Meilenstein für OwnCloud: 1.000 Kommunen an BayernBox angeschlossen
Eine Cloud – nicht aus den USA, nicht aus der EU, ja nicht einmal "Made in Germany", sondern entwickelt und gehostet in und für den Freistaat Bayern. Warum Holger Dyroff, COO von OwnCloud dennoch nicht die Füße hochlegen will.
Wer hätte das geahnt? Eine quelloffene Cloud-Lösung speziell auf kommunale Anforderungen zugeschnitten, kein Hickhack mit Datenschützern, weil die Lösung vom bayerischen Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV) betrieben wird, aufgesetzt vom Nürnberger Content-Collaboration-Spezialist OwnCloud mit dem Segen des Freistaats Bayern. Nun melden die Franken den Anschluss der 1.000 Kommune an die BayernBox - so zusagen die Antwort des Freistaats auf Dropbox und andere US-amerikanischen Cloudanbieter, die allesamt nicht oder unzureichend die Kriterien einer digitalen Souveränität in Deutschland erfüllen.
BayernBox ist sogar "Made in Bayern", also ein Stück weit souveräner als jede andere bundesrepublikanische Cloud. Mehr Weiß und Blau geht gar nicht. Die Gemeinde Hohenwarth im Landkreis Cham hat das Projekt überzeugt und ist die tausendste Kommune, die sich der BayernBox anschließt.
Die Besonderheit: die Kontrolle über die gespeicherten Daten verbleibe jederzeit vollständig in den Händen der jeweiligen Kommune. Sie erhalte eine eigene und geschützte Cloud-Umgebung und profitiere zugleich von der Sicherheit und Stabilität der zentralen Lösung. Wer Zugriffsrechte erhält und wie die Daten verarbeitet werden, könne so in der Kommune schnell und unkompliziert festgelegt werden.
Holger Dyroff, COO und Managing Director von OwnCloud ist auch vier Jahre nach dem Projektstart der BayernBox voller Tatendrang. Denn es gibt im Freistaat über 2.000 Kommunen, so dass für ihn jetzt Halbzeit ist. "Kein Grund die Füße hochzulegen", sagt Dyroff. Er will auch den Rest der Gemeinden vom Cloud-Siegel "Made in Bavaria" überzeugen und ihnen deutlich machen, "dass wir keine US-amerikanischen Big Player oder Hyperscaler mit proprietären Lösungen brauchen, um die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben".