Wie Partner in einer vernetzten Multi-Cloud-Umgebung Mehrwert schaffen können

Worauf es für MSPs und IT-Dienstleister ankommt, Multi-Cloud-Ökosysteme ihrer Kunden zu verwalten. Mareike Jacobshagen von DE-CIX nennt essenzielle Voraussetzungen, ohne die man nicht vom Boom des Cloudgeschäft profitieren wird.

Mareike Jacobshagen ist Head of Global Business Partner Program bei DE-CIX.

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Mareike Jacobshagen ist Head of Global Business Partner Program bei DE-CIX.

Die Cloud war früher eine Option - heute ist sie unverzichtbar. In der Tat ist es schwierig, sich eine einzige Technologie vorzustellen, die tiefgreifendere Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Jedes Unternehmen, das nicht zumindest ansatzweise einen Plan für die digitale Transformation hat, der die Cloud einbezieht, ist gar nicht im Spiel.

Nach einem kürzlich veröffentlichten Bericht von McKinsey strebt die Mehrheit der Unternehmen an, bis 2025 rund 60 Prozent ihrer Umgebung in der Cloud zu betreiben. Viele Unternehmen werden dieses Ziel übertreffen, indem sie eine Vielzahl von Cloud-basierten Diensten kombinieren, um einen Mehrwert für ihre Kunden zu schaffen.

Dieser Multi-Cloud-Ansatz wird immer mehr zur Norm. Eine weltweite Umfrage unter mehr als 6.000 Unternehmen ergab, dass 95 Prozent der Unternehmensleiter inzwischen der Meinung sind, dass Multi-Cloud-Architekturen für den Geschäftserfolg "entscheidend" sind. Noch aussagekräftiger ist vielleicht, dass 52 Prozent der Meinung sind, dass die Nicht-Einführung einer Multi-Cloud-Architektur zum Scheitern des Unternehmens führen würde. Die Vorteile einer Multi-Cloud-Architektur sind zu groß, um sie zu ignorieren.

Die Unternehmen sind sich über die Vorteile im Klaren, aber sie wissen nicht so genau, wie sie diese nutzen können. Fast 9 von 10 Unternehmen geben zu, dass die Nachhaltigkeit von Multi-Cloud ein einfacheres Management der gemischte Cloud-Infrastrukturen erfordert - etwas, das selbst für die etablierte Akteure bekanntermaßen schwer zu erreichen ist.

Der Anstoß und die Dynamik für das Cloud-Wachstum sind da, aber wer profitiert von diesem Wachstum? Große Hyperscaler wie Microsoft Azure, Google Cloud oder Amazon Web Services? Das Bild ist vielschichtiger.

Der Übergang zu einem Multi-Cloud-Ökosystem wird allen Beteiligten in der Kette, von Distributoren und Managed Service Providern bis hin zu Systemintegratoren, Beratungsunternehmen und natürlich dem Endkunden, einen Nutzen bringen. Der Cloud-Markt ist groß und wird weiter wachsen, und es gibt mehr als genug für alle.

Der Weg in die Cloud hat sich für Unternehmen erheblich weiterentwickelt. Die anfängliche Sorge, geschäftskritische Daten in weit entfernten Rechenzentren zu speichern, hat sich etwas gelegt, da die Anbieter von öffentlichen Clouds ihre Reichweite auf verschiedene geografische Regionen ausgedehnt haben. Der Schwerpunkt sollte jedoch nicht nur auf dem Standort der Rechenzentren liegen, sondern auch darauf, wie Unternehmen auf ihre Arbeitslasten zugreifen. Managed Service Provider (MSP) werden in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle spielen - sie müssen ihre Endkunden bei der Optimierung und Sicherung ihrer Datenströme anleiten, vor allem wenn das öffentliche Internet so viele Risiken birgt.

Für geschäftskritische Workloads ist die direkte Anbindung an die Cloud unter Umgehung des öffentlichen Internets der Weg der Zukunft. In einer Multi-Cloud-Umgebung fließt der Datenverkehr nicht nur vom Standort des Kunden zur Cloud, sondern auch zwischen verschiedenen Clouds. Lösungen, die eine direkte Inter-Cloud-Konnektivität bieten, sorgen dafür, dass die Daten nicht jedes Mal an die Infrastruktur des Kunden zurückgesendet werden müssen.

Erfolg kanalisieren

MSPs haben große Fortschritte beim Verständnis von Cloud Computing, Anwendungen und Systemen gemacht. Der nächste Schritt besteht darin, sich mit den Aspekten der Netzwerke und Konnektivitäten zu befassen. Durch den Erwerb von Kenntnissen über IP-Verkehr und Konnektivität können MSPs das Vertrauen ihrer Kunden gewinnen. Einfach ausgedrückt: Auf das Design der Konnektivität sollte von Anfang an ein Hauptaugenmerk bei jedem Multi-Cloud-Projekt liegen. Die Verwaltung eines Multi-Cloud-Ökosystems erfordert eine sorgfältige Navigation und Orchestrierung, um eine nahtlose Interoperabilität zwischen Cloud-Ressourcen, Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen und On-Premises-Systemen zu gewährleisten.

Doch der Fachkräftemangel ist nach wie vor eine große Hürde, insbesondere bei der Suche nach Netzwerktechnikern. MSPs sollten zwar aktiv nach diesen Fachkräften suchen, aber es ist auch sinnvoll, interne Talente zu fördern. In beiden Fällen können die Vertriebspartner helfen. Viele von ihnen bieten eine Fülle von Ressourcen an, von Webinaren bis hin zu Schulungsvideos, um das Wissen über Konnektivität zu erweitern.

Channel-Partner sind gut aufgestellt, um als "digitale Wegweiser" zu fungieren und Unternehmen bei der Navigation durch die Multi-Cloud-Landschaft in all ihren Nuancen und ihrer Komplexität zu helfen. Um diese Rolle zu übernehmen, müssen die Partner jedoch mehr als bloße Service-Wiederverkäufer werden. Stattdessen sollten sie ihr Portfolio so erweitern, dass sie Dienste anbieten können, die die Ziele von MSPs unterstützen, nämlich eine unvergleichliche Leistung und Konnektivität zu gewährleisten.

Anstatt einzelne Services weiterzuverkaufen, können sie maßgeschneiderte Pakete zusammenstellen, die die richtigen Cloud-Ressourcen, Anwendungen und Konnektivität für die spezifischen Anforderungen ihrer Kunden kombinieren.

Da sich die Cloud weiter entwickelt und Unternehmen verändert, werden Channel-Partner eine wichtige Rolle dabei spielen, MSPs dabei zu helfen, Innovation, Widerstandsfähigkeit und Erfolg im Multi-Cloud-Ökosystem zu fördern.