So baut Samsung das B2B-Geschäft aus

Neue Smartphones und PCs mit KI-Funktionen, erweiterte Softwareentwicklung, Managed Services und Sicherheit mit Knox: Samsung stimmt seinen B2B-Channel auf das neue Jahr ein.

Sind optimistisch für Samsungs B2B-Geschäft mit dem IT- und TK-Channel gestimmt: Michael Vorberger, Tuncay Sandikci und Björn Schönfeldt (v.l.n.r.)

Samsung-Klassentreffen Anfang März in Mainz: Rund 300 Partner der insgesamt 450 Fachhändler des Herstellers hierzulande kommen zum 3. B2B-Partnertag. Die außergewöhnliche Lokation erinnert nicht nur an die spektakulärsten Grablegen der Menschheitsgeschichte, sie heißt auch so: Pyramide. Bestattet wird hier freilich niemand, im Gegenteil: Samsung vitalisiert seine Partner für das laufende Jahr, stellt zahlreiche Neuerungen vor und zeigt ganz praktische Szenarien, was auf ihren KI-Smartphones alles möglich ist. Kreist man beispielsweise im Foto eine Pyramide ein, spuckt "circle to search" Informationen zum Objekt aus. Nettes Feature für alle, außer für jene, die sich als Reiseleiter verdingen. B2B-Partner können ihren Unternehmenskunden mit diesem netten Freizeitfeature indes nicht kommen.

Die wollen darüber reden, wie ihre Mitarbeiter mit einem KI-Smartphone oder KI-PC schneller, zielgerichteter und eben effizienter und produktiver arbeiten können. Softwarespezialisten wird Samsung dafür eine Entwicklungsplattform zur Verfügung stellen. Für die Gesundheitsbranche etwa gibt es seit letztem Jahr Samsung Health Software Development Kit-Suite (SDK). Data SDK und Accessory SDK sind offen für Geräte von Drittherstellern.

Das scheint der richtige Weg zu sein, damit Samsungs Lösungspartner auch über die Healthcare-Branche hinaus kundenindividuelle Apps bauen können, die Daten aus unterschiedlichen Systemen integrieren. Sie sollen lokal auf den Geräten bleiben, nicht in die Cloud gehen. Und natürlich soll auch lokale KI sicher zu betreiben sein.

Für mobile Gerätesicherheit sorgt Samsung Knox bereits seit mehr als 10 Jahren. Mit dieser Security-Lösung sei Samsung sehr gewachsen, sagt B2B-Direktor Tuncay Sandikci im Gespräch mit CRN. "Box Moving war früher. Das Lösungsgeschäft hat sich weiterentwickelt und das sehr erfolgreich".

MSP-Programm läuft "besser als erwartet"

Knox Suite ist mehr als "nur" ein Sicherheitsprodukt. Samsung hat vor zwei Jahren ein MSP-Programm gestartet und Partnern damit gezeigt, wie sie mit neben dem Geräteverkauf auch IT-Management für mobile Samsung-Clients anbieten und damit regelmäßige Einnahmen erzielen können. Sandikci zieht eine erfolgreiche Bilanz nach 24 Monaten: 65 Partner sind nun auch Samsung-MSP und verwalten 1,6 Mio. Smartphones und Tablets. "Das ist mehr als wir erwartet hatten", sagt Sandikci. Die 2 Mio.-Grenze werde demnächst geknackt, ist er sich sicher. Sollten die Zahl der MSPs auf 100 in diesem Jahr wachsen, wäre der B2B-Direktor von Samsung zufrieden.

Vorteil für MSPs: Sie können in die Plattform für die Geräteverwaltung eigene Services integrieren. Für Administratoren gibt es zudem Neuigkeiten: Samsung führt endlich ein Business-Account ein, ebenso die Trennung der Gerätenutzung in privat und geschäftlich.

Samsung erhöht für Knox auch die Boni. Goldpartner erhalten künftig vier statt zwei Prozent Bonus, und um die Silber-Partner zu Gold zu führen, wird auch deren Bonus sogar mit Faktor 10 multipliziert.

Samsung PCs – die Range wächst

Und ja: Samsung ist zurück auf dem PC-Markt und das seit drei Jahren. Das Portfolio ist seither deutlich gewachsen. Neben klassischen Notebooks unter dem Brand "Galaxy Book" setzt der koreanische Hersteller natürlich auf KI-PCs. Auf der CES zum Jahresanfang stellte Samsung die neuen "Galaxy Book 5 Pro" und "Galaxy Book 5 360" mit Intels Core-Ultra-Prozessoren (Serie 2) und NPUs mit bis zu 47 TOPs vor.

"Wir haben jetzt ein großes Portfolio, decken alle Sweet Spots für den Channel ab", sagt Michael Vorberger, B2B-Direktor der Samsung-Sparte "Mobile Experience" (MX). Zwar ist Samsungs Anteil am PC-Geschäft (B2B und B2C) im deutschen Markt laut Gartner mit 1,4 Prozent noch überschaubar. Samsung investiere hier viel, habe "ehrgeizige Ziele", so Vorberger. Und er stellt klar, dass der Hersteller in den PC-Markt zurückgekommen sei, um zu bleiben. "Das PC-Geschäft ist kein Sprint, sondern ein Marathon", sagt er.

Samsung unterhält für den Vertrieb von Business-Notebooks ein dediziertes Team, das letztes Jahr ausgestockt wurde.

Wichtige Rolle der Samsung-Distributoren

Zum Wachstum des B2B-Geschäfts tragen neben den großen Telcos auch Samsungs Distributoren bei. Vorberger hält ihre Leistungen für unverzichtbar. Fulfillment, Logistik, Finanzierungsoptionen für Partner, das alles seien Mehrwerte, auf die Partner angewiesen sind. Mit Also, Brodos und Komsa sei man sehr gut aufgestellt, weil jeder der Partner mit seinen unterschiedlichen Schwerpunkten die Märkte sehr gut abdecke. Komsas Status als Eco Platinum-Partner, vergangenes Jahr zum dritten Mal in Folge verliehen, dürfte vor allem für Partner interessant sein, deren Public-Kunden bei Ausschreibungen auf Nachhaltigkeit bestehen.

In Mainz durften sich zudem die Partner des Jahres von Samsung freuen: u.a. Cancom, Vodafone, Telekom, Brodos, die mit einem Award für ihre Leistungen im vergangenen Jahr geehrt wurden. Nach der Gala mit Preisverleihung wurde anschließend kräftig gefeiert.

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