Logicalis strebt nach kompletter Klimaneutralität

Bis 2040 will die Logicalis-Gruppe selbst bei Scope 3-Emissionen sauber da stehen. Über den langen Weg zu echter Nachhaltigkeit sprach CRN mit dem CEO Bob Bailkoski

Logicalis strebt nach kompletter Klimaneutralität

Komplette Klimaneutralität ist 2040 hat sich die Logicalis-Gruppe auf die Fahnen geschrieben. Das schließe auch Scope 3-Emissionen ein, berichtete der CEO Bob Bailkoski in einem Gespräch mit CRN.

In den Geltungsbereich von Scope 3 fallen CO2-Emissionen, die ein Unternehmen nicht selbst verursacht, und die auch nicht aus Anlagen stammen, die das Unternehmen besitzt oder kontrolliert -- sondern solche für die ein Unternehmen indirekt verantwortlich ist und das entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Anfang letzten Jahres hatte Bailkoski mit CRN über die Ziele für Scope 1 und Scope 2 gesprochen und war zuversichtlich, das Logicalis in diesen Bereichen bereits 2025 klimaneutral sein wird.

"Inzwischen haben wir auch im Blick, wie hoch unsere Scope-3-Emissionen im Einzelnen liegen", erklärte er jetzt.

"Die Daten sind in eine breitere ESG-Tracking-Plattform eingeflossen, so dass wir jetzt ein umfassendes Bild unseres Emissionsspektrums haben.

Wir haben innerhalb der Gruppe einige Workshops abgehalten, um herauszuarbeiten, wie wir den den CO2-Ausstoss im Dreierbereich reduzieren können und unser Versprechen für Scope 1 und Scope einhalten können, hier bis 2025 klimaneutral zu werden."

Bailkoski bereichtete, dass sich Logicalis habe kürzlich der Science-Based Targets Initiative (SBTi) angeschlossen hat, einer Gruppe führender Unternehmen aus der ganzen Welt, die sich dem Corporate Net Zero Standard verschrieben haben. Letzteres ist ein Rahmenwerk für die sogenannte Netto Null, das im Einklang mit der aktuellen Klimaforschung steht.

"Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen sehr wissenschaftlich fundierten Ansatz, der nicht zulässt, dass man sich unmögliche Ziele setzt", so Bailkoski.

Er erklärte, dass der Großteil der Scope-3-Emissionen von Logicalis aus der Lieferkette stammen und durch eigene Maßnahmen der Lieferanten abzudecken sind.

"Wir arbeiten mit ihnen zusammen, um sie ehrlich zu halten und sicherzustellen, dass sie zur Verantwortung gezogen werden.

"Aber es gibt auch andere Bereiche, auf die wir konzentriert schauen können, um Scope-3-Emissionen zu reduzieren, zum Beispiel bei unseren Geschäftsreisen.

"Also führen wir hier unter anderem Richtlinien für Elektrofahrzeuge ein. In einem sich ständig weiterentwickelnden Prozess, der den ökologischen Fussabdruck von Logicalis auf der ganzen Welt abdeckt.

"Wir denken über Dinge nach wie eine Reiserichtlinie, die noch nachhaltiger wirkt ist als die, die wir wir gerade eingeführt haben."

Hierbei Logicalis mit der Plattform Route Zero zusammen.

"Die Plattform hilft dabei, für seine Reisen die unter Emissionsgesichtspunkten jeweils nachhaltigste Möglichkeit zu finden.

Kann ich mit dem Zug nach Barcelona fahren? Und wenn ja, wie hoch sind die Emissionen bei dieser Reiseform im Vergleich zu einem Flug, einer Autofahrt oder was auch immer die anderen Optionen sind. "

Im kommenden Geschäftsjahr werde Logicalis auch für Reisen CO2-Budgets einführen und "die Leute so in die Pflicht nehmen".

Sichtbare Fortschritte

Seit dem letzten Gespräch mit CRN habe das Unternehmen erhebliche Fortschritte bei den Verringerung von CO2-Emissionen gemacht, berichtet der CEO.

"Jede Region hat mit ihrer Reise in Richtung erneuerbare Energien begonnen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir alle kontrollierbaren Emissionen innerhalb des ersten und zweiten Scope-Geltungsbreichs auf Null bringen werden. Aber es gibt Elemente, die immer einen gewissen CO2-Fußabdruck hinterlassen werden.

"Wir sind uns dessen bewusst, und deshalb lautet unsere Verpflichtung nicht Null, sondern Neutralität, was bedeutet, dass wir einiges an CO2-Kompensation leisten werden."

Hier bei wolle das das Unternehmen mit Organisationen zusammenarbeiten, die ethische Kompensationsprogramme anbieten.

Neuprogrammierung des Vertriebs

Bailkoski sprach auch darüber, wie wichtig es sei, die Arbeitsweisen der Vertriebsteams anzupassen, um ein nachhaltigeres Geschäftsumfeld zu schaffen.

"Ich denke, das ist ein branchenweites Problem. Wenn man bedenkt, wie der gesamte Vertriebskanal von den Herstellern bis hin zu den Vertriebspartnern und bis zu einem gewissen Grad auch bei den Kunden programmiert ist, arbeiten wir alle an einem Erneuerungszyklus.

"Früher war es unsere Politik, bestimmte Geräte nach einer bestimmten Zeit aufzufrischen, und die Verkäufer bekamen ihre Provisionen für den Verkauf neuer Geräte.

"Aber in einer Welt der Nachhaltigkeit ist der Tausch von Alt gegen Neu nicht immer die richtige Antwort."

Er erläuterte, dass Logicalis seine Kunden ganzheitlich betrachtet und bemüht sei, sie richtig zu beraten - im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ebenso wie auf ihre geschäftlichen Bedürfnisse.

Dies bedeutete auch, in Betracht zu ziehen, alte Geräte aufzuarbeiten anstatt neue zu produzieren, oder den Lebenszyklus der Geräten zu verlängern.

Abschließend erläuterte Bailkoski, wie das Unternehmen in einem Bemühen Klimaneutralität eine Zusammenarbeit über den gesamten Channel hinweg fördert. So teile das Unternehmen seine Daten und Erkenntnisse zum CO2-Ausstoß inzwischen mit seinen Kunden und Partnern.

"Wir haben damit begonnen, auch unseren Kunden direkten Zugang zu diesen Daten zu geben. Damit und mit etwas Telemetrie können wir ihnen auch Einblick in ihren eigenen CO2-Fußabdruck geben.

"Und indem wir ihnen diese Informationen kostenlos zur Verfügung stellen, helfen wir ihnen zu verstehen, wie groß ihr Schadstoff-Ausstoss heute ist. Und wir helfen ihnen dabei, Maßnahmen zu ergreifen, um ihren Fußabdruck zu verkleinern.

"Wissen ist Macht. Unseren Kunden dieses Wissen kostenlos zur Verfügung zu stellen, ist meines Erachtens ein wirklich starkes Zeichen für das Engagement von Logicalis auf dem Weg zur Nachhaltigkeit."