Die Top-13 deutschen VARs, die Sie kennen sollten
Wir werfen einen Blick auf einige der größten lokalen Player in Deutschland.
Obwohl viele global agierende Unternehmen im Channel in Deutschland sehr erfolgreich sind, wird der Markt immer noch von kleineren, inländischen Systemhäusern und familiengeführten regionalen Unternehmen beherrscht, die langjährige Beziehungen zu lokalen Geschäftspartnern haben. Doch jene, die es geschafft haben, zu nationalen Größen heranzuwachsen, sind natürlich dazu verpflichtet, ihre Geschäftstätigkeiten im gesamten Land zu verteilen, mit Büros von Berlin bis München und von Frankfurt bis Hamburg.
Mit einer riesigen SAP-Präsenz haben einige der größten deutschen VARs ein florierendes Imperium rund um einen Hersteller aufgebaut, während andere sich dafür entschieden haben, ihren Kunden eine komplette End-to-End-IT-Roadmap anzubieten.
Ausländische Unternehmen wie Computacenter mit Sitz in Großbritannien, Atos mit Sitz in Frankreich und NTT Data mit Sitz in Japan haben es geschafft, einen der härtesten Märkte Europas zu knacken. Doch Deutschland ist auch die Heimat einiger bemerkenswerter inländischer Talente. Wir werfen einen Blick auf einige der wichtigsten Akteure auf dem deutschen Markt.
Controlware - €170,25 Mio. (Umsatz, 2015)
Der Netzwerk-, Kommunikations- und Security-Spezialist mit Hauptsitz in der Nähe von Frankfurt ist nach eigenen Angaben "einer der führenden unabhängigen Systemintegratoren und Managed Service Provider in Deutschland". Das Unternehmen unterhält 11 Standorte in seinem Heimatland sowie drei in Österreich und einen Schweizer Standort in Zürich. Das Unternehmen ist seit 37 Jahren im Geschäft, arbeitet mit mehr als 50 Herstellern zusammen und beschäftigt mehr als 600 Mitarbeiter. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2015 um 22,5 Prozent auf €170,25 Millionen.
DATAGROUP - €175 Mio.
Mit 1.700 Mitarbeitern an 40 Standorten in Deutschland ist das Unternehmen einer der größten Fische im deutschen MSP-Markt. Die Kernmarke des Unternehmens ist das eigene CORBOX-Angebot an Outsourcing-Services, aber es bietet auch eine Auswahl an Beratungsangeboten und Software-Development-Dienstleistungen sowie Technologien wie mobile Lösungen, "Internet of Things" und SAP-Plattformen an. Im Jahr 2016 vollzog das Unternehmen die geplante Umwandlung von einer Aktiengesellschaft (AG) in eine Societas Europaea (SE) - eine Registrierungskategorie für börsennotierten Unternehmen , die mit dem EU-Unternehmensrecht konform sind. Weiters hat DATAGROUP mit dem Kauf des Düsseldorfer Outsourcing-Unternehmens ikb Data mit einem Umsatz von €27 Mio. seine dritte Akquisition innerhalb von 13 Monaten abgeschlossen. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2016 stieg um 11 Prozent auf fast €175 Millionen.
Inforsacom Logicalis - €185 Mio.
Der britische Systemintegrator Logicalis hat sein deutsches Geschäft 2014 mit der Übernahme des Datenbank-, Storage- und Backup-Partners Inforsacom deutlich gestärkt. Christian Werner, CEO von Logicalis Deutschland, erklärte gegenüber CRN, dass er Inforsacom in die Top 10 der IT-Dienstleister, gemessen am Umsatz, auf dem deutschen Markt bringen will. Inforsacom erzielte im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von €185 Mio., den Werner bis 2020 auf €250 Mio. zu steigern plante. Das Unternehmen hat sich verpflichtet, die meisten seiner deutschen Niederlassungen auszubauen und die Zahl der Mitarbeiter im Land um 50 zu erhöhen, um bis Ende 2017 eine deutsche Unit mit 300 Mitarbeitern zu schaffen.
Materna - €223 Mio.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dortmund konzentriert sich auf High-End-Services und Software-Skills und beschäftigt unter seinen 1.700 Mitarbeitern eine Vielzahl von Software-Entwicklern und Beratern. Materna ist seit 35 Jahren im Geschäft und erzielte 2016 einen Umsatz von €223 Mio. Zu den Partnern gehören HP, IBM, Microsoft, Oracle und ServiceNow - und das Unternehmen ist sowohl im B2B-Bereich als auch im öffentlichen Sektor tätig.
Adesso - €260,4 Mio.
Dieses VAR- und Servicehaus operiert von 15 Standorten in ganz Deutschland aus und hat außerdem Niederlassungen in Wien, Bern und Zürich. Hinzu kommen Außenstellen in London, Istanbul und ein US-Büro in Boston. Die Gruppe beschäftigt mehr als 2.100 Mitarbeiter und erzielte 2016 einen Umsatz von 260,4 Millionen Euro. Adesso verfügt über eine Reihe spezialisierter Unternehmen in Bereichen wie Hosting, Beratung, Mobility und dem Versicherungsmarkt, für den das Unternehmen auch eine eigene Software entwickelt hat.
All for One Steeb - €266,3 Mio.
Der Slogan dieses Unternehmens sagt bereits alles: "Das SAP Haus". Das Unternehmen mit Hauptsitz in der Nähe von Stuttgart rühmt sich, der führende Anbieter von Technologien und Dienstleistungen des Lokalmatadors SAP in der DACH-Region zu sein. Das Unternehmen ist außerdem Gründungsmitglied von United VARs, einem kooperativen globalen Netzwerk der führenden SAP-Partner. All for One Steeb ist in 13 Städten in Deutschland sowie drei Städten in Österreich tätig und hat außerdem Niederlassungen in der Schweiz, Belgien, Luxemburg und der Türkei. Im Geschäftsjahr 2016 stieg der Umsatz um 10 Prozent auf €266,3 Mio.
SVA - €403 Mio.
Das Wiesbadener Unternehmen ist nach eigenen Angaben "einer der führenden Systemintegratoren in Deutschland im Bereich der Datacenter-Infrastruktur". Diese Behauptung wird durch seine 20-jährige Erfahrung und einen Umsatz untermauert, der 2015 um mehr als ein Fünftel auf fast €300 Mio. wuchs und 2016 €403 Mio. erreichte. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 650 Mitarbeiter in 16 Niederlassungen in ganz Deutschland. Es verfügt über Akkreditierungen bei Herstellern wie IBM, NetApp, Cisco, Microsoft, HDS und Fujitsu.
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Allgeier - €497,5 Mio.
Das Branchenschwergewicht mit Sitz in München bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter Systemintegration, Softwareentwicklung, Nearshoring-Services, Consulting und die Vermittlung von technischen Freelancern. Das Unternehmen agiert unter vier Handelsmarken: IT-Solution Provider Allgeier Enterprise Services, Personaldienstleister Allgeier Experts, DevOps-Spezialist MGM Technology Partners und Dienstleister Nagarro. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 6.500 festangestellte Mitarbeiter, hinzu kommen 1.300 Freelancer. Im Jahr 2016 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als €50 Mio. auf €497,5 Mio.
itelligence - €777,9 Mio.
Mit fast 5.700 Mitarbeitern und Niederlassungen in 24 Ländern in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Bielefeld einer der weltweit führenden SAP-Channel-Akteuere. Mit Niederlassungen in 14 deutschen Städten, zwei in der Schweiz und einer österreichischen Niederlassung in Wien ist das Unternehmen in seinem Heimatmarkt stark vertreten. Im Jahr 2016 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 11,7 Prozent auf €777,9 Mio.
Cancom - €1,02 Mrd.
Der Integrator, MSP und Cloud-Anbieter mit Hauptsitz in München feierte im Jahr 2016 sein 25-jähriges Bestehen und überschritt gleichzeitig die 1-Milliarden-Euro-Marke - ein doppelter Grund zum Feiern. Das Unternehmen wurde als Apple-Spezialist gegründet, arbeitet aber inzwischen mit einer breiten Palette von Infrastruktur- und Client-Herstellern sowie mit Security, Enterprise Software und aufstrebenden Bereichen wie IoT und Analytik. Das Unternehmen hat sein Geschäft in den letzten Jahren durch einige bedeutende Akquisitionen angekurbelt, darunter im Jahr 2015 die Übernahme von Xerabit, einem der wichtigsten deutschen IBM-Partner sowie die Übernahme von Systemax in Deutschland im jahr 2016. Und 2017 hat Cancom für €38 Mio. den Hamburger VAR Antauris und für €13,7 Mio. den DevOps-Anbieter Synaix übernommen.
Comparex - €1,91 Mrd.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Leipzig ist in erster Linie als Spezialist für Lizenzierung und Software Asset Management bekannt, bietet aber auch eine Reihe von Cloud- und Beratungsdienstleistungen an. Mit Niederlassungen in 25 Ländern in Europa und weiteren 12 in Asien, Afrika und Amerika zählt Comparex zu den größten Anbietern im globalen Channel. Der Umsatz des Unternehmens im Geschäftsjahr 2016 belief sich auf €1,91 Mrd., wovon €713 Mio. auf Deutschland entfielen. Das Unternehmen beschäftigt fast 2.500 Mitarbeiter in rund 80 Niederlassungen weltweit. In den letzten Jahren hat das Unternehmen eine Reihe von Akquisitionen getätigt, um seine globale Reichweite zu erweitern. Seit 2014 hat es Unternehmen in den USA, Mexiko, Brasilien, der Türkei, Korea und Thailand erworben.
Bechtle - €3,09 Mrd.
Ein echtes europäisches "Power-Haus": Bechtle ist einer der größten VARs der Welt. Mit Hauptsitz in der kleinen Stadt Neckarsulm, zwischen Frankfurt und Stuttgart, ist es ein Gigant des DACH-Marktes mit mehr als 60 lokalen Systemhäusern in der Region. Die Reichweite des Unternehmens reicht jedoch weit darüber hinaus und es erzielt dabei etwa ein Drittel seines Umsatzes im Ausland, mit Niederlassungen in 11 weiteren europäischen Ländern: Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande, Portugal, Spanien, Großbrittanien, Irland, Ungarn, die Tschechische Republik und Polen. Im Jahr 2016 steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 9,3 Prozent auf insgesamt €3,09 Milliarden. Erklärtes Ziel war es, bis 2020 die Umsatzmarke von €5 Milliarden zu überschreiten. In dieser Zeit plante das Unternehmen auch eine Reihe von Neueinstellungen vorzunehmen, wobei die Zahl der Mitarbeiter von 7.667 auf 10.000 steigen sollte. In den letzten Jahren hat das Unternehmen sein Global-IT-Alliance-Programm ins Leben gerufen, worin es mit einer Reihe anderer großer Reseller in der ganzen Welt zusammenarbeitet.
T-Systems - €6,5 Mrd.
Der Systemintegrator T-Systems, eine Tochter des ehemaligen Staatskonzerns Deutsche Telekom, ist ein globaler Monolith. Er beschäftigt insgesamt 47.800 Mitarbeiter in Niederlassungen in 20 Ländern weltweit und setzt jährlich mehr als €7 Mrd. um, davon €5,8 Mrd. in seinem deutschen Heimatmarkt. Das Unternehmen stellt Produkte und Services für Behörden und Großunternehmen bereit und bietet darüber hinaus Hosting-Dienste in mehreren eigenen Rechenzentren an verschiedenen Standorten an. Das Unternehmen nennt sieben Hersteller als seine wichtigsten globalen Partner: Akamai, Cisco, Huawei, Microsoft, Informatica, SAP und VMware.