CRN-Exklusiv: Zwischenbilanz bei Value Added Distributor ADN

CEO Hermann Ramacher gibt CRN einen ersten Ausblick, wie das erste Halbjahr 2023 für den VAD aus Bochum gelaufen ist. Und der Gründer bestätigt den Abgang eines Managers mit wichtiger Aufgabe nach kurzem Gastspiel.

Gründer und ADN-Chef Hermann Ramacher im Teams-Call mit CRN

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Gründer und ADN-Chef Hermann Ramacher im Teams-Call mit CRN

Im Interview mit CRN spricht Gründer und Chef Hermann Ramacher sehr offen und entspannt über die aktuelle Lage: bei ADN, den Markt und was ihm Reseller über ihre Kunden und deren Investitionsverhalten berichten. So viel vorweg: es läuft bei ADN "gut, aber die Wachstumsdynamik hat etwa nachgelassen", so Ramacher. Im ersten Quartal 2023 zählt der Bochumer VAD noch ein starkes Umsatzplus von knapp 21 Prozent, aber zwischen April und Juni sinkt das Wachstum auf rund 11 Prozent. "Wir haben 35 Mio. mehr Umsatz im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr erzielt", berichtet der CEO exklusiv CRN. Blickt er hingegen auf den Auftragseingang, stehen 40 Mio. Euro in den Büchern. Nicht alles, was bestellt wurde, konnte ausgeliefert werden, aber: "wir sind auf einem guten Pfad", zieht Ramacher ein positives Fazit zur Halbzeit.

Zum Vergleich: 2022 kletterte der Umsatz von ADN um 100 Mio. auf 700 Mio. Euro. In den letzten Jahren eilte der VAD von Rekord zu Rekord und wird auch 2023 besser abschneiden als 2022, wenn auch vielleicht mit nachlassender Wachstumsdynamik. Ein Luxusproblem. Erstaunlich ist indes, dass die Zahl der Mitarbeiter in den letzten beiden Jahren nahezu konstant bei rund 230 liegt, sogar ein wenig zurückgegangen ist. Das sei Dank Automatisierung der Prozesse möglich, so Ramacher. "Wir helfen Resellern und Systemhäusern, effiziente Prozesse aufzusetzen und natürlich sind sie es auch bei uns". Und werde weiter fortgesetzt, so Ramacher. Der VAD steht kurz vor Ablösung seines in die Jahre gekommenen ERP.

Nicht in die Jahre kommen bei ADN wird dagegen der erst vor wenigen Monaten von Ramacher geholte Marketing-Chef Christoph Harvey. Der ist schon wieder weg, bestätigte Ramacher CRN zugetragene Gerüchte. "Wir haben festgestellt, dass unsere Vorstellungen nicht zusammengehen und uns im gegenseitigen Einvernehmen wieder getrennt", sagt der ADN-Chef. Ramacher, nicht nur technologisch beschlagen, sondern schon als Student und Dozent auch brennend für die Disziplin Marketing und Vertrieb, hat für diesen Job sehr klare Vorstellungen, die eigentlich nur ein Mitarbeiter erfüllen kann, der mit der DNA dieses Value Added Distributors ausgestattet ist.

Und möglichweise gilt das auch für einen Kronprinzen oder eine Kronprinzessin? Ramacher ist schließlich 71 Jahre. Was er dazu sagt und welche Wachstumsstrategie der Unternehmensgründer mit Blick auf das über 50 Hersteller umfassende Portfolio verfolgt, dazu ein ausführlicher Bericht kommende Woche.