Fujitsu beendet PC-Geschäft in Europa

Technologiehersteller Fujitsu schließt in Europa seine BU Client Computing Devices und wird ab 2024 keine PCs, Notebooks, Workstations und Zusatzgeräte verkaufen. Folge des schwachen PC-Markts. Die Distribution wird das Aus des PC-Geschäfts verschmerzen.

Fujitsu beendet PC-Geschäft in Europa

Die Absatzflaute auf dem PC-Markt zwingt den japanischen Technologieriesen Fujitsu zu einer Neuausrichtung: Weg vom PC-Geschäft samt Peripheriegeräten, das ab im kommenden April in Europa eingestellt wird, hin zu Technologien für Rechenzentren, hybrid Cloud-Infrastruktur und datengetriebene Plattform-Services. Das soll künftig auch der Fokus für die Fujitsu-Partner sein. Server- und Storage-Systeme werden hingegen bei Fujitsu weiter eine Rolle spielen.

Wie der Konzern bestätigt, würden Garantien, Wartungsverträge erfüllt, Ersatzteile für Clients soll es noch fünf Jahre nach dem Aus im April 2024 geben. Einen Zeitplan für den Rückzug aus dem PC-Segment gibt es nicht, ob und wie viele Mitarbeiter im Zuge der Einstellung des Client-Geschäft in Europa den Fujitsu-Konzern verlassen müssen, ist ebenfalls noch nicht klar. Hier werden die Arbeitnehmervertreter in den einzelnen Ländern noch mitreden wollen.

Deutsche PC-Fertigung in Augsburg schon 2020 eingestellt

Überraschend kommt der Ausstieg von Fujitsu aus dem europäischen PC-Geschäft nicht. Der Konzern war einer der wenigen internationalen PC-Hersteller, die in Europa fertigten. In Augsburg stand das Werk, Fujitsu hatten lange am Produktionsstandort in Deutschland festgehalten. Das dürfte sich angesichts der jahrelangen Flaute am PC-Markt aber immer weniger gerechnet haben. 2018 kündigte Fujitsu die Werksschließung in Augsburg an. 1.500 Beschäftige waren davon direkt betroffen, 300 indirekt an anderen deutschen Fujitsu-Standorten.

Die Distribution dürfte der PC-Ausstieg nicht überraschen. Der größte Fujitsu-Distributor in Europa, Bytec aus Friedrichshafen, hatte noch unter dem 2017 verstorbenen Firmengründer Matthias Bodry zwei Jahre zuvor Hersteller Lenovo ins Portfolio genommen. "Es war für uns sehr wichtig, neben Fujitsu ein zweites Standbein im Hardware-Portfolio zu haben", sagte damals Bodrys Nachfolger Reinhold Egenter. In weiser Voraussicht, wie sich heute zeigt.