SentinelOne erwägt Verkauf an Private Equity-Firmen

Laut einem Bericht von Reuters hat der Cybersecurity-Anbieter eine Investmentbank mit der Suche nach passenden Käufern beauftragt.

SentinelOne erwägt Verkauf an Private Equity-Firmen

Die Verkaufsüberlegungen stehen offenbar im Zusammenhang mit dem 80-prozentigen Wertverlust, den SentinelOne in den vergangenen zwei Jahren hinnehmen musste. Diese Einbußen würden den IT-Security-Hersteller zu einem interessanten Übernahmekandidaten für Private Equity-Firmen machen, so ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach habe der börsennotierte Cybersecurity-Anbieter die Investmentbank Qatalyst Partners damit beauftragt, ihn beim Verkaufsprozess zu unterstützen

Als Reaktion auf die Meldung vom Dienstag war der Börsenkurs von SentinelOne um etwa 15 Prozent auf 16,64 Dollar pro Aktie gestiegen. Bei seinem IPO im Jahr 2021 war SentinelOne mit 8,9 Milliarden Dollar bewertet und hatte damit den bis dato größten Börsengang im Bereich Cybersicherheit hingelegt. Diesen Montag, vor der Veröffentlichung der Reuters-Meldung, hatte der Wert des Unternehmens bei 4,2 Milliarden Dollar gelegen.

In einem kürzlich mit CRN geführten Gespräch hob der Mitgründer und heutige CEO von SentinelOne, Tomer Weingarten, zahlreiche bedeutende Wachstumschancen hervor, darunter die Erweiterung des Produktportfolios um generative KI. Bereits im April hatte SentinelOne als einer der ersten Cybersecurity-Anbieter KI-Tools zur Jagd auf Bedrohungen vorgestellt, allen voran sein Purple genanntes Produkt, das auf Large Language Model-Technologie basiert.

Seinerzeit hatte Weingarten gesagt, dass es kein Zufall wäre, dass ausgerechnet SentinelOne in der Lage sei, ein wirklich leistungsfähiges Tool vorzustellen, das generative KI für die Cyberabwehr einsetzt - und das schneller als andere. "Wir haben schon seit Jahren über KI gesprochen und neuronale Netze in unser Produkt integriert".

Weingarten wies auch auf die enormen Möglichkeiten hin, die sich für SentinelOne und seine Partner im Bereich der Cloud-Sicherheit ergeben, beispielsweise durch die exklusive Partnerschaft mit Wiz, einem schnell wachsenden Startup in diesem Segment. "Wir haben eines der robustesten Channel-Ökosysteme", so Weingarten. "Wenn man bedenkt, was das MSP-Ökosystem mit einem Produkt wie dem von Wiz erreichen kann und was unser Vertriebskanal mit einem gemeinsamen Angebot erreichen kann, dann versteht man, dass das Ökosystem auch für die Partner ein Kraftmultiplikator ist. Ich bin davon überzeugt, dass es sehr schwer ist, mit dem zu konkurrieren, was wir gemeinsam haben", so Weingarten.

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024, das für SentinelOne am 30. April endete, wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 70 Prozent auf 133,4 Mio. US-Dollar.