Dell kündigt Übernahme der AIOps-Plattform Moogsoft an
Mit der Akquisition will Dell in Sachen KI weiter zu Wettbewerbern wie Cisco, IBM und HPE aufschliessen
Die preisgekrönte AIOps-Plattform Moogsoft wird bald zu Dell gehören. Mit der am Donnerstag angekündigten Übernahme wird Dell dann mit Wettbewerbern wie Cisco, IBM und HPE gleichziehen, die bereits in den letzten Jahren Firmen erworben hatten, um ihre AIOps-Kompetenz auszubauen.
"Ich glaube, diese Monster-Hardware-Plattformen haben erkannt, dass sie der Unternehmens-IT heute ein umfassenderes Bild bieten müssen als früher", meint David Tan, Chief Technology Officer bei CrushBank, einer KI-gestützten Plattform für die Bearbeitung von MSP-Tickets. "Sie müssen einfach auf moderne Lösungen setzen. Wenn man dann noch bedenkt, dass sie dadurch mitten in die KI-Debatte kommen, wird es sehr spannend. Irgendjemand muss sich als Marktführer im Bereich der Beobachtbarkeit (Observability) von KI durchsetzen, und bei vielen der jüngsten Übernahmen hat man das Gefühl, dass der Kampf genau in diese Richtung läuft."
Gary McConnell, CEO von VirtuIT, ein Dell-Platinum Partner in Nanuet, New York, ist hocherfreut darüber, dass Dell weiter in KI investiert, um seine Partner zu unterstützen: "Ziel ist es, sich von banalen Break-Fix-Aufgaben zu lösen und eine Automatisierung einzuführen, die häufig auftretende Probleme beheben kann. Dafür gibt es bereits eine Reihe von Maßnahmen. Bei richtiger Umsetzung, können die IT-Teams viel effizienter arbeiten und den Kunden schnellere Lösungen bieten und einen klareren Einblick in die Daten."
Im Kreis der Infrastrukturanbieter, die Kompetenzen im Bereich AIOps zukaufen, ist Dell das jüngste Mitglied. Cisco übernahm 2017 AppDynamics im Jahr 2017, IBM kaufte Instana im Jahr 2020, und im März dieses Jahres gab HPE die Übernahme von OpsRamp bekannt.
Über die Konditionen des Dell-Deals mit Moogsoft liegen bisher keine Information vor. Beide Unternehmen lehnte eine Stellungnahme zum jetzigen Zeitpunkt ab. Dell teilte mit, dass es nach Abschluß des Geschäfts mehr Informationen geben werde, also voraussichtlich noch vor Ende Oktober.
Laut öffentlich verfügbarer Angaben bei Crunchbase und LinkedIn hat Moogsoft 157 Mitarbeitende und eine Finanzierung von 92,9 Millionen US-Dollar. Die Arbeit des Unternehmens geniesst auch im Channel hohe Wertschätzung. David Tan, der selbst jahrelang an der Entwicklung eines maschinellen Lernmodells gearbeitet hat, das heute MSP-Tickets in ConnectWise, ServiceNow, Kaseya und Autotask ausliest und First Level-Techniker sofortigen Zugriff auf relevante historische Tickets und Dokumentationen ermöglicht, lobt Moogsoft vor allem für seine Benutzerfreundlichkeit .
"Sie leisten wirklich gute Arbeit bei der Korrelierung und der Noise-Unterdrückung", so Tan gegenüber CRN. "Das hilft dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Außerdem haben sie eine der besten APIs für kundenspezifische Integrationen, die ich in diesem Bereich kenne. Das geht zwar auf Kosten von weniger festen Integrationen, aber ich persönlich mag die Flexibilität, die sich aus der API-Basis ergibt. Zudem haben sie eine clevere, übersichtliche Benutzeroberfläche, die es einfach macht, zu sehen und zu verstehen, was vor sich geht."
Auf seiner Website erklärt Moogsoft, dass die Plattform zur Erkennung von Anomalien sofort einsatzbereit ist und keinerlei Konfiguration erfordert. Sie beginnt mit der Erkennung von Anomalien auf dem System, sobald die Quelldaten eingelesen sind. Im Lauf der Zeit lernt sie, wie sich die Daten des Kunden verhalten, und legt eine Basislinie dafür fest, was für jedes System "normal" ist.
"Die Algorithmen von Moogsoft reduzieren das Nadel-im-Heuhaufen Problem bei Daten automatisch und macht Anomalien für DevOps-Praktiker und SREs offensichtlich", so das Unternehmen. "Die integrierten Prozesse der Deduplizierung und Korrelation finden die wahrscheinliche Grundursache des Problems, das die Kundenerfahrung gerade beeinträchtigt und das schnell."