Sophos auf dem Marketplace von Pax8: So sollen MSPs profitieren

Warum mit fünf oder sechs Security-Anbietern jonglieren? Fragt Sophos MSPs. Einer reiche doch, um die Zeit für Multi-Vendor-Management um rund 70 Prozent zu senken. Über Pax8 erreicht Sophos jetzt rund 40.000 MSPs. Eine strategische Partnerschaft, die ein Komplexitäts- und damit Kostenkiller zu werden verspricht. Und die Nachteile?

Über den Cloud-Marktplatz von Pax8 erreicht Sophos über 40.000 MSPs

Einkauf, Verwaltung, Abrechnung, dazu Tools für die Analyse von Kunden und Vorschlägen für Cross-Selling: Cloud-Marketplace-Anbieter Pax8, der ausschließlich Reseller und MSPs bedient und ihnen auf Wunsch einen eigenen digitalen Marktplatz individualisiert, setzt Maßstäbe im B2B E-Commerce-Handel. 40.000 MSPs zählt der US-Anbieter, 3.000 mehr als noch auf seiner ersten Berliner EMEA-Konferenz Beyond vergangenen Oktober genannt. Die damalige Zahl von 130 Herstellern – davon verkaufen 60 global über Pax8 – dürfte inzwischen ebenfalls gestiegen sein.

Sophos ist nun mit dabei und kündigt eine Partnerschaft mit Pax8 an. Dass diese strategisch genannt wird, kann man allein an den Zitatgebern in der Pressemitteilung sehen. Wenn die CEOs so großer Unternehmen einen Distributionsvertrag kommentieren, dann muss es sich schon um eine größere Sache handeln.

Revolution, eben. Geht es nicht ein oder zwei Nummer kleiner? Nein. Pax8-CEO Scott Chasin ist visionär unterwegs. Auch wenn es sich "nur" um einen Partnerschaftsvertrag handelt. "Pax8 revolutioniert die Art und Weise, wie MSPs auf cloudbasierte Lösungen zugreifen und diese bereitstellen, und Cybersicherheit ist ein wichtiger Bestandteil des Gesamtpakets", sagt er. Und ergänzt: "Indem wir die innovativen Sicherheitsangebote von Sophos auf unseren Marktplatz bringen, bietet Pax8 seinen Partnern Zugang zu Sicherheitslösungen der Enterprise-Klasse für ihre KMU-Kunden – und das auf eine Weise, die die Verwaltung vereinfacht, Risiken reduziert und die Rentabilität steigert."

Sophos Managed Detection and Response (MDR), Sophos Endpoint powered by Intercept X und Sophos Firewall können MSPs nun über Pax8 beziehen. Und am liebsten wäre dem Hersteller, dass Partner nur Lösungen von Sophos einsetzen. Warum mit "sechs oder mehr Sicherheitsanbietern jonglieren?". Eine rhetorische Frage aus dem PR-Baukasten freilich. Die Antwort folgt sogleich und steht praktischerweise im Report "Sophos MSP Perspectives 2024": MSPs könnten, so Sophos, ihre "Cybersecurity-Strategie mit einem einzigen Anbieter realisieren, die tägliche Verwaltungszeit im Schnitt um fast die Hälfte reduzieren – eine potentielle Ersparnis, die sich sogar auf 69 Prozent erhöht, wenn IT-Fachhäuser mit sechs oder mehr Sicherheitsanbietern jonglieren".

Warum also MSPs nicht längst zu einer Only-One-Vendor-Partnerschaft übergehen? In einem so komplexen Dschungel von Security-Lösungen, angeboten von gefühlten 1.00 und mehr Herstellern, wäre eine solche Ausrichtung naheliegend. Zumal nicht jeder MSP bei diesem Fachkräftemangel das Knowhow für viele Herstellerlösungen vorhalten kann.

Monogamen Business-Beziehungen könnten toxisch werden

Anderer Markt, aber gleiches Risiko: Systemhäuser, die VMware und Citrix im Portfolio führen, könnten Romane über die Abhängigkeiten solcher monogamen Business-Beziehungen schreiben. Preise, Betreuung, Kommunikation, Innovation auf Produktseite oder ein plötzlicher Investor, der auf Disruption setzt und dem Loyalität aus enger, langjähriger Geschäftsbeziehung herzlich egal ist. Was viele Jahre hervorragend funktionierte, kann toxisch werden und schließlich zum Bruch führen. Wie im Business, so auch im richtigen Leben.

Bleiben wir kurz noch bei Sophos. Dessen CEO Joe Levy sieht sich mit Pax8 auf einer Linie: "Sophos und Pax8 sind sich in ihrer Mission sehr ähnlich. Es geht darum, MSPs mit erstklassigen End-to-End-Sicherheitsdiensten und -produkten auszustatten und gleichzeitig das Lebenszyklusmanagement dieser Lösungen zu vereinfachen und den Betriebsaufwand zu reduzieren".

Sophos X-Ops und Sophos MDR

Vorteile für MSPs: Sophos X-Ops liefert Bedrohungsinformationen in Echtzeit, die ein globales Team von Bedrohungsjägern und Sicherheitsanalysten zusammenstellt und die laut Hersteller die Grundlage bieten für proaktiven, KI-gesteuerten Schutz vor Cyberangriffen. Sophos MDR, das weltweit über 28.000 Kunden einsetzen (Angabe von Sophos) biete "beispiellosen Schutz für MSPs und ihre Kunden". Automatisierte Bedrohungserkennung, verwaltete Reaktion und umfassende Sicherheitseinblicke in die Portfolios von Sophos würden MSPs in die Lage versetzen, "ihre Abwehrmaßnahmen zu verbessern, Risiken zu minimieren, Schutz auf Enterprise-Niveau bereitzustellen und die Verwaltungskomplexität zu reduzieren". Ideal auch für Kunden, die auch Microsoft-Defender als Securiy-Lösung vertrauen, hebt Sophos explizit hervor.

Externe Security-Expertise fast wie im Freelancer-Modell

Der Sophos-MDR-Service über Pax8 unterstützt MSPs auf verschiedene Weise. IT-Häuser können den Dienst vollständig nutzen oder modular zur Verstärkung der internen Abteilung ihrer Kunden einsetzen - einschließlich der Abdeckung nachts und an Wochenenden. Diese Zeiten seien für die Verteidigung von Netzwerken "von entscheidender Bedeutung", erklärt Sophos. Denn da schlagen die Bedrohungsakteure, ganz so wie ihre Kollegen aus dem robusten Handwerk der Geldautomaten-Sprenger, besonders gerne zu.

Für MSPs, die interne MDR-Dienste anbieten, ermögliche überdies der neue AI Assistant in Sophos XDR IT-Fachleuten aller Erfahrungsstufen, "schneller und effektiver auf Angriffe zu reagieren, indem sie vorhandene Bedrohungsuntersuchungen und Reaktionsinformationen von Sophos-MDR-Analysten an vorderster Front nutzen".

Ende nächster Woche am 28. Februar geht es los mit dem Sophos-Vertrieb auf dem Pax8-Marketplace. Wieder einer der rund 1.000 (!) Hersteller angehakt, der bei Pax9 unbedingt dabei sein will.

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