Unternehmen suchen Nähe zu Startups

Etablierte Unternehmen verfügen meist über eingeführte Produkte und gute Marktkenntnisse, doch häufig fehlen Erfahrungen mit ganz aktuellen, digitalen Technologien oder neuartigen Geschäftsmodellen. Die Zusammenarbeit mit Startups wird deshalb einer Befragung des Bitkom zufolge gesucht.

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Bitkom-Präsident Martin Wintergerst: 44 Prozent der etablierten Unternehmen fehlt der Kontakt zu Startups (Foto: Bitkom)

Jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) in Deutschland arbeitet mit Tech-Startups zusammen. 11 Prozent entwickeln dabei gemeinsam neue Produkte oder Dienstleistungen, drei Prozent sind finanziell an Startups beteiligt und zwei Prozent haben aus dem eigenen Unternehmen heraus selbst Startups gegründet. Am häufigsten (23 Prozent) sind aber lockere Kooperationen, etwa bei Gründerwettbewerbern. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Mittelstand würde profitieren

"Es gibt einen einfachen Weg, die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft zu beschleunigen: mehr Zusammenarbeit zwischen Startups und etablierten Unternehmen. Insbesondere der für Deutschland immens wichtige Mittelstand würde davon profitieren", ist Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst überzeugt. "Zugleich stärken Kooperationen die Startups, verschaffen ihnen besseren Zugang zum Markt und machen Deutschland als Startup-Standort interessanterer."

Nahezu keine Unzufriedenen

So gut wie alle Unternehmen, die mit Startups zusammenarbeiten, sind mit den Ergebnissen zufrieden. 46 Prozent sagen, die Erwartungen seien voll und ganz erfüllt worden, bei 47 Prozent sind sie eher erfüllt worden – und bei fünf Prozent sind sie übertroffen worden. Praktisch kein Unternehmen äußerte sich enttäuscht oder unzufrieden über die Kooperation.

Fragt man jene Unternehmen, die nicht mit Startups kooperieren, nach den Gründen für diese Distanz, so sagen 45 Prozent, dass es dafür kein Budget gibt. 44 Prozent haben schlicht keinen Kontakt zu Startups, 42 Prozent fehlt es an einem konkreten Projekt und 38 Prozent haben keine Zeit. Jeweils rund ein Viertel erkennt keinen Mehrwert in einer Zusammenarbeit mit Startups (25 Prozent) oder betrachtet Startups nicht als Partner, sondern als Konkurrenten (28 Prozent). Wintergerst sieht eher keine Konkurrenzsituation: "Die meisten Unternehmen würden von einem Austausch mit Startups profitieren. Der dafür notwendige Aufwand an Zeit und Geld ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens."

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