CEO Jensen Huang: Nvidia steht nach Blackwells beispiellosem 11-Mrd.-Dollar-Umsatzanstieg erst am Anfang
Börsenanalysten sorgen sich, ob Nvidia seinen rasanten Wachstumskurs wird fortsetzen können. Die neusten Quartalszahlen übertreffen ihre Prognosen. Nvidia-CEO Huang bleibt optimistisch.
Nvidia hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr aufgrund der hohen Nachfrage nach seinen KI-Chips und -Systemen auf 130,5 Mrd. US-Dollar mehr als verdoppelt. Allein in den letzten drei Monaten verdiente der Chip-Hersteller mit den ersten Lieferungen seiner Blackwell-Grafikprozessoren der nächsten Generation 11 Mrd. Dollar - der bisher "schnellste Umsatzanstieg eines Produkts", so Nividia.
Es gibt vor allem bei Investoren große Bedenken, ob Nvidia diesen Schwung auch in Zukunft beibehalten kann. Nvidia-CEO Jensen Huang zerstreut Zweifel und sagt, dass der Appetit der Weltwirtschaft auf KI und die Fähigkeit des Unternehmens, diesen Appetit zu stillen, "erst am Anfang stehen", so sein Statement.
"Wir stehen erst am Anfang des Zeitalters der KI. Multimodale KI, Unternehmens-KI, souveräne KI und physische KI stehen vor der Tür", sagte Huang am Mittwoch während der Bilanzpressekonferenz von Nvidia für das vierte Quartal. "Wir werden im Jahr 2025 stark wachsen. In Zukunft werden Rechenzentren den größten Teil der Investitionsausgaben für beschleunigtes Computing und KI aufwenden."
Die Äußerungen erfolgten, nachdem Nvidia bekannt gegeben hatte, dass der Umsatz im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025, das im Januar endete, 39,3 Mrd. Dollar betrug, was einem Anstieg von 12 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Non-GAAP-Gewinn pro Aktie lag bei 89 Cents, 10 Prozent höher als im Vorquartal und 71 Prozent höher als im Vorjahr.
Diese Zahlen übertrafen laut Yahoo Finance die durchschnittlichen Schätzungen der Wall-Street-Analysten für den Umsatz um mehr als 1,1 Mrd. Dollar und für den Gewinn pro Aktie um 4 Cents.
Nvidia erwartet, dass der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026, das Ende letzten Monats begonnen hat, 43 Mrd. Dollar erreichen wird, plus oder minus 2 Prozent, was einem Anstieg von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Dies ist fast 1 Mrd. Dollar höher als die für das ersten Quartal von Analysten vorhergesagten Umsätze.
Von den 39,3 Mrd. Dollar Umsatz des Unternehmens im vierten Quartal stammten 32,5 Mrd. (82,6 Prozent) aus Nvidias Rechenzentrumssegment, einschließlich der 11 Mrd. aus Auslieferungen der Blackwell-GPUs.
"Dies ist der schnellste Produktanstieg in der Geschichte unseres Unternehmens, beispiellos in seiner Geschwindigkeit und seinem Umfang", sagte Nvidia-Finanzchefin Colette Kress auf der Telefonkonferenz. "Die Blackwell-Produktion läuft in verschiedenen Konfigurationen auf Hochtouren, und wir erhöhen das Angebot schnell und erweitern die Kundenakzeptanz".
Im gesamten Rechenzentrumssegment von Nvidia, das auch Netzwerkprodukte mit einem Umsatz von 3 Mrd. Dollar umfasst, machten große Cloud-Service-Anbieter im vierten Quartal etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes aus, der damit doppelt so hoch war wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres, so Kress. Große Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud haben alle mit neuen Blackwell-basierten Angeboten geworben.
E-Commerce mit Fokus auf den Consumer-Bereich konnten ihren Anteil an den Nvidia-Umsätzen im Bereich Rechenzentren im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifachen, dank der Entwicklung von Empfehlungssystemen, Bildverarbeitung, Sprachverständnis, synthetischer Datengenerierung, Suche und agentenbasierten KI-Anwendungen.
Was die Unternehmen betrifft, so wuchs der Umsatz im Rechenzentrum aufgrund von Modell-Feintuning, Retrieval-erweiterter Generierung, agentenbasierter KI und GPU-beschleunigter Datenverarbeitung um fast das Doppelte.
Auf die Frage, ob Nvidia seinen Schwung fortsetzen und künftige Hürden überwinden könne, zeigte sich Huang für die Zukunft des Unternehmens optimistisch und sagte, dass die meisten KI-Anwendungen bisher vor allem von Unternehmen, die Verbraucher bedienen, eingesetzt wurden. Im sogenannten kommerziellen Bereich gäbe es "noch viel zu tun", so der Nvidia-Chef.
"Die nächste Welle wird kommen. Agenten basierte KI für Unternehmen. Physikalische KI für die Robotik. Und souveräne KI, da verschiedene Regionen ihre KI für ihre eigenen Ökosysteme entwickeln", sagte er. "Jede dieser Entwicklungen ist gerade erst im Entstehen. Wir können sie sehen, weil wir offensichtlich im Zentrum eines Großteils dieser Entwicklung stehen, und wir können sehen, dass an all diesen verschiedenen Orten große Aktivitäten stattfinden."
Der Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com
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