IDC Prognose: Europäische IoT-Ausgaben steigen dieses Jahr auf fast 227 Mrd. Dollar
Bis 2027 könnten die Aufwendungen für IoT jährlich um 11 Prozent weiter wachsen
Geht es nach den Marktanalysten bei IDC, werden europäische Unternehmen in diesem Jahr voraussichtlich rund 227 Mrd. US-Dollar für Technologie rund um das Internet of Things (IoT) ausgeben.
IDC rechnet damit, dass die IoT-Aufwendungen bis 2027 jährlich um durchschnittlich 11 Prozent weiter wachsen und schließlich bei fast 345 Milliarden US-Dollar liegen werden.
Die IoT-Entwicklung in Europa spiegele die Investionsziele der Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation wider, deren Fokus vor allem auf Kostenreduzierung, Prozessoptimierung, Automatisierung und verbesserter Customer Experience liegt.
Allerdings sehen die Marktforscher in den regionalen Märkten recht unterschiedliche Dynamiken.
So liegen die Investitionen mittel- und osteuropäischer Unternehmen deutlich unter dem für Gesamteuropa ermittelten Durchschnitt. Im Prognosezeitraum bis 2027 ist hier nur Wachstum im einstelligen Prozentbereich zu erwarten.
In den letzten drei Jahren hatten viele Unternehmen in Mittel- und Osteuropa ihre Investitionen auf Eis gelegt, aufgrund von Herausforderungen im Zusammenhang mit der COVID 19-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der belastenden makroökonomischen Lage, so IDC.
Da das IoT für Initiativen zur Kostensenkung, Prozessoptimierung, Automatisierung und verbessertes Management- und Monitoring unverzichtbar ist, würden die Investitionen aber auch hier zum Ende des Prognosezeitraums deutlich steigen.
Die höchsten IoT-Aufwendungen wird es in der Fertigung, bei Versorgungsunternehmen und bei professionellen Dienstleistern geben.
Die häufigsten Anwendungsfälle liegen beim Asset Management in der Produktion, bei der Vertriebsautomatisierung und bei der Infrastruktur für intelligente Gebäude.
Am schnellsten durchsetzen wird sich das IoT in Anwendungsbereichen wie dem Bewässerungsmanagement der Rohstoffindustrie und im Flottenmanagement des Transportwesens.
IDC stellte bei seinen Untersuchungen fest, dass etliche Branchen (darunter diskrete Fertigung, Prozessfertigung, Einzelhandel, die Rohstoffindustrie, Transportwesen und Telekommunikation) die Taxonomie ihrer Anwendungsfälle erheblich überarbeitet haben. Die Aktualisierungen der Use-Case-Taxonomie entsprechen den veränderten Investitionszielen im Bereich Digitale Transformation, die zum Teil durch die COVID 19-Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Disruptionen ausgelöst worden sind.
Wohin gehen die Investitionen?
Sensoren und Module werden die IoT-Aufwendungen auch weiterhin nach oben treiben, gefolgt von Dienstleistungen zur Unterstützung des laufenden Betriebs von Geräte, Outsourcing-Services für Geschäftsprozesse sowie Infrastruktur und Daten "as a Service", so IDC.
Am schnellsten zunehmen werden Investitionen für Low Power Wide Area Networks (LPWANs), die vor allem für Telco-Provider wichtig sind.
Steigen werden auch die Ausgaben für Analyse-Software, da die Unternehmen die an ihren Endpunkten gesammelten Daten in verwertbare Erkenntnisse umwandeln wollen.
"Aufgrund des unsicheren makroökonomischen Kontextes wird erwartet, dass europäische Unternehmen weiterhin Druck auf ihre Budgets ausüben, wobei zusätzliche Investitionen kurz- und mittelfristig zurückhaltend sein werden", berichtet Alexandra Rotaru, Senior Research Analystin im European Data & Analytics Team von IDC.
"Das IoT wird jedoch ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Leistung und Effizienz und zur Steigerung der Automatisierungsmöglichkeiten bleiben.
"IoT wird auch in Zukunft ein wichtiger Investitionsbereich sein, der Unternehmen dabei hilft, trotz aller Herausforderungen Kosten zu senken und die Produktivität zu steigern."
Neben den Ausgaben für IT Sicherheit ist IoT einer der wenigen Bereiche europäischen Markt, die trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen signifikant wachsen.
Dazu gehört auch der Bereich künstliche Intelligenz (KI), der in den nächsten fünf Jahren laut IDC um wachsen soll.