmodelle (LLMs) stützt und leistungsstarke, leicht skalierbare Rechenkapazitäten für die Verarbeitung von Echtzeitdaten erfordert.
Sollten die jüngsten Aktualisierung des Worldwide Software and Public Cloud Services Spending Guide von IDC recht behalten, werden die weltweiten Ausgaben für Public Cloud-Dienste 2027 dann bei 1,35 Billionen Dollar liegen.